Ein Foto von Jochen Schweizer während eines Interviews
07.03.2024    Jenny Kunz
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Ein Name, den wohl alle kennen: Jochen Schweizer. Entweder wegen der typischen Geschenkboxen, der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ oder ganz klassisch aus der Wirtschaftspresse. Der 66-jährige, der früher an einem selbstgebastelten Seil von einer Staumauer sprang und heute Vorträge über persönliches Wachstum hält, hat einige Etappen in seiner Karriere durchlebt. Im Interview erzählt er, welche innere Einstellung dafür seiner Meinung nach nötig war und ist.

Zur Person

Jochen Schweizer

ist Unternehmer, Speaker, Mentor, Autor und Vordenker

DUP UNTERNEHMER: Was ist wichtiger – die Person Jochen Schweizer oder die Marke?

Jochen Schweizer: Das Wichtigste sind die Werte der Marke. Denn eine Marke bietet Orientierung, so wie ein Leuchtturm. Leuchttürme sind immer auf unverrückbaren Fels gebaut, und bei einer Marke besteht dieser aus Werten. Immer dann, wenn ein Unternehmen inhabergeführt ist, in dem die Gründerin oder der Gründer geichzeitig Inhaber beziehungsweise Inhaberin sind, sind die Unternehmenswerte und damit die der Marke auch automatisch die Werte der Person. Insofern ist das überhaupt nicht zu trennen bei einem inhabergeführten Unternehmen. Ich bin Jochen Schweizer, und ich lebe, was ich tue.

Was sind denn Ihre Werte?

Schweizer: Integrität, Unabhängigkeit, Freiheit und Glaubwürdigkeit. Auf meiner App gibt es dafür extra einen kostenlosen Wertekompass. Hier kann jeder im Ausschlussverfahren die vier wichtigsten eigenen Werte ermitteln. Und jetzt kommt der entscheidende Punkt: Jedes Ziel, das Sie sich setzen, das nicht mit Ihren wahren Werten übereinstimmt, ist ein falsches Ziel. Heilsame Ziele fußen immer auf Ihrer persönlichen Wertebasis.

Es wird deutlich, dass Sie Ihre Erfahrung und Erkenntnisse teilen wollen. Was ist Ihre wichtigste Botschaft? Gibt es gar ein Vordenker-Geheimnis?

Schweizer: Erfolg ist kein Zufall. Und meine zen­trale Lehre lautet, dass wir als Menschen in der Lage sind, durch rationale Entscheidungen den Erlebnissen und Erfahrungen, die uns das Leben vermeintlich aufzwingt, solche hinzuzufügen, über die wir als autonome Individuen selbst entscheiden.

Neue Ideen verursachen meist Gegenwind. Wie gehen Sie damit um?

Schweizer: Ich brauche den Gegenwind. Denn ein Charakter festigt sich ja nicht bei schönem Wetter, sondern entsteht im Sturm unter Druck.

Heißt das, Sie zweifeln nicht?

Schweizer: Nein, ich zweifle nicht. Wer seine eigenen Werte kennt, definiert die für ihn richtigen Ziele. Rückblickend erklärt das auch, warum der Verkauf an ProSiebenSat.1 Media für mich schädlich war; denn ich habe damit gegen meine eigenen Werte verstoßen.

Und welche Rolle spielt Talent?

Schweizer: Talent bedeutet nichts, denn harte Arbeit sticht Talent. Ich propagiere das Konzept des Handelns. Glauben Sie, es gibt Ideen, die die Welt verändern? Ich nicht. Keine Idee hat jemals die Welt verändert. Wissen Sie, was die Welt verändert? Frauen und Männer, die einer guten Idee entschlossen das Konzept des Handelns hinzugefügt haben.

07.03.2024    Jenny Kunz
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