Laut Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) steigerten die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland ihre Ausgaben für digitale Projekte im Jahr 2021 auf 23 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2020 waren es noch 20,3 Milliarden Euro. Hinter den Zahlen für den gesamten Mittelstand verbergen sich allerdings sehr unterschiedliche Entwicklungen.
Vor allem kleine Firmen stellen die Digitalisierung eher hintenan, während größere Mittelständler ihre Digitalisierungsbestrebungen verstärken. Und wie steht es um die Industrieunternehmen? Ganz gut, wie das Beispiel der Industrie-Sparte der Schaeffler Group zeigt, eines global agierenden Herstellers von Präzisionskomponenten und Systemen in Motor, Getriebe und Fahrwerk sowie Wälz- und Gleitlagerlösungen.
Digitalisierung mit holistischem Ansatz
Schaeffler nutzte bereits Mitte der 1990er-Jahre erste digitale Lösungen und verfolgt aktuell eine umfassende Digitalisierungsstrategie, welche die gesamte Industrie-Sparte betrifft. Dahinter stehe der Gedanke, dass digitale Transformation nur mit einem holistischen Ansatz erfolgreich sein kann.
„Wir kommen von sehr standardisierten, klassischen Produkten und sind in den zurückliegenden fünf, sechs Jahren massiv in die Digitalisierung für unsere Kunden eingestiegen“, erklärt Denis Wiegel, Senior Vice President Sales & Marketing in der Industrie-Sparte der Schaeffler Group.
Schaeffler Industrial will besseren Service für die Kunden bieten
Konkret heißt das: Neben Digitalisierungsprojekten, wie zum Beispiel der Entwicklung der großen One-Stop-Shop-Plattform „medias“, hat Schaeffler Industrial Anfang März das französische Unternehmen Eco-Adapt erworben, das innovative Lösungen für die Zustandsüberwachung auf Basis elektrischer Signalanalyse anbietet. Mit dieser Akquisition will die Industrie-Sparte von Schaeffler ihr Portfolio im Bereich Lifetime-Solutions ausbauen und ihre Position im Bereich digital unterstützter vorausschauender Instandhaltung stärken.
Für Wiegel und Schaeffler Industrial gehe es mittlerweile aber nicht mehr so sehr darum, stärker zu digitalisieren, sondern digitale Silos viel enger miteinander zu verzahnen: „Wir arbeiten massiv daran, diese Verknüpfungen herzustellen, vor allem um die Customer-Experience für unsere Kunden zu verbessern.“
Neben dem Service solle auch der direkte Austausch mit den Kunden besser werden. „Wir wollen die beste Mischung zwischen digitalem und menschlichem Touch hinbekommen“, sagt Wiegel. Im Interview spricht er über erfolgreiche Digitalisierungsprojekte bei Schaeffler Industrial und erklärt, warum dafür die Customer Journey stimmen muss.