Struktur Management Partner GmbH Vordenker 2022
01.07.2022    Holger Reher
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Zur Person

Georgiy Michailov

Nach dem Abschluss des ersten BWL-Studiums in Usbekistan sowie Zwischenstationen in der Türkei, Holland und Deutschland hat Georgiy Michailov sein VWL-Studium in Freiburg 2003 erfolgreich abgeschlossen. Bereits während des Studiums lernte er die Struktur Management Partner GmbH als Praktikant kennen. Dabei konnte Michailov sämtliche Entwicklungsstufen durchlaufen und wurde 2009 Partner und 2013 Managing Partner.

Wie fällt Ihr Fazit für 2021 aus und welches große Ziel setzen Sie sich für 2022? Rechnen Sie etwa mit Angreifern aus anderen Branchen? Was tun Sie dagegen und wo sehen Sie Chancen?

Georgiy Michailov: 2021 war für uns, wie für wahrscheinlich alle, ein sehr herauforderndes, aber zugleich spannendes Jahr. Corona hat uns, unsere Kunden und Partner natürlich das ganze Jahr über begleitet, aber auch die Lieferkettenengpässe und die digitale Transformation waren 2021 große Themen für uns. Und, last but not least, spielt das Thema Nachhaltigkeit in unserem Geschäftsbereich eine immer größere Rolle, denn es geht eben auch darum, mit nachhaltigen Geschäftsmodellen Umsatz zu machen und die Unternehmen entsprechend aufzustellen.

2022 steht für uns die Gewinnung von hochqualifizierten Mitarbeitenden im Fokus, die bereit sind, in einem ebenso herausfordernden wie spannenden Umfeld zu arbeiten.

Angriffe im Rahmen der Potenzialabschöpfung aus angrenzenden Bereichen gibt es permanent. Eine sehr spitze Positionierung, basierend auf differenzierender Wertorientierung, ist hier aus unserer Sicht die beste Strategie zu mehr Antifragilität.

Was macht künftig konkret den Erfolg Ihres Unternehmens aus?

Michailov: Vor allem unser durch systemische Führung gestützter Fokus auf die maximal differenzierende Wertorientierung für unsere Kunden. Die Zufriedenheit mit unseren Leistungen vonseiten der Kunden erreicht regelmäßig Spitzenwerte. So liegt unsere Weiterempfehlungsrate bei rund 98%. Dies ist für uns einer der wichtigsten Parameter, um unseren Erfolg zu messen – und eine der Säulen, die uns positiv in eine erfolgreiche Zukunft blicken lässt.

Darüber hinaus fördern wir in besonderem Maße unsere jungen Talente und profitieren so von Anfang an von ihrem Know-how, Engagement und ihren Ideen. Bei uns zählt das bessere Argument und die persönliche Leistung, nicht Seniorität oder Hierarchie.

Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Geschäft? Nennen Sie anhand eins konkreten Beispiels, wie Sie die Innovationskultur fördern.

Michailov: Innovationen sind für unsere Methodik und somit unsere Zukunft essenziell und werden systematisch gefördert. Nur wer sich stetig weiterentwickelt und neue Wege geht, kann sich stark für die Zukunft aufstellen und bereits in guten Zeiten dafür sorgen, sich die entsprechende Resilienz für kommende Krisen aufzubauen.

Innovationen zu fördern ist eine wichtige Säule unserer Unternehmens-DNA. So schreiben wir jedes Jahr einen Innovationspreis für die beste Idee im Wert von 10.000 Euro aus. Aus der letzten Verleihung ist beispielsweise das beste Benchmarking Tool in Deutschland für den Mittelstand, der „Value Benchmarker“, entstanden.

Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung?

Michailov: Die Digitalisierung ist ein integraler Bestandteil der zukünftigen Ausrichtung unserer Kunden und damit von uns selbst als Beratungsunternehmen. Themen wie Künstliche Intelligenz und Machine Learning werden aus unserer Sicht im Berateralltag eine immer wichtigere Rolle spielen. Diese Entwicklungen werden nicht nur die Arbeit für unsere Kunden in Zukunft maßgeblich beeinflussen – und sie tun es bereits heute –, sondern auch die Art und Weise, wie wir als Berater arbeiten.

Wir sind davon überzeugt, dass Technologie auch für die Beratungsbranche immer mehr zum Game Changer wird. Daher entwickeln wir eigene Software-Lösungen wie unser webbasiertes Projektmanagementtool ProChange©. Es stellt in komplexen, dezentralen Transformationsprogrammen die erforderliche Transparenz über alle Ebenen im Unternehmen und die konsequente Umsetzung sicher. Wir haben es so intuitiv und reduziert gestaltet, dass man sofort damit arbeiten kann, ohne die Bedienung erst lange zu erlernen.

In welchem Bereich haben Sie den größten Bedarf an Mitarbeitern? Nennen Sie uns eine konkrete Recruiting-Maßnahme, die Ihnen den größten Erfolg bringt?

Michailov: Im Beratungssegment haben wir derzeit auf der Ebene der Absolventen oder jungen Experten den größten Bedarf. Die Zusammenarbeit mit Squeaker, dem Karriereportal speziell für Jobs im Consulting, und unsere umfassende Social Media Präsenz bringt für uns als Beratungsunternehmen in der Rekrutierung die besten Ergebnisse. Und natürlich profitieren wir von der großen Begeisterung, die jeder Einzelne in seiner Beratertätigkeit lebt und von einer Mannschaft, die sich durch großen Teamzusammenhalt auszeichnet – unsere Mitarbeiter sind für uns die besten Markenbotschafter.

Nennen Sie uns drei Gründe, warum im „War for Talents“ die Besten zu Ihnen kommen?

Michailov: Unsere besondere Kultur, die die Leistungen der einzelnen in den Vordergrund stellt, auch über Geschlechtergrenzen oder Arbeitszeitmodelle hinweg. Darüber hinaus geht der Weg von der Ausbildung bis hin zum Geschäftsführer bei uns sehr schnell, damit bieten wir hervorragende Aufstiegschancen und Entwicklungsmöglichkeiten. Und auch wer sich neben dem Beratungsalltag noch seine persönlichen Wünsche erfüllen möchte, ist bei uns richtig – so hat ein Kollege quasi nebenbei eine Surfschule auf Bali aufgebaut. Last but not least bieten wir ein stabiles Netzwerk, das ein Leben lang hält.

Generell sind unsere Mitarbeiter zufriedener als bei den Top-Strategieberatern, den Big Four der Wirtschaftsprüfung und Deutschlands besten Arbeitgebern für Wirtschaftswissenschaftler. Das sagt nicht unser HR, das sagen unsere Mitarbeiter selbst, anonym via kununu. Deshalb liegt unsere Mitarbeiterzugehörigkeit bei 5,4 Jahren deutlich über dem Branchendurchschnitt.

Das alles ist kein Zufall. Eine hervorragende Arbeitsatmosphäre ist für uns nicht nur Voraussetzung für hervorragende Projekte und essenziell für eine dynamische Weiterentwicklung. Wir verbringen ganz einfach sehr viel wertvolle Lebenszeit miteinander – zu viel Lebenszeit, um sich von negativem Stress beherrschen zu lassen. Deshalb kultivieren wir Werte, die Kooperation, Neugier und Begeisterung sicherstellen. Werte, an denen wir uns messen – und messen lassen. Vom Praktikanten bis zum Partner.

Welche Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung und -zufriedenheit treffen Sie?

Michailov: Die „Great place to Work“-Befragung zeigt sehr deutlich, dass unser Erfolg auf eine Vielzahl von Maßnahmen zurückzuführen ist. Darüber hinaus bieten wir eine klare Wertorientierung durch die gesamte Organisation hinweg und keine Begrenzung bei den Beförderungen. Indem jeder die gleichen Aufstiegschancen hat und Entwicklungsmöglichkeiten sehr transparent gestaltet sind, vermeiden wir die Entwicklung einer Ellenbogenmentalität. Wir übernehmen Verantwortung für den Teamerfolg und missbilligen egoistisches und opportunistisches Verhalten.

Die durchgängige Möglichkeit zu Remote Work, eine individuell gestaltete Weiterbildungsstrategie mit agilen Karrierewegen und eine transparente und offene Fehlerkultur tragen ebenfalls maßgeblich zur Mitarbeiterzufriedenheit bei. Und: Jeder Mitarbeitende kann wohnen, wo er möchte. Wichtig ist, dass man Montag morgens rechtzeitig zum ersten Meeting erscheint.

01.07.2022    Holger Reher
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