Elektroauto Renault R5 Elektro in gelb und im Profil von schräg vorn.
07.08.2023    Joachim R. Walther
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Wer hat’s erfunden? Nein, nicht die Schweizer! Die Franzosen haben das Elektro­auto erfunden. Um genau zu sein: Gustave Trouvé im Jahr 1881. Da gab es Renault (gegründet 1898) zwar noch nicht, aber die französische Marke verlieh der Idee vom Elektroantrieb durch die Jahrzehnte immer wieder neuen Schwung. Mit dem Ergebnis, dass sie heute der E-Pionier mit der größten Expertise ist.

Und das aktuelle Ziel von Vorstandschef Luca de Meo lautet: Umstellung aller Neuheiten auf E-Antrieb bis 2030. Das elektrische Angebot erfüllt allerdings schon jetzt nahezu jeden Bedarf. Es reicht von Twizy und Twingo über Mégane und Kangoo bis zum Transporter Master.

Die französischen Entwickler wissen aber auch, dass der reine E-Antrieb noch nicht alle Bedürfnisse erfüllt. Reichweite und Ladezeiten sind das Problem. Also packt Renault das Beste aus zwei Welten unter die Haube: saubere Verbrenner und schadstofffreie Elektromotoren. Die arbeiten Hand in Hand als Mild- oder Vollhybrid.

Kraftstoffeinsparung von 40 Prozent

Aktuellster Vertreter dieser hybriden Multitalente ist der Austral, der als Mild- und Vollhybrid angeboten wird. Außerdem hat Renault folgende Hybrid-Modelle im Angebot: Arkana (Mild- und Vollhybrid), Captur (Mild- und Vollhybrid), Clio (Vollhybrid) und Espace (Vollhybrid).

Die Vollhybrid-Versionen verdienen dabei besondere Beachtung: Arkana E-Tech Full Hybrid 145, Austral E-Tech Full Hybrid 200 und Espace E-Tech Full Hybrid 200. Die Motorleistung setzt sich aus Pferdestärken und Elektro-PS zusammen (am Beispiel Austral: 200 PS Systemleistung). Die Renault-Hybridtechnologie (Batterie mit 1,7 kWh Kapazität und 400 Volt Spannung) ermöglicht Kraftstoff-Einsparungen von bis zu 40 Prozent; dank hoher Rekuperationsleistung können die Vollhybrid-Varianten im Stadtverkehr bis zu 80 Prozent aller Wege rein elektrisch zurücklegen.

Herzstück des Vollhybrids ist sein innovatives, kupplungsloses Multi-Mode-Getriebe. Das System stammt aus der Formel 1 und bietet 15 Fahrstufen. Die Gangwechsel erfolgen automatisch, schnell und komfortabel. Das System ermöglicht den rein elektrischen Betrieb, den seriellen (der Verbrenner hat keine Verbindung zu den Antriebsrädern, speist nur den E-Motor), den parallelen Hybridmodus und das Fahren ausschließlich mit Verbrennungsmotor.

Zum Fahren genügt ein Pedal

Fahrzeuge mit Schaltung haben drei Pedale, denen mit Automatik genügen zwei. Das Multi-Mode-Getriebe ermöglicht sogar, das Auto weitgehend mit nur einem Pedal zu bedienen. Wer schon einmal im sogenannten B-Modus unterwegs war, möchte den Komfort nicht mehr missen. Das Lupfen des Gaspedals genügt, um das Fahrzeug perfekt dosiert abzubremsen. Das schont nicht nur die Bremse, es lädt vor allem die Batterie (Rekuperation).

Im Renault Austral E-Tech Full Hybrid 200, dem Espace E-Tech Full Hybrid 200 und im vollelek­trischen Mégane E-Tech Electric kann der Fahrer mithilfe von Lenkrad-Paddels dabei sogar zwischen vier Rekuperationsstufen wählen: von Stufe 0 (kein rekuperatives Bremsen) bis Stufe 3 (maximale Rekuperation). Wer statt zu rekuperieren lieber den Schwung nutzt, tippt den Wählhebel an und schaltet so auf den verzögerungsfreien D-Modus um.

Die französischen Elek­tropioniere haben aber auch reine Elektrofahrzeuge für nahezu alle Klassen im Programm: Twizy, Zoe E-Tech, Twingo E-Tech, Mégane E-Tech, Kangoo E-Tech, Kangoo Rapid E-Tech und Master E-Tech.

Mit dem Scenic Vision – einem Concept-Car – zeigt ­Renault zudem bereits jetzt, wie es weitergehen könnte: mit Batterie-Brennstoffzellen-Antrieb. Perfekt zur Bewältigung langer Strecken mit schnellen Tankstopps, besteht der Prototyp zu 70 Prozent aus Rezyklaten – also wiederverwerteten Kunststoffen, die schon einmal entsorgt wurden. Die Pionierarbeit geht also weiter.

07.08.2023    Joachim R. Walther
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