Illustration Vordenker 2022 Haus Rabenhorst
18.02.2022
  • Drucken

Haus Rabenhorst wächst rasant. Der Getränkehersteller mit Sitz in Unkel südlich von Bonn setzt auf systemunterstützte Workflows und profitiert davon, dass Entscheidungsprozesse auch standortunabhängig funktionieren, erklärt Klaus-Jürgen Philipp, Geschäftsführer des Unternehmens.

Wie fördern Sie Innovation im Unternehmen?

Klaus-Jürgen Philipp: Wir haben 2020 Direktsäfte in einer 60 ml Flasche – sogenannte Shots – eingeführt. Auslöser waren Marktbeobachtungen in England und auf verschiedenen Messen. Wir wollten diese Produkte unbedingt einführen, hatten aber weder einen vielversprechenden Lohnproduzenten noch eine Idee, wie wir sie selbst herstellen konnten. Beharrlichkeit und der Wille, das Problem zu lösen, führten zum Ziel und auch skeptischere Ansichten dazu innerhalb des Unternehmens konnten mit professioneller und pragmatischer Marktforschung gut widerlegt werden. Im Ergebnis haben wir in 2021 über sieben Millionen Shots verkauft und sehen noch großes Potential in Europa und Asien.

Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung?

Philipp: Klar ist: Die smartesten Programme und Konzepte helfen nichts, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht offen für Neuerungen sind. Wir haben viele Prozesse in systemunterstützte Workflows umgesetzt und profitieren davon, dass unabhängig vom Arbeitsstandort Entscheidungsprozesse schnell und sicher funktionieren. Zum Beispiel nutzen wir ein eigenes Medienportal zur Erarbeitung und Freigabe von Etikettendesign bis hin zu Pressemeldungen. Als Mittelständler müssen wir auch schneller sein und dafür hilft uns die Digitalisierung sehr.

Mit welchen Recruiting-Maßnahmen überzeugen Sie neue Talente?

Philipp: Unsere gute Geschäftsentwicklung bedingt eine stetige Ausweitung unserer Produktion. Dafür muss etwa eine zweite oder dritte Schicht aufgebaut werden. Wir benötigen dann Mitarbeitende in der Produktion, in der Technik, im Labor und so weiter. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen wir in unserer Region. Neben unserem guten Image sind wir als Unternehmen und Arbeitgeber sehr präsent. Der Mix aus regionaler Plakatinformation, Werbung im frequenzstarken Werksverkauf und zielgerichtete, nationale Kommunikation in sozialen Medien bis hin zu Programmen wie „Mitarbeiter gewinnen Mitarbeiter“ bringt uns immer wieder gute, neue Bewerbungen.

Auf welche Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung und zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit setzen Sie?

Philipp: Die Mitarbeiterentwicklung findet on the job und durch externe Seminare und interne Schulungen statt. In unserem wachsenden Geschäft entstehen immer neue Vakanzen, die neue Chancen aufzeigen. Die individuelle Zufriedenheit ermitteln wir unter anderem durch jährliche Mitarbeitergespräche. Wir sind ein Familienunternehmen und sehen uns als eine große Familie. Das Gefühl der Zugehörigkeit wird erlebbar in gemeinsamen Veranstaltungen, die in Coronazeiten neu interpretiert werden.

Wie fällt Ihr Fazit für 2021 aus und welches große Ziel setzen Sie sich für 2022?

Philipp: Es war ein herausforderndes Jahr insbesondere durch die vielfachen Konsequenzen, die sich aus der Pandemie ergeben haben. Dazu gehört besonders der Gesundheitsschutz unserer Mitarbeiter und dadurch auch die Aufrechterhaltung von betrieblichen Prozessen sowie die Gewährleistung der Kommunikation. Gerade durch Homeoffice, Ausfall durch Quarantäne oder Isolation aber auch die Einarbeitung neuer Mitarbeiter stellten sich neue Anforderungen. Dies ganze verbunden mit einem guten Geschäftsverlauf und anspruchsvollen exogenen Faktoren wie zum Beispiel Engpässe beim Frachtraum oder am Arbeitsmarkt war trotzdem erfolgreich dank der hohen Einsatzbereitschaft unserer Mitarbeiter. Das große Ziel für 2022 ist vermeintlich banal, denn es heißt bei rauer werdender See den Kurs zu halten.

18.02.2022
  • Drucken
Zur Startseite