Mehr als 120.000 Menschen sterben allein in Deutschland jedes Jahr an den Folgen des Rauchens – 40-mal so viele wie im Straßenverkehr. Das zeigt die DEBRA-Studie. Zu den häufigsten Todesursachen gehören Lungen- und Bronchialkrebs, Kehlkopf- oder Luftröhrenkrebs sowie die chronisch obstruktive Lungenerkrankung.
In der Corona-Zeit ist der Anteil der Raucherinnen und Raucher über 14 Jahre hierzulande deutlich gestiegen – von 26,6 auf 35,5 Prozent. Mit dem Rauchen wieder aufzuhören, ist leichter gesagt als getan. Durchhaltevermögen ist gefragt. Schließlich halten die körperlichen Entzugserscheinungen zehn bis 15 Tage an. Wiederholte Rückfälle sind eher die Regel als die Ausnahme.
Wer sich das Rauchen abgewöhnt, profitiert allerdings auch schnell davon:
- Bereits nach 20 Minuten ohne Zigarette normalisiert sich der Blutdruck.
- Nach rund zwölf Stunden sinkt der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut und die Organe werden besser mit Sauerstoff versorgt.
- Nach 24 Stunden sinkt das Herzinfarktrisiko.
Verhaltenstherapie kann bei der Rauchentwöhnung unterstützen. Sie hilft dabei, festgefahrene Verhaltensmuster aufzubrechen und zu verändern. Dafür muss man nicht mehr monatelang auf einen Therapieplatz warten, denn auch Apps können helfen.
Ende Januar 2023 wurde die digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) Smoke Free vorläufig ins Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgenommen. Damit kann die Rauchstopp-App von Ärztinnen und Ärzten sowie Therapeutinnen und Therapeuten auf Rezept verordnet werden; die Kosten tragen die Krankenkassen. Die Wirksamkeit von Smoke Free weisen drei randomisiert-kontrollierte Studien sowie eine Pilotstudie nach.
Im Interview erklärt Benedikt Hielscher, Deutschland-Geschäftsführer von Smoke Free, wie DiGAs Aufhörwillige beim Weg aus der Sucht helfen können.