eine Brücke aus Geldscheinen
07.08.2023    Andreas Busch
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Factoring verschafft Unternehmen Liquidität. Statt lange auf den Ausgleich ausstehender Rechnungen zu warten, fließt das Geld rasch aufs Konto. Zudem entfallen Aufwände für Auskunfteien, Warenkreditversicherungen sowie das Mahn- und Inkassowesen. Welche Vorteile Factoring außerdem noch bietet, schildert Stephan Ninow, Geschäftsführer des Spezialisten abcfinance.

Zur Person

Stephan Ninow, Portrait

Stephan Ninow

ist Geschäftsführer des Finanzierungsspezialisten abcfinance. Das Unternehmen existiert seit mehr als vier Jahrzehnten

Was ist Factoring?

Stephan Ninow: Factoring verschafft Unternehmen schnell und einfach Liquidität – und das ohne Kredit. Bei der cleveren Finanzierungsform verkauft das Unternehmen noch nicht fällige Forderungen an einen Factoringpartner und erhält die Rechnungssumme sofort. Damit ist Factoring als smarte Finanzierung aus eigener Kraft zu verstehen.

Das Unternehmen erbringt eine Leistung, schreibt dazu eine Rechnung und wartet nicht – wie so oft üblich – auf die Zahlung, sondern es erhält den Rechnungsbetrag gleich am nächsten Tag. Der Zahlungseingang wird mit dem Ankauf sogar garantiert. Der Unternehmer oder die Unternehmerin kann gedanklich deshalb einen Haken dahinter setzen und sich voll auf die eigenen Aufgaben konzentrieren. Ein Ausfallschutz, wenn der Kunde nicht zahlt, ist mit dem Ankauf ebenfalls sichergestellt. Dieses Risiko geht voll an den Factor über.

Welche Kosten fallen dabei an?

Ninow: Factoring ist nicht kostenlos, jedoch überwiegen die Nutzeneffekte dieser smarten Finanzierung sehr deutlich. Wie wertvoll die schnelle Bezahlung einer Rechnung für ein Unternehmen ist, lässt sich am besten an der Gewährung von Kunden-Skonti bemessen. Stellt ein Unternehmen zum Beispiel besonders hohe Skonti in Aussicht, will es offenbar sehr offensiv zur Zahlung anregen. In der Regel liegen die Sätze für Skonto zwischen ein und drei Prozent. Und der Aufwand für Factoring liegt darunter.

Die Gewährung von Kunden-Skonti ist mit dem Einsatz von Factoring nicht mehr erforderlich. Da aber kein Skonto mehr gewährt werden muss, gleichen sich diese Posten aus. Dazu entfallen beim Factoring auch Aufwände für Auskunfteien, Warenkreditversicherungen sowie Mahn- und Inkassowesen – das übernimmt alles der Factoringpartner. Der personelle Aufwand im Debitorenmanagement wird zudem reduziert. Factoring sollte deshalb immer zu einem positiven Kosten-Nutzen-Verhältnis führen.

Welche weiteren Vorteile hat Factoring?

Ninow: Ein weiterer wichtiger Vorteil von Factoring ist der des verbesserten Firmenratings. Ein Verkauf von Forderungen verkürzt die Bilanz, wenn mit der zufließenden Liquidität Lieferantenkredite oder Verbindlichkeiten bei der Bank abgebaut werden. Trotz gleichbleibender Eigenmittel steigt damit dennoch die Eigenkapitalquote – und die ist ein ganz zentrales Merkmal für die Bonität und Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Und das schafft für den Unternehmer wiederum Handlungsspielräume für ein nachhaltiges Wachstum.

07.08.2023    Andreas Busch
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