Eine illustrierte Glühbirne mit einem Eurozeichen drin
01.10.2021    Miriam Rönnau
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Finanzielle Bildung verbessert das Finanzwissen und Finanzverhalten von Kursteilnehmenden. Das zeigt die aktuelle Metastudie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Für die Analyse haben Ökonomen 76 Studien aus 33 Ländern mit 160.000 Teilnehmenden ausgewertet.

 

 

In welcher Form finanzielle Bildung stattfindet, ist dabei nicht entscheidend. Die Maßnahmen zeigen etwa auch dann positive Resultate, wenn sie relativ kurz oder konventionell als Unterricht im Klassenraum stattfinden. Allerdings zeigt die Analyse auch, dass die individuelle Beratung zwar am teuersten, aber auch am effektivsten ist.

OECD empfiehlt finanzielle Bildung in Schulen

Damit bestätigt die Metastudie auch die Empfehlung der OECD, die schon seit 2005 darauf plädiert, finanzielle Bildung verbindlich in Schulcurricula aufzunehmen. Was auch überrascht: Fast alle der 38 OECD-Mitgliedstaaten haben eine nationale Strategie zur finanziellen Bildung eingeführt – doch Deutschland bleibt bei dieser Entwicklung zurück. Hierzulande gibt es kein bundesweites Schulfach für finanzielle oder ökonomische Bildung. Demnach nimmt die Bundesrepublik auch nicht am PISA-Vergleich zu finanzieller Bildung von Schülerinnen und Schülern teil.

Laut der Studientoren könnte dies möglicherweise an Vorbehalten gegen Maßnahmen der finanziellen Bildung liegen. Neben der Debatte um Bildungsziele sei das stärkste Gegenargument eine angenommende fehlende Wirksamkeit. Doch mit den neuen Erkenntnissen zeigt sich Studienautor Lukas Menkhoff positiv: „Unsere Metastudie konnte die Hypothese einer fehlenden Wirksamkeit finanzieller Bildung entkräften“, sagt er.

01.10.2021    Miriam Rönnau
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