Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die Todesursache Nummer eins. Hinter dem Sammelbegriff verbergen sich verschiedenste Leiden. Die häufigsten sind die koronare Herzerkrankung, Herzmuskelentzündungen, Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck. An letzterem leiden nach Schätzungen der Deutschen Hochdruckliga bis zu 30 Millionen Personen hierzulande.
WHO rechnet mit mehr Betroffenen
Weltweit sterben jährlich rund 17,3 Millionen Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bis 2030 werden es – so zeigen Hochrechnungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) – vermutlich sogar 23,6 Millionen Menschen pro Jahr sein. Und das trotz aller Fortschritte in der Herzmedizin. Denn parallel zum medizinischen Fortschritt nehmen die Risikofaktoren weiter zu.
Die zentralen Risikofaktoren insbesondere in der westlichen Welt sind und bleiben Diabetes mellitus, Adipositas, Fettstoffwechselstörungen, Stress, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung und Rauchen. Alles Risiken, die durch Veränderungen des Lebensstils und/oder Medikamente minimiert werden könnten. Entsprechend empfiehlt die American Heart Association, schon ab 20 Jahren etwas für die eigene Herzgesundheit zu tun.
Cardisiographie soll Vorsorge verbessern
Doch wirklich vorbeugen kann man nur, wenn Risiken auch rechtzeitig als ebensolche identifiziert werden. Bisher fehlt es allerdings an zuverlässigen Methoden, um frühzeitig eine Diagnose zu stellen.
Die gebräuchlichste Untersuchungsmethode bei der Herzvorsorge ist das EKG. Doch dessen diagnostische Aussagekraft ist teils nur gering; Erkrankungen bleiben dabei häufig unerkannt. Und das ist fatal. Denn Herzerkrankungen entwickeln sich schleichend, bleiben lange symptomlos.
So war es auch bei Meik Baumeister. Er erlitt mit Anfang 30 plötzlich einen Herzinfarkt – obwohl sein Arzt ihm bei Vorsorgeterminen einen guten Gesundheitszustand attestierte. Seine eigenen Erfahrungen hat der IT-Experte zum Anlass genommen, um eine neue Testmethode zu entwickeln, mit der Risikopatientinnen und -patienten besser identifiziert werden können: die Cardisiographie. Das Verfahren ist ähnlich unkompliziert und schnell durchführbar wie ein EKG, aber dank Künstlicher Intelligenz, die bei der Datenauswertung nach Mustern für Erkrankungen sucht, deutlich präziser.