Eine Frau schaut lächelnd auf ihr Smartphone.
13.10.2021
  • Drucken

Wer hinter die Kulissen eines Dachfonds schauen möchten, sollte einfach einen Blick auf die Zielfonds werfen – also jene Fonds, in die der Dachfonds investiert. Sie sprechen eine klare Sprache über die Arbeit des Dachfondsmanagers. Zu finden sind sie auf den Factsheets der jeweiligen Dachfonds.

Kolumnenkasten von Günter Fett

Wer sich beispielsweise die zehn größten Zielfonds des Fonds GF Global Select HI, den ich berate, anschaut, kann sich tagesaktuell einen Überblick über die Qualität der Zielfonds machen, die sich vor allem durch die hervorragende langfristige Wertentwicklung auszeichnen.

Investieren und delegieren

Es gibt so viele Regionen, Branchen und Nischen auf unserem Globus, so dass man die Auswahl der einzelnen Aktiengesellschaften Spezialisten überlassen sollte. Sie können den jeweiligen Markt auch am besten analysieren, da sie dort räumlich und mit ihrem Know-how zu Hause sind. Wer würde bezweifeln, dass Ingenieure und IT-Spezialisten sowie Mediziner die Bereiche IT/Digitalisierung/KI oder den Bereich Pharma/Gesundheit besser beurteilen können als Generalisten? Wer würde bezweifeln, dass es in einigen schwer überschaubaren Auslandsmärkten große Vorteile hat, wenn die dortigen Unternehmen von Analysten aus der jeweiligen Region überwacht und kontaktiert werden? Wie also soll ein Fondsmanager Chancen und Risiken von Unternehmen zum Beispiel im Bereich Umwelttechnologie, Ökologie und Nachhaltigkeit umfassend beurteilen, ohne umfangreiche Fachkenntnisse in der Prozess- und Verfahrenstechnik zu haben?

Was macht ein Dachfondsmanager?

Die Hauptaufgabe eines Dachfondsmanagers liegt darin, zum einen die Sektoren, die sich in Zukunft positiv entwickeln werden, zu erkennen und eine passende Anlagestrategie festzulegen. Zum anderen gilt es, in diesen Sektoren die jeweils erfolgreichsten Fondsmanager herauszufiltern. Das ist zeitintensiv und erfordert ein hohes Maß an IT-Unterstützung. Ich setze dafür beispielsweise auf eine bewährte Software, die insgesamt rund 26.000 Investmentfonds in ganz unterschiedlichen Bereichen und Regionen beinhaltet.

Der Einsatz rechnet sich: Denn beim Blick in die Auswertungen der Software finde ich es immer wieder erstaunlich, dass Hunderte von Fondsmanagern den gleichen Markt und die gleiche Branche bearbeiten, aber die Performance so stark voneinander abweicht. Wer in Aktien investiert, sollte darauf achten, in die Fonds zu investieren, die mittel- und langfristig weit bessere Ergebnisse erwirtschaften als der Durchschnitt. Deren Wertentwicklung sollte laufend überwacht und sie mehrmals im Monat auf den Prüfstand gestellt werden, um zu sehen, ob sie immer noch so gut sind wie zum Zeitpunkt des Kaufes.

Portrait von Günter Fett

Günter Fett beschäftigt sich seit über 40 Jahren beruflich mit der Geldanlage. Nach Banklehre und betriebswirtschaftlichem Studium war er 20 Jahre bei verschiedenen Banken wie HSBC tätig. Bei Merck Finck & Co leitete er die Firmenkundenabteilung im Stammhaus München. Seit 1997 ist er selbständig und berät vermögende Privatkunden und Unternehmer. 2008 legte er den offenen Fonds GF Global Select HI (A0NEKE) auf. Für seine Performance in den Kategorien fünf, drei und ein Jahr wurde der Fonds mit dem Euro Fund Award 2021 ausgezeichnet. Mehr unter www.gf-global-select-hi.de.

Dabei geht es nicht nur darum, die bestmögliche Performance zu erreichen, sondern auch im Gegenzug die Risiken zu reduzieren. Das ist aus meiner Sicht der größte Vorteil, den ein Dachfonds liefern kann. Heißt: Weniger Risiko durch weitestgehende Diversifikation auf Aktienanlagen in ganz unterschiedlichen Regionen und Branchen rund um den Globus.

Wieso werden diese unschlagbaren Vorteile eines Dachfonds so ignoriert? Aus zwei Gründen: Zum einen empfehlen Finanzberater und Banken regelmäßig jene Fonds, die am meisten in den Medien oder im Internet auftauchen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob sie tatsächlich Top-Fonds sind. Ein Dachfondsmanager dagegen kann seine Fondsauswahl so nicht treffen: Richtig gute Investmentfonds finde ich regelmäßig nur durch die Analysen, die ich mit der Fonds-Software erstelle.

Zum anderen schauen Investoren oft nur auf die Kosten und nicht auf die Ergebnisse, die der Dachfonds liefert. Dabei sind sämtliche Fondskosten, mit Ausnahme des Agios, in der Berechnung der Wertentwicklung verarbeitet. Abgesehen davon, ist der Einwand unberechtigt.

Kosten eines Dachfonds

Vergleicht man nämlich die tatsächlichen Kosten eines Dachfonds mit den Kosten, die anfallen würden, wenn man sämtliche Teilfonds direkt kaufen würde, wird deutlich, dass der Unterschied gering ist. Die Kosten eines sehr guten Aktienfonds liegen regelmäßig in der Größenordnung von ungefähr 1,8 Prozent pro Jahr. Die Gesamtkosten meines Dachfonds liegen lediglich 0,75 Prozent höher als ein einzelner Aktienfonds.

Dafür bekommt der Investor einiges: Ich lege die Anlagestrategie fest, selektiere die Top-Fonds aus den jeweiligen Segmenten und überwache laufend das Portfolio. So viel Zeit und technische Ausrüstung haben Anleger – egal ob Privatleute oder Unternehmen – in aller Regel nicht.

Sicherheit durch Streuung

Weiterer Vorteil für den Anleger: Durch die breite Streuung der Einzelinvestitionen in rund 1000 unterschiedliche Aktien weltweit, bekommt er ein deutliches Mehr an Sicherheit, weil 1000 unterschiedliche Aktieninvestments weltweit ein erheblich niedrigeres Risiko beinhalten als eine Aktienanlage in 30 bis 50 Unternehmen.

Dazu kommt ein oft übersehener Steuervorteil: Dachfonds können realisierte Kursgewinne zu 100 Prozent vereinnahmen und müssen nicht automatisch 25 Prozent der Kursgewinne an den Fiskus überweisen. Insofern können die gesamten Kursgewinne wieder investiert werden und damit weitere Erträge erwirtschaftet werden.

Eine auf Dauer richtige Anlageentscheidung zu treffen, sollte für alle Anleger das oberste Gebot sein. Dafür gibt es nur zwei Parameter, die keine Kompromisse zulassen. Man muss die Wertentwicklung und das Risiko im Auge haben. Unsere globalisierte Welt wird immer komplexer. Die Aktienanlage heute bringt ganz andere Herausforderungen mit sich als vor 30 Jahren. Damals reichte es, in ein Dutzend Dax- oder zwei Dutzend US- und EuroStoxx-Unternehmen zu investieren. Heute spielen Dax und EuroStoxx weltweit eine absolut untergeordnete Rolle, da andere Bereiche und Regionen stark und wichtig geworden sind.

Aufgrund meiner über 40-jährigen Erfahrung in der Aktienanlage rate ich dazu, das Wissen von spezialisierten Portfoliomanagern weltweit zu nutzen, um sinnvoll und zeitgemäß in Aktien investieren. Das geht am einfachsten mit einem Dachfonds.

Kolumnen, Kommentare und Gastbeiträge auf DUP-magazin.de geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der gesamten Redaktion.

13.10.2021
  • Drucken
Zur Startseite