Symbolbild für einen Karrierewechsel; eine Frau geht sehr selbstbewusst einen langen Gang entlang
06.06.2023    Andreas Busch
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Auch aus Verbundenheit zu ihrer Heimat änderte Nadine Henschel ihre ursprünglichen Karrierepläne. Die selbstständige Vermögensberaterin unter dem Dach der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) führt ihr Büro in Plauen, einer Kreisstadt im Südwesten des Freistaates Sachsen, dem Zentrum des Vogtlandkreises.

Gleich nach dem Abitur beginnt Henschel eine Ausbildung zur Bankkauffrau. „Ich wäre als Einzige meines Jahrgangs übernommen worden und hätte sogar gleich die Leitung einer kleinen Filiale übernehmen können.“ Doch sie entscheidet sich für einen anderen Weg: „Hätte ich bei einer Bank Karriere machen wollen, hätte irgendwann ein Umzug angestanden. Ich wollte unbedingt im Vogtland bleiben und bald eine Familie gründen.“

Anspruchsvolle Aufgabe

Schon während der Ausbildung bei der Bank hatte Henschel nebenbei beim Vermögensberater ihrer Eltern erste Schulungen absolviert. „Mich haben die Vermögensberater begeistert“, sagt Henschel, „und mich hat mein Coach so intensiv betreut, da wollte ich keinen Rückzieher machen. So bin ich mit 20 Jahren gegen meine Natur in die Selbstständigkeit gegangen.“

Der Einstieg ist für sie „ein Sprung ins kalte Wasser“. Doch Henschel hat das Gefühl, unter dem Dach der richtigen Firma zu sein, bereits im ersten Quartal ihrer Ausbildung, obwohl „die Arbeit als Vermögensberaterin und Führungskraft sehr anspruchsvoll ist“. Früh, genauer Anfang der Nullerjahre, beginnt sie, Empfehlungsgeber für potenzielle Kunden zu suchen. „Heute habe ich rund 1.300 Kunden, die ich sämtlich auf Empfehlungsbasis gefunden habe.“

Erfolg braucht Begeisterung

Zu rund 900 von ihnen hat sie mindestens einmal im Jahr Kontakt. „Mir ist wichtig, dass es persönlich passt, ganz egal, welchen Beruf die Kundinnen oder Kunden haben.“ Sie kenne von allen die Lebensgeschichte. 50 Prozent der Termine erledigt Henschel heute digital, den Rest in persönlichen Gesprächen vor Ort.

Sie schneidert für die Kundinnen und Kunden individuell angepasste Finanzkonzepte mit einer Fülle von Instrumenten, etwa aus den Bereichen Geldanlage, Altersvorsorge, Absicherung oder auch Baufinanzierung.

Ihre größte Herausforderung sei es, „Partner zu finden, die zu mir passen und mit denen ich das Unternehmen ausbauen kann“. Dabei bietet der Beruf so viele Chancen und Möglichkeiten. Seit ihrem Karrierewechsel ist sie ihr eigener Boss und teilt sich die Arbeitszeit selbst ein. Dadurch ist der Finanzcoach auch für Frauen eine tolle Option. Man kann ohne Probleme Familie und Beruf vereinen und Karriere machen. Das Einzige was zählt, ist die Leistung.

Förderung von Vermögensberaterinnen

„Als ich angefangen habe, waren junge Frauen unter den Vermögensberatern selten“, so Henschel. Heute beträgt der Anteil der Vermögensberaterinnen unter dem Dach der DVAG rund 20 Prozent. Sie werde aufgrund ihrer Tätigkeit und Position häufig von jüngeren Frauen angesprochen, die sich für den Beruf interessieren. „Sie brauchen erfolgreiche Vorbilder, an denen sie sich orientieren können.“

Deshalb engagiert sich Henschel auch bei der DVAG in der Initiative „Women for Future“, die Frauen eine Bühne gibt. Dies geschieht vor allem im Rahmen eines großen Events, auf dem sich etwa im vergangenen Jahr mehr als 400 selbstständige Vermögensberaterinnen im Zentrum für Vermögensberatung in Marburg trafen. Dort wurden an zwei Tagen Best-Practice-Beispiele und Tipps für die selbstständige Vertriebstätigkeit angeboten sowie Strategien zur Motivation diskutiert und Coachings für die Arbeitsorganisation abgehalten.

„Jungen Frauen, die sich für den Beruf interessieren, rate ich, zunächst mit einem Praktikum hineinzuschnuppern.“ So wie es ihre 14-jährige Tochter Pauline bereits macht.

Zur Person

Nadine Henschel, selbstständige Vermögensberaterin bei der DVAG

Nadine Henschel

ist Vermögensberaterin bei der DVAG. Vor der Selbstständigkeit absolvierte sie eine Ausbildung bei einer Bank im Vogtland

06.06.2023    Andreas Busch
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