Zwischen zwei Bergen hängt eine Glühbirne, über die zwei Unternehmer springen
11.08.2021    Anna Kaiser und Jana Tepe
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1. Menschliche Skills fördern

Viele sehen die Digitalisierung nach wie vor als rein technologischen Wandel, nach dem Motto: Wozu in den Menschen investieren, wenn zukünftig die Maschinen den Job machen werden? Cleverer ist es, sich die Frage zu stellen, wie Menschen künftig an der Schnittstelle von Teams und Technologie arbeiten werden und welche Skills sie dafür brauchen. Die Technologisierung macht den Menschen nicht überflüssig, sie verändert seine Rolle und die dafür benötigten Fähigkeiten. Neben einem hohen Grad an Verständnis von technologischen Prozessen werden auch vermeintlich „softe“ Skills wichtiger, wie Lernbereitschaft, Entscheidungskompetenz und die Fähigkeit, das eigene Produkt unter neuen Gegebenheiten weiterzudenken. Diese Skills müssen jetzt und heute ausgebildet werden, on the Job und vernetzt.

Kolumne von Anna Kaiser und Jana Tepe

2. Kontinuierlich und vernetzt lernen

Erstmal ein Workshop. Und danach? – Nichts. Leider hält sich dieses „Lernprinzip“ in vielen Unternehmen hartnäckig. Dabei wissen sie es doch eigentlich längst besser. Lernexpertinnen sind sich einig, dass Teilnehmende nach einem normalen Trainingsworkshop nicht einmal zehn Prozent des Gelernten umsetzen. Mit Lerngruppen und einer Selbstvereinbarung ist es dreimal soviel. Stichwort: Social Learning. Mitarbeitende können hervorragend voneinander lernen – und sie haben sogar Lust darauf! Das haben Studien wiederholt gezeigt. Formate wie Peer Learning, Generation Exchange und Jobshadowing sind bekannt, nur fehlen das passende Umfeld und die Offenheit auf Unternehmensseite, damit Mitarbeitende diese auch nutzen können. Wenn wir den Skill Gap abwenden wollen, kommt es aber genau darauf an: sich neue Lernräume zu erschließen und die vorhandenen Skills viel besser ins organisationale Lernen einzubinden!

Porträt von Anna Kaiser und Jana Tepe

Anna Kaiser und Jana Tepe sind die Gründerinnen von Tandemploy, einem vielfach ausgezeichneten Berliner Tech Start-up, das mit smarter Software und viel Herz die Arbeitswelt verändert. Großkonzerne wie Mittelständler nutzen die Talent-Marktplatz-Software von Tandemploy, um ihre digitale Transformation voranzutreiben – mit neuen Arbeitsmodellen, Lernformaten und einem Wissenstransfer auf Augenhöhe und ganz ohne Abteilungsgrenzen

3. Skills sichtbar machen

Was wissen meine Mitarbeitenden eigentlich? Was können sie außer dem Offensichtlichen? Und wie wollen sie eigentlich lernen und arbeiten? Zu viele Unternehmen haben hier einen großen blinden Fleck. Dabei ist mehr Transparenz zu schaffen dank smarter Technologie längst kein Hexenwerk mehr. Unsere SaaS etwa vernetzt Mitarbeitende automatisiert für unterschiedliche Lern- und Arbeitsformen und bringt den „Advanced Skill Analyser“ gleich mit. So bekommt Human Resources wertvolle Einblicke, welche Skills Mitarbeitende einbringen wollen, was sie lernen möchten und müssen und ob der Lernbedarf durch das vorhandene Angebot abgedeckt ist. Skill Gaps können so rechtzeitig erkannt werden und entsprechende Maßnahmen folgen. Auch zu besetzende Projekte und Stellen können automatisiert an passende „Skill Owner“ vergeben werden – mit Vorteil für die interne Mobilität und den Recruiting-Erfolg.

It’s all about the culture.

Ein offener Umgang mit Wissen und Talent, vor allem aber auch mit Lernbedarfen, setzt voraus, dass Unternehmen anfangen, sich auf die kulturelle Komponente der Digitalisierung einzulassen. Denn Talente bleiben dort, wo sie gesehen werden, mit dem, was sie können, aber auch dem, was sie wollen. Unternehmen, die das verstehen, legen die Basis für eine in jeder Hinsicht bewegliche und resiliente Organisation, die zudem attraktiv für talentierte Menschen mit digitalem Mindset ist.

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11.08.2021    Anna Kaiser und Jana Tepe
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