Eine Bewerberin stellt sich am Empfang vor.
11.12.2023    Jenny Kunz
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 Alle elf Minunten bewirbt sich … Moment, das war etwas anderes. Dabei passt der Vergleich von Dating und Recruiting ganz gut. Alle wollen das perfekte Match finden. Laut jüngster Konjunkturumfrage des ifo Instituts leiden aktuell 43,1 Prozent der Unternehmen in Deutschland unter Engpässen bei qualifizierten Mitarbeitenden. Gleichzeitig gaben in einer anderen Studie 60 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber an, dass sie eine Bewerbung schon mal frühzeitig abgebrochen haben, da der damit verbundene Prozess ihnen zu langwierig und komplex war. Recruiting muss also möglichst effizient sein. Die ManpowerGroup nutzt deshalb KI, um den Prozess schneller und zielführender zu machen. Denn: Alle zweieinhalb Minuten bewirbt sich eine Arbeitskraft bei dem Personaldienstleister. 

Erfahrungen sammeln, interpretieren und nutzen

Eine spezielle Matching-Technologie mit KI-Algorithmen unterstützt das Recruiting. Anhand von Anforderungs- oder Stellenbeschreibungen werden geeignete Profile aus einer Datenbank vorgeschlagen –
oder könnten im nächsten Schritt sogar aktiv in Netzwerken wie LinkedIn gesucht werden. Basis hierfür sind Datensätze nach dem Prinzip „Pre­dictable Performance“, also erfahrungsbasierte Vorhersagen darüber, welche Talente zukünftig welche Leistungen erbringen werden. Dazu gehören auch Soft Skills. 

Wurde eine Position zum Beispiel schon mehrfach gut und nachhaltig von besonders stressresistenten oder sozialkompetenten Personen besetzt, wird per KI nach ähnlichen Mustern gesucht. „Das nimmt uns punktuell die recht zeitintensiven ersten Schritte ab, indem eine grobe Vorauswahl geeigneter Personen getroffen wird“, erklärt Birgit Wolff, Head of Marketing & Communications bei der ManpowerGroup. „Dadurch können wir uns dann intensiver und persönlicher mit den Bewerbungen auseinandersetzen, die wirklich vielversprechend sind.“ Wie so oft steht auch hier KI nicht allein für sich, sondern wird erst durch menschliche Interpretation und Vertiefung komplett. 

Personal von heute als Talente von morgen

Für manche ist die Herausforderung einer glücklichen Arbeitsbeziehung aber gar nicht allein, sich zu verlieben, sondern auch die langfristige Erhaltung und Weiterentwicklung dieser Liebe –
um an dieser Stelle bei der Dating-Metapher zu bleiben. Im Zuge des Fachkräftemangels besteht Personalmanagement deshalb nicht nur darin, neue Mitarbeitende zu finden. Es geht vielmehr darum, bestehende Talente zu binden und das Bestmögliche aus ihrem Potenzial zu machen. Beides geht Hand in Hand.

Weiterentwicklung statt innerer Kündigung

„Die Menschen haben schon immer nach erfüllender Arbeit gesucht“, so Iwona Janas, Country-Managerin  der ManpowerGroup Deutschland. „Mehr und mehr Angestellte rücken die Entwicklung ihrer Fähigkeiten in den Vordergrund.“ Das liege auch an der schnellen Veränderung von Anforderungsprofilen. Der Großteil der Menschen, die jetzt ihren ersten Job antreten, wird später in einem Beruf arbeiten, den es heute so noch gar nicht gibt. Anpassungsfähigkeit und Weiterentwicklung sind für viele die neue Jobsicherheit. Das gilt aber nicht nur für Berufseinsteiger. „Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber müssen eine Lernkultur schaffen, die sowohl Millennials als auch ältere Generationen motiviert“, sagt Janas. So könne alteingesessenes Personal zu neuen Fachkräften werden.

Die ManpowerGroup bietet deshalb über eine digitale Aus- und Weiterbildungsplattform unterschiedliche Qualifizierungsmaßnahmen mit praxis­orientierten Zugängen an. Beispielsweise hat sie im IT-Sektor mit der „Experis Academy“ ein Weiterbildungsprogramm geschaffen, das den Teilnehmerinnen und Teilnehmern – ob Berufseinsteiger oder erfahrene Fachkräfte – Karrierechancen bei renommierten Firmen bietet. Janas’ eindringlicher Appell: „Bis 2035 verliert Deutschland weitere sieben Millionen Angestellte an die Rente. Diese Lücke schließt das Land nur durch Weiterbildung!“

11.12.2023    Jenny Kunz
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