Eine Tafel, die die Übersetzung verschiedener Sprachen zeigt.
28.02.2024
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Über viele Industrien hinweg stagniert das wirtschaftliche Wachstum in Deutschland, daher richten viele hiesige Unternehmen größeres Augenmerk auf das Erschließen neuer Absatzmärkte im Ausland: Eine Befragung der Außenhandelskammern und anschließender Auswertung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) ergibt, dass ein Drittel der international aktiven deutschen Unternehmen eine Erhöhung der Investitionen im Ausland anstrebt.

Kapital alleine ist jedoch nicht der einzige Erfolgsfaktor für internationales Wachstum. Für expandierende Unternehmen sind Übersetzungen einer der wichtigsten strategischen Aspekte und dürfen nicht vernachlässigt werden. Tatsächlich sehen 20 Prozent aller deutschen Unternehmen mit Auslandsambitionen lokalen Content als eines der größten Handelshemmnisse (DIHK). Das Marktforschungsunternehmen CSA Research macht noch deutlicher: Drei Viertel der internationalen Kunden kaufen eher ein Produkt, wenn die dazugehörigen Informationen in der eigenen Sprache verfügbar sind – ein echter Wettbewerbsvorteil also. Hierfür kommen sogenannte Lokalisierungen ins Spiel. Diese unterscheiden sich von Übersetzungen durch die Berücksichtigung sprachlicher Feinheiten und kontextueller und kultureller Nuancen. Lokalisierungen erlauben so eine zielgruppengerechte Kommunikation über Social Media und E-Mail-Kampagnen bis hin zu Plakatwerbung und Bedienungsanleitungen.

Global lokal – gute Gründe für Lokalisierung

Um ein besseres Verständnis über den Einfluss lokaler Sprachen auf das internationale Wachstum von Unternehmen zu erlangen, hat DeepL gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen Regina Corso 415 Marketing-Strateginnen und –strategen aus Deutschland, Frankreich, den USA und Japan aus Unternehmen mit über 100 Mitarbeitenden befragt.

Dabei stellt sich heraus, dass ganze 96 Prozent der Befragten einen positiven Return-on-Investment (ROI) durch Lokalisierungsbemühungen erreichen. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) berichten sogar von einer dreifachen (oder höheren) Rendite.

Auch die Beziehungen zu den Kunden werden mit lokalisierten Inhalten gestärkt: drei von vier der befragten Expertinnen und Experten berichten von positiven Auswirkungen auf die Kundenbindung, wenn Inhalte in den jeweiligen lokalen Sprachen einwandfrei übersetzt werden.

KI als Fachkraft für die Übersetzung

Eine kostengünstige Alternative bieten maschinelle Übersetzungsdienste, die sich künstliche Intelligenz zu Nutze machen. Die Umfrage zeigt, dass dies längst kein Geheimnis mehr ist: 77 Prozent der Befragten gaben an, KI-gestützte Schreibwerkzeuge zu verwenden, 98 Prozent nutzen überdies maschinelle Übersetzungen. Das Element der menschlichen Kontrolle bleibt allerdings nach wie vor relevant: So verlassen sich 99 Prozent der Befragten für lokalisierte Inhalte auf KI-Tools, sofern das menschliche Auge in Bezug auf fachliche Korrektheit mitliest und die finale Abnahme gewährleistet.

Auch wenn menschliche Kontrolle, beispielsweise durch einen Branchenexperten, hilfreich sein kann, um für inhaltlich korrekte Kommunikation zu garantieren, haben KI-Übersetzer im Jahr 2024 ein noch nie dagewesenes Maß an Genauigkeit erreicht. Einige KI-Dienstleister spezialisieren sich hierbei sogar auf maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen aus jeder Branche: Die modernsten KI-Tools für Unternehmen sind teilweise bereits heute in der Lage, neben präzisen Fachbegriffen, Texte in der spezifischen Tonalität des Unternehmens zu schreiben und zu übersetzen.

Letztlich wird KI immer mehr zu einer tragenden Säule für Unternehmen mit Übersetzungsbedarf. KI-Übersetzung erleichtert Lokalisierungen, die nicht nur auf den Return-on-Investment Ihres Unternehmens in allen Regionen einzahlen, sondern auch zu einer globalen Brand Awareness beitragen.

 

Zur Person

David Parry-Jones

ist CRO von DeepL und war vorher in leitenden Positionen bei Microsoft, VMware und Twilio tätig

Kolumnen, Kommentare und Gastbeiträge auf DUP-magazin.de geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der gesamten Redaktion.
28.02.2024
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