Ein digitaler Schein, der KI symbolisiert
11.01.2024
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Künstliche Intelligenz (KI) spielt zunächst eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Betrügereien in der Finanzbranche, wie etwa Geldwäsche, Diebstahl oder Hacking. KI-Tools ermöglichen die vollständige Echtzeit-Analyse und Kontrolle von Geldströmen. Im Falle einer verdächtigen Transaktion wird diese automatisch gestoppt, um den Besitzer zu kontaktieren und zu klären, ob die Transaktion korrekt ist. Zum Beispiel wird, wenn ein Unternehmer regelmäßig vierstellige Beträge an verschiedene Personen überweist, eine plötzliche Transaktion im fünfstelligen Bereich ins Ausland von der KI gestoppt. Der Kontoinhaber wird dann informiert und gefragt, ob diese Überweisung beabsichtigt ist.

Fortschritte bei der Betrugsprävention

Künstliche Intelligenz kann insgesamt eine enorme Menge an Daten in kürzester Zeit aufbereiten und einordnen. Compliance Manager erhalten dadurch eine bessere Verständlichkeit der Geldströme. KI-Tools können somit Auffälligkeiten identifizieren, die von einem Menschen möglicherweise übersehen worden wären. Diese Möglichkeiten werden sich im nächsten Jahr weiterentwickeln. Obwohl in der Betrugsprävention bereits viel durch KI erreicht wurde, besteht die Aussicht, dass diese weiter optimiert wird.

Jeder musste heute wahrscheinlich schonmal seinen Ausweis und sein Gesicht zu Verifizierungszwecken in die Kamera halten. Das ist beispielsweise bei der Eröffnung eines Bankkontos nötig, wenn man das nicht vor Ort machen möchte. Früher führte ein Mensch die Verifizierung durch, heute übernimmt dies die Künstliche Intelligenz. Dabei stellt ein KI-Tool fest, ob das Gesicht auf dem Ausweis mit dem in der Kamera übereinstimmt. Das macht den Prozess schneller und einfacher, außerdem lässt sich dadurch Zeit sparen – für die Nutzerinnen und Nutzer, aber auch für die Angestellten.

Trading-Vorhersage und KYC mit KI

Mithilfe von Künstlicher Intelligenz können weiterhin bessere Trading-Prognose aufgestellt werden. Dabei führen Trading Bots eine Marktanalyse durch und handeln voll automatisiert. Die neue Technologie ermöglicht deutlich präzisere Vorhersagen. Es ist wahrscheinlich, dass solche KI-Modelle im nächsten Jahr noch häufiger in diesem Bereich angesetzt werden, sodass der Job des Traders komplett wegfällt. So könnte einerseits die Prognose von Kursen und andererseits das Treffen von bestmöglichen Trading-Entscheidungen im nächsten Jahr voll automatisiert stattfinden.

Vermehrter KI-Einsatz im Blockchain-Bereich

2024 wird ein erhöhter Einsatz von KI-Anwendungen im Blockchain-Bereich wahrscheinlich. Die Firma Chainalysis analysiert Blockchains und sorgt so für Transparenz. Dabei unterstützt sie Regierungsbehörden, Krypto-Unternehmen sowie verschiedene Finanzinstitute. Die Software der Firma sorgt dafür, dass Krypto-Compliance-Vorschriften eingehalten werden. Im nächsten Jahr kann man mit erhöhten Aufkommen solcher Firmen rechnen. Wir können erwarten, dass KI in größerem Umfang automatisierte Überprüfungen durchführen wird.

Es ist gut möglich, dass Künstliche Intelligenz in Zukunft die Aufgaben sowohl des Bankberaters als auch des Traders vollständig übernimmt. Zum Beispiel können Chatbots wie ChatGPT der Aufforderung nachgehen, ein Konto einzurichten. Zudem werden Chatbots voraussichtlich in der Lage sein, das passende Versicherungsprodukt zu identifizieren und automatisch Verträge abzuschließen. Allgemein werden Aufgaben im Servicebereich zukünftig mehr und mehr der KI übertragen. Diese Vermutung bezieht sich auf alle Branchen, nicht nur den Finanzbereich.

Zur Person

CEO von CPI Technologies Maximilian Schmidt im Portrait.

Maximilian Schmidt

ist CEO der CPI Technologies GmbH. Die Firma ist spezialisiert auf Softwareentwicklung in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Blockchain und digitale Produktentwicklung.

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11.01.2024
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