Berentzen-Gruppe Vordenker 2022
13.09.2022    Holger Reher
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Zur Person

Oliver Schwegmann

Geboren 1973 in Löningen und im Juni 2017 in den Vorstand der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft eingetreten. Er verantwortet die Ressorts Marketing, Vertrieb, Produktion & Logistik, Einkauf sowie Forschung & Entwicklung. Zuvor war er als Country Managing Director für L’Oréal Suisse tätig und hatte Führungspositionen bei der Hero AG, der Mars GmbH und der August Storck KG inne.

Wie hat sich Ihr Business in den letzten Monaten entwickelt?

Oliver Schwegmann: Das gesellschaftliche Leben ist wieder im vollen Gange, Menschen kommen wieder zusammen. Diese Tatsache ist für uns als Berentzen-Gruppe ein echter Wachstumstreiber – die Produkte, die wir produzieren und vermarkten, werden vor allem in Gemeinschaft konsumiert. Daher sehen wir in den letzten Monaten eine deutliche Belebung des Geschäftsumfangs. Mit einer Umsatzsteigerung von knapp 17% im ersten Halbjahr 2022 haben wir bereits wieder das Vor-Corona-Niveau aus dem Jahr 2019 erreicht. Während der Pandemie haben wir uns intensiv auf die aktuelle Zeit der Lockerungen vorbereitet. Unser Learning daher: Gerade auch in Krisenzeiten ist es wichtig, nicht stillzustehen und nur Krisenmanagement zu betreiben, sondern weiterhin den Blick fokussiert nach vorne zu richten und sich optimal für die Zeit danach aufzustellen.

Was ist das Erfolgsrezept für Ihr Business?

Schwegmann: Wir setzen auf die richtige Balance aus Tradition und Innovation. Auf der einen Seite nutzen wir unsere Erfahrung, Expertise und bekannte Stärken, auf der anderen Seite treiben wir den Markt für Getränke mit immer neuen, innovativen Produkten voran. Verbraucherinnen und Verbraucher schätzen diese Facetten – so bedienen unsere etablierten Produkte und Marken bekannte Rituale, gleichzeitig wird das Bedürfnis nach Produktneuheiten gestillt.

Zu den aktuellen, strategischen Wachstumstreibern der Berentzen-Gruppe zählen die Likör-Offensive unserer Kernmarken Berentzen und Puschkin durch Neuprodukte genauso wie verstärkte Vermarktungs-Impulse nach Corona, der konsequente Ausbau des Premium-Sortiments im Bereich Handelsmarkenspirituosen mit individualisierten Produktkonzepten für unsere jeweiligen Handelspartner, der weitere nationale und europäische Ausbau unserer innovativen Limonadenmarke Mio Mio im Segment Alkoholfreie Getränke sowie die weitere internationale Forcierung unserer Frischsaftsysteme insbesondere bei Lebensmitteleinzelhändlern.

Wie bleiben Sie als Unternehmen neugierig und innovativ und was tun Sie als Management, um das zu fördern?

Schwegmann: Offenheit trotz aller Tradition ist einer unserer wichtigsten Werte. Offen sein für neue Ideen, Menschen, Projekte. Wir verfolgen immer wieder neue Innovationen und unterstützen diesen Machergeist auch bei unseren Mitarbeitenden. Neben dem Wert der Offenheit haben wir uns zu Wertschätzung, Respekt, Toleranz und Verantwortung verpflichtet. Dieser Wertekomplex ist die Basis der Vision, die wir als Management und als ganze Berentzen-Gruppe verfolgen: Berentzen begeistert die Menschen von morgens bis abends mit den vielfältigsten Getränken.

Was ist die größte Stärke der Company? Was zeichnet Sie aus? Trauen Sie sich eine Schwäche preiszugeben?

Schwegmann: Wir sind agil. Wir können extrem schnell auf aktuelle Markttrends reagieren und Ideen umsetzen. Mit einem breiten Portfolio sind wir dabei krisensicher aufgestellt. Mit zahlreichen Produkten und Marken sind wir in den Geschäftsfeldern Spirituose, Alkoholfreie Getränke und Frischsaftsysteme tätig. Zu unseren Fokusmarken zählen dabei Berentzen, Puschkin und Mio Mio.

Schwierig für uns ist sicher die Lage unserer Standorte. Sowohl unser Hauptsitz in Haselünne als auch unsere weiteren Standorte liegen in eher ländlich geprägten Regionen. Daher ist die Rekrutierung von Fachkräften und die Vergrößerung unseres Teams nicht immer einfach. Das flexible und mobile Arbeiten, das immer mehr gelebt wird, ist deshalb eine echte Chance für uns.

In wenigen Worten: Was tun Sie, um den digitalen Anschluss nicht zu verpassen?

Schwegmann: Wir optimieren unsere Prozesse stetig und lassen uns auch extern beraten. Dabei setzten wir zum Beispiel in der Produktion auf die langjährige Zusammenarbeit mit unseren Industriepartnern und sind offen für Gespräche über technische Neuerungen. Aber auch in unserer Administration führen wir permanent Projekte durch, um die Digitalisierung in allen Unternehmensbereichen konsequent voranzutreiben.

Was macht Ihr Unternehmen bei Bestandskunden besonders erfolgreich?

Schwegmann: Wir arbeiten zuverlässig und vertrauensvoll mit unseren Handelspartnern, aber auch den weiteren Stakeholdergruppen zusammen. Dabei bauen wir auf starke Netzwerke und persönliche Ansprechpartner – ob über unsere eigenen Außendienstmannschaften, unser Gastronomie-Team oder unser Key Account Management. Am Ende können sich Verbraucherinnen und Verbraucher außerdem auf die Qualität unserer Produkte verlassen und werden durch abwechslungsreiche Marketingaktionen angesprochen.

Was ist ihr Erfolgsfaktor, um Neugeschäft zu gewinnen?

Schwegmann: Handelspartner, die noch nicht mit uns zusammenarbeiten, verpassen Getränke für eine breite Zielgruppe. Im Grunde bauen wir bei der Ansprache von Neukunden auf dieser Ebene auf mehrere Erfolgsfaktoren: Ein gutes Preisleistungsverhältnis, herausragende Produktqualität, zuverlässige Abläufe und stetige Kommunikation.

Was tun Sie, um den Service zu verbessern?

Schwegmann: Service bedeutet für uns insbesondere ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Kundenorientierung. Dabei sind für uns vertrauensvolle und partnerschaftliche Beziehungen zu unseren Handelspartnern besonders wichtig. So erarbeiten wir beispielsweise in unserem Geschäftsbereich Handelsmarkenspirituosen im Schulterschluss mit den Handelsunternehmen als strategische Partner individuelle, maßgeschneiderte und hochwertige Produktkonzepte, die der jeweilige Handelspartner dann exklusiv erhält und vermarkten kann. Dabei umschließt unser Service den vollständigen Produktentstehungszyklus von der Marktforschung mit spezifischer Zielgruppenanalyse, der detaillierten Produktkonzeption bis hin zur passgenauen Produktion. Die Qualität der Handels- und Zweitmarken, die übrigens unserer Tochterunternehmen Pabst & Richarz aus Minden vermarktet, wurde in den letzten Jahren zahlreiche Male ausgezeichnet. Vor allem in aktuellen Zeiten der Inflation und der damit einhergehenden Preissensibilität der Verbraucherinnen und Verbraucher erlangen kostengünstige Handelsmarkenkonzepte, die Markenprodukten weder in Qualität noch Ausstattung nachstehen besondere Relevanz.

Was tun Sie, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren? Was bieten Sie aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden? Gibt es eine Maßnahme, die Sie mit Stolz erfüllt?

Schwegmann: Zum einen bieten wir moderne Arbeitsmodelle an. Beispielsweise haben wir das Modell der „Flexi-Tage“ eingeführt. In diesem Konzept können die Mitarbeitenden ortsunabhängig arbeiten, müssen also nicht notgedrungen ausschließlich von zuhause oder im Büro arbeiten. So erreichen wir größtmögliche Flexibilisierung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – das Thema Work-Life-Balance liegt uns sehr am Herzen.

Zum anderen – und auf diese Facetten sind wir besonders stolz – sind uns der Austausch auf Augenhöhe, Eigenverantwortung und ein selbstbestimmtes Arbeiten extrem wichtig. Zudem bieten wir eine ganze Reihe weiterer Benefits an. Hierzu zählen die Bestandteile unseres betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie weitere ansprechende Rahmenbedingungen: eine marktgerechte Vergütung, eine gute IT-Ausstattung, ein optimal ausgestattetes Büro, interessante Aufgaben, ein faires und respektvolles Miteinander auf allen Ebenen, innovative Produkte und vieles mehr.

In einer kürzlich veröffentlichten Employer-Branding Kampagne machen fünf Mitarbeitende diese Facetten erlebbar. Von Marketing-Leitung über Produktionsmitarbeitende bis hin zum Eventmanager zeigt diese Kampagne eindrucksvoll: Die Berentzen-Gruppe ist breit aufgestellt, gemeinsam wecken wir den Durst auf Leben.

13.09.2022    Holger Reher
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