Links ist ein Gabelstapler zu sehen, der Paletten transportiert, rechts im Vordergrund hält eine Hand ein Smartphone und steuert damit Logistikprozesse. Grafische Darstellung.
29.04.2021    Mark Simon Wolf
  • Drucken
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Es war und ist ein Zukunftsprojekt der Bundesregierung: Industrie 4.0. Unter diesem 2011 auf der Hannover Messe geprägten Schlagwort sollte sich der Industriestandort Deutschland einer technologischen Evolution unterziehen. Die damit verbundenen Ziele Digitalisierung, Vernetzung und Effizienz werden heute noch um Nachhaltigkeit erweitert. Einiges ist in der vergangenen Dekade erreicht worden, andere – frühere – Vorsprünge sind nicht zuletzt durch den immer weiter erstarkenden asiatischen Wettbewerb in Gefahr, resümiert Marco Prüglmeier, CEO der Innovationsberatung i2market. Wie fortgeschritten ist die Transformation der deutschen Wirtschaft also tatsächlich? „Wir sind auf einem guten Weg, aber dennoch laufen Theorie und Praxis bei digitalen Geschäftsmodellen noch zu weit auseinander“, resümiert Dr. Wolfgang Falter, Leiter Sustainability Services des Beratungsunternehmens Deloitte, im DUP Digital Business Talk.

Am DUB Digital Business Talk nahmen teil:

  • Thorsten Cramer, CEO, Crosscan
  • Marco Prüglmeier, CEO, i2market
  • Dr. Wolfgang Falter, Leiter Sustainability Services, Deloitte
  • Rouven Falkewitz, Product Owner, Ekko

Moderation: Thomas Eilrich, DUB UNTERNEHMER

Digitaler statt total analog

Eine Blaupause für die Überwindung solcher strukturellen Gräben könnte die Logistik darstellen. „Wir haben eigentlich die besten Voraussetzungen dafür, die reale Produktwelt mit der virtuellen Datenwelt zu verknüpfen, da wir bei Logistik- und Produktionsprozessen zur Weltspitze gehören“, bestätigt Thorsten Cramer, CEO von Crosscan. Das Softwareunternehmen hat mit Datenanalyse für den Einzelhandel begonnen, ist mit dem Geschäftsbereich Ekko mittlerweile aber auch in die Marktlücke der Intralogistik in der Industrie vorgestoßen und bietet Lösungen zur Digitalisierung des Materialflusses an. In der Industrie geht der Trend zu Mass-Customization: Entlang der komplexen Lieferkette müssen in einem Balanceakt die massentaugliche Produktion und zugleich die individuellen Anforderungen der Kunden berücksichtigt werden – und das bestenfalls mit positiven Effekten auf Effizienz und Nachhaltigkeit.

Intelligente Systeme mit Echtzeit-Daten

Gelingen soll das mithilfe intelligenter, aufeinander abgestimmter Content-Management-Systeme, die in Echtzeit Orts-, Mengen- und Zugangsdaten steuern und auf kurzfristige Schwankungen in der Nachfrage reagieren. Vor allem im Materialfluss gäbe es noch Steigerungspotenzial. Als ein Beispiel nennt Cramer in der Produktion die Umstellung von klassischen Papier auf digitale Labels. Laut einer Studie von Logistic IQ sind nur 25 Prozent des Pickprozesses tatsächliche Pickarbeiten; 75 Prozent sind Tätigkeiten wie Laufen, Suchen und Drucken – und hier können durch Ekko sehr große Einsparungen realisiert werden. Darüber hinaus können bis zu 80 Prozent der Fehler im Kommissionierprozess vermieden werden.

Industrie 4.0 auch für KMU möglich

Derzeit sind zuvorderst große Industrieunternehmen die Profiteure einer optimierten Intralogistik. Aber auch mittelständische und kleine Firmen können mithilfe von Systemen wie Ekko an der Industrie-4.0-Entwicklung teilhaben. Zuletzt haben sich laut Ekko-Product-Owner Rouven Falkewitz immer mehr Unternehmen einer cloudbasierten Datenverarbeitung zugewandt – trotz anfänglicher Skepsis. Ist diese überwunden, könnten sich auch die Verhältnisse umkehren, wie Falter hofft: „Schön wäre es doch, wenn wir hier dann nicht am Ende, sondern am Anfang der Seidenstraße sitzen würden.“

29.04.2021    Mark Simon Wolf
  • Drucken
Zur Startseite