Illustration zum Thema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft
24.04.2024    Patrick Wessel
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Für Franzi von Hardenberg ist Unternehmertum nicht nur ein Geschäft, sondern ein Lebensstil, der von Leidenschaft und Hingabe geprägt ist. Von Anfang an war es ihr wichtig, etwas zu erschaffen, das sie selbst liebt und das einen bleibenden Wert hat. Der Anfang begann mit einer simplen Idee – Schmuck, der nicht nur schön, sondern auch nachhaltig ist. „Ich wollte etwas Besonderes und Einzigartiges schaffen. Es sollte nicht nur mir gefallen, sondern auch anderen Frauen Freude bereiten“, so von Hardenberg. Die Idee hinter The Siss Bliss entstand getreu dem Motto „be bold, take gold“. Ihr Unternehmen widmet sich der Herstellung von Echtgoldschmuck, der nicht nur erschwinglich ist, sondern zudem nachvollziehbare Lieferketten und konfliktfrei gehandelte Edelsteine verspricht. Doch Gold gilt immer noch als umstrittene Ressource. Eine Antwort sieht die Unternehmerin aber im System der Kreislaufwirtschaft. Es ist wertvoll und begehrt – in Deutschland schlägt weiterhin eine enorme Goldader. „Die Haushalte hierzulande besitzen die zweitgrößten Goldreserven weltweit. Warum daraus nicht einfach neuen Schmuck herstellen?“, so von Hardenberg. Damit war Bliss Bang Capital geboren. Mit dem Unternehmen soll Altgold recycelt und wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. Vor allem sieht die Unternehmerin darin noch viel mehr: „Jedes einzelne Goldstück hat seine eigene Geschichte und einen ganz eigenen emotionalen Wert. Wir sind sehr stolz darauf, dass unsere Kunden uns ihre Erinnerungen in Form von Gold anvertrauen“, so von Hardenberg.

Starke Community, Starke Unternehmen

Die Inspiration für ihre florierenden Unternehmen fand von Hardenberg in ihrer Lebensgeschichte. Ihre Liebe für das Schöne, den Schmuck und das Kreieren führten sie dazu, ihre eigenen Designs zu entwerfen. „Meinen Goldschmuck habe ich mir schon immer anfertigen lassen, und ich wurde oft gefragt, woher ich ihn habe“, erklärt sie. Mit The Siss Bliss teilt sie aber nicht nur ihre Ideen und den einzigartigen Schmuck. Laut der Unternehmerin liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Erschaffung eines eigenen Lifestyles. „Wir kommunizieren mit unserem Label ein ganz bestimmtes Bild nach außen: Luxus, den man sich leisten kann – aber so nachhaltig, wie es geht.“
Diese Art der Ehrlichkeit und Transparenz kommt auch auf den Social-Media-Kanälen der Unternehmerin sehr gut an: Von Hardenberg folgen mehrere Zehntausend Menschen auf Instagram. Damit bewegt sie sich schon lange im gefragteren Influencer-Kosmos. „Ich nehme meine Followerinnen und Follower überall mit hin und teile alles“, so von Hardenberg. Ihre Community, nach ihrem Unternehmen liebevoll „Sissterhood“ genannt, freut sich über die tagtäglichen Einblicke der Chefin. Auch bei der Gründung ihrer Unternehmen teilte sie jeden Schritt auf Instagram mit der Außenwelt. „Ich möchte Frauen dazu inspieren, ihren Weg zu gehen und mutig zu sein. Ich bin nicht anders als die anderen, sondern habe mir vor allem etwas zugetraut“, erklärt die Businessfrau.

Das Ziel: Goldneutralität

Das Prinzip, nach welchem die Kundinnen und Kunden ihr Altgold versenden, ist ganz simpel: Zuerst wird ein Foto des Goldes hochgeladen, und Fachleute schätzen den groben Wert. Wenn das Gold schließlich versendet wird, dienen innovative Analysemethoden dazu, den genauen Wert zu bestimmen. Von Hardenberg ist bewusst, dass Vertrauen hierbei eine große Rolle spielt. „Wir versichern, dass wir an dem eingesendeten Gold nichts verdienen. Uns geht es einzig und allein darum, es wieder in den Kreislauf zurückzuführen“, erklärt sie. Nachdem das Angebot von den Kundinnen und Kunden angenommen wurde, wird ein Gutschein im gesamten Wert des Altgolds für ihr Schmucklabel ausgestellt. Dass das Geschäftsmodell funktioniert, bestätigen auch die Zahlen: Bisher werden 20 Prozent des Schmucks von The Siss Bliss mit Altgold hergestellt. „Hier ist der Weg das Ziel – für mich ist es schon immer eine Herzensangelegenheit gewesen, Nachhaltigkeit als Kern für meine Unternehmen festzulegen“, erklärt Franzi von Hardenberg.

Nachhaltiger Luxus

Die gesteckten Ziele sind hoch. Mit Bliss Bang Capital möchte von Hardenberg den ersten geschlossenen Goldkreislauf erschaffen. „Wir gehen gemeinsam mit unserer Kundschaft diesen positiven Wandel an“, so von Hardenberg. Laut der Unternehmerin darf Nachhaltigkeit nämlich auch Spaß machen: Das Erschaffen einer eigenen Lifestyle-Luxusmarke durch ihre Unternehmen beweist, dass Luxus und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Laut von Hardenberg ist es genau das, was ihre Kunden wollen – nachhaltigen Luxus, der mit gutem Gewissen genossen werden kann. „Jedes Unternehmen ist CO2-zertifiziert und in seiner DNA nachhaltig. Gleichzeitig erschaffen wir auch ein ganz besonderes und positives Erlebnis für unsere Kundinnen und Kunden“, sagt die Unternehmerin. Es geht um Nachhaltigkeit, Kundenzufriedenheit und Stilsicherheit. Bis heute wurden durch Bliss Bang Capital mehr als zweieinhalbtausend Deals abgeschlossen, Tendenz steigend. Welche Rolle Nachhaltigkeit privat bei von Hardenberg spielt? „Ich gebe natürlich mein Bestes, bin aber auch nicht perfekt.“ Genau diese Art der authentischen Kommunikation kann laut der findigen Unternehmerin eine positive Botschaft vermitteln. Und die soll ihre Followerinnen und Follower sowie ihr Umfeld dazu inspirieren, selbst tätig zu werden. Franzi von Hardenberg erklärt: „Es geht mir darum, subtile Einflüsse zu schaffen und eine gute Balance zwischen meinem Lebensstil und der Kommunikation darüber zu finden.“

Zur Person

Porträtbild von Franzi von Hardenberg

Franzi von Hardenberg

Gründerin und CEO von The Siss Bliss und Bliss Bang Capital

24.04.2024    Patrick Wessel
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