Gruppe von Menschen bei der Arbeit
26.10.2021    Fabian J. Fischer
  • Drucken

Viel zu oft scheint sich unser Terminkalender wie von Geisterhand zu füllen: Hier Termine mit Kundinnen und Kunden, dort ein Projektmeeting, hier ein kurzes Brainstorming. Selten bieten wir diesem Strom Einhalt und bewerten, was uns persönlich die Zeit, die wir mit den jeweiligen Menschen verleben, eigentlich bringt. Ist sie wirklich produktiv genutzt und macht sie uns – persönlich wie menschlich – klüger, zu einer besseren Version unserer selbst und schlussendlich auch: erfolgreicher?

Sozialisation ist kein Kinderkram

Warum wir uns diesbezüglich hinterfragen sollten, hat einen wichtigen Grund: Denn die Menschen, mit denen wir uns umgeben, prägen uns. Das Mindset, das sie haben, der Blick, mit dem sie auf die Welt schauen, färbt auch auf uns ab.

Bei Heranwachsenden sprechen wir oft über die Sozialisation, die eine Rolle für ihre persönliche Entwicklung spielt. Aber mit der Volljährigkeit und dem Schulabschluss hören wir ja nicht auf, geprägt zu werden. Wir hören dann nicht auf zu lernen und neue Erfahrungen zu machen. Entsprechend genauer sollten wir uns auch als Erwachsene überlegen, mit welchen Themen und Menschen wir uns umgeben, beruflich wie privat, online wie offline.

Das Umfeld im Berufsalltag lässt sich gestalten

Für Mitarbeitende wie für Managerinnen und Manager sollte daher wichtig sein zu klären: Was geben mir die Menschen, mit denen ich mich aktuell in einem Büro oder in Meetings umgebe? Das können neue Impulse oder Denkanstöße sein, vielleicht ein Link oder Lesetipp, um mich noch intensiver mit einem Thema zu beschäftigen. Auch ein gutes Wort und eine Aufmunterung, wenn der Tag mal schiefläuft, können Situationen sein, in denen andere Menschen uns voranbringen.

Oder aber das Gegenteil: Bin ich von Menschen umgeben, die mir Energie entziehen, die mich also nach einem Gespräch ausgelaugt oder gar verärgert zurücklassen? Die nicht lösungsorientiert denken, sondern primär schwarzmalen und überall nur Verschwörungen wittern?

Nach dieser Bestandsaufnahme sollte eine Handlung folgen. Natürlich lässt sich in einem Unternehmen, dessen Chefin oder Chef man nicht ist, nur begrenzt beeinflussen, wer im eigenen Team arbeitet oder ob die Vorgesetzten anstrengend und undankbar sind.
Aber es lässt sich darüber hinaus sehr gut gestalten, mit wem aus dem Unternehmen man im direkten Austausch sein möchte, etwa bei Projekten oder selbst beim Mittagessen.

Sie haben die Wahl!

Hier lässt sich meist bewusst wählen, ob es die Energie-Räuber oder die Energie-Bringer sind, mit denen man sich umgibt. Es gibt also immer auch eine aktive Komponente, nach der wir uns unsere Umgebung – zumindest zu einem gewissen Teil – ausgestalten können, selbst als Mitarbeitende. Diesen Spielraum sollte man bestmöglich nutzen, nachdem man geklärt hat: Von wem möchte ich zukünftig lernen? Wer soll mich prägen? Wer soll meinen Blick auf die Welt beeinflussen?

Denn genau dieses Umfeld, mit dem wir uns umgeben, hat einen extremen Einfluss darauf, ob wir passiv zuschauen, meckern und uns dem Status quo ergeben – oder ob wir erfolgreich sind, das Leben proaktiv anpacken und gestalten.

In Kürze

  • Menschen, mit denen wir uns umgeben, prägen uns
  • Zwischen Energie-Räubern und Energie-Bringern wählen
  • Umfeld hat Einfluss auf den eigenen Erfolg

Zur Person

Porträt von Fabian J. Fischer

Fabian J. Fischer

ist ein Hamburger Unternehmer, digitaler Vordenker und Investor. Als CEO von Etribes verantwortet er die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens, das mittelständische Firmen und Dax-Konzerne bei den Herausforderungen der Digitalisierung berät. Fischer ist ebenso Co-Founder von Picea Capital, einem Evergreen Venture Capital Fund mit Fokus auf Early-Stage-Technologieunternehmen.

26.10.2021    Fabian J. Fischer
  • Drucken
Zur Startseite