Illustration von Andrea Alboni, General Manager Western Europe bei Universal Robots.
25.04.2022
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Zur Person

Andrea Alboni

ist General Manager Western Europe bei Universal Robots Germany. Die Robotik-Plattform von Universal Robots (UR) unterstützt Anwender dabei, Arbeitsprozesse neu zu denken und zu revolutionieren

Was ist derzeit aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung für Ihre Branche und Ihr Unternehmen?

Andrea Alboni: Wir wollen vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen Zugang zu Automatisierung ermöglichen. Eine große Herausforderung dabei ist es, die immer noch bestehenden Vorbehalte gegenüber Robotik abzubauen und bei kleinen Unternehmen überhaupt erst einmal das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass ein Cobot eine Option für sie sein könnte. Und natürlich gibt es in unserem Bereich zunehmend mehr Konkurrenz. Der Markt bietet aber zum einen ausreichend Potenzial für mehrere Player; zum anderen verfügen wir als Universal Robots in Sachen kollaborative Robotik im Vergleich zu anderen Unternehmen über deutlich mehr praktische Erfahrung. Wir wissen, wo die „Pain Points“ unserer Kunden liegen und setzen darauf, über die Chancen der Automatisierung aufzuklären. So haben wir etwa mit unserer Universal Robots Academy ein breites Trainingsangebot für Mitarbeitende und mit unserem UR-Education-Konzept sogar ein Angebot für Schulen.

Was glauben Sie: Was macht künftig den Erfolg Ihres Unternehmens aus?

Alboni: Um den hohen Lebensstil in unserer Gesellschaft aufrecht erhalten zu können, wird der Bedarf an Automatisierung deutlich steigen. Grund dafür ist nicht zuletzt der Fachkräftemangel. Mit unseren Cobots unterstützen wir Unternehmen dabei, ihre Produktionen effizient und flexibel zu gestalten. Künftig möchten wir weiter daran arbeiten, vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen einen einfachen, schnellen und unkomplizierten Einstieg in die Automatisierung zu bieten. Wir verfügen über ein umfassendes Netzwerk an Distributions- und Integrationspartnern und engagieren uns zudem im Bereich Forschung und Entwicklung. Wir sind nah am Kunden und reagieren mit qualitativ hochwertigen Produkten schnell auf Nachfragen.

Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Geschäft?

Alboni: Eine lebendige Innovationskultur ist in einem sich entwickelnden Marktsegment wie dem unseren ein essentieller Aspekt. Je mehr kreative Köpfe sich beteiligen, umso spannendere Ergebnisse entstehen. Wir haben daher bereits 2008 unsere offene Plattform UR+ ins Leben gerufen. Diese Plattform bietet Unternehmern, Entwicklern und Kunden die Möglichkeit gemeinsam an neuen Peripherieprodukten für unsere Cobots zu arbeiten. Wir gewähren dabei einen tiefen Zugang zu unserer Bedienoberfläche PolyScope und kollaborieren während des gesamten Entstehungsprozesses neuer Tools kontinuierlich mit unseren Partnern. Ziel ist es, genau auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zugeschnittene Angebote zu erhalten. In unserem Partnernetzwerk befinden sich viele aufstrebende Firmen – etwa das Berliner KI-Unternehmen Micropsi Industries. Mit seiner KI-gestützten Robotersteuerung „MIRAI“, die mit unseren Cobots kompatibel ist, können zum Beispiel Kühlschränke automatisiert auf ihre Dichtheit geprüft werden – eine Aufgabe, die bisher manuell durchgeführt werden musste.

Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung? Auf welche Projekte sind Sie besonders stolz – und was haben Sie sich für die Zukunft noch vorgenommen?

Alboni: Als junges Unternehmen ist das digitale Arbeiten für uns etwas ganz Natürliches – und das nicht erst seit der Coronapandemie. Besonders in dieser Zeit haben wir uns aber auch digitale Wege erschlossen, um mit unseren Kundinnen und Kunden in Kontakt zu bleiben. Diese wollen wir beibehalten. So sind wir etwa sehr stolz darauf, die Schulungsangebote in unserer UR-Academy auch komplett online durchführen zu können. Durch die Integration eines browserbasierten Online-Simulators können die Teilnehmenden den Cobot genauso programmieren, wie sie es direkt am Gerät machen würden. Auch künftig wollen wir uns immer weiterentwickeln und offen sein für neue Technologien, sofern sie uns einen Mehrwert liefern.

In welchem Bereich haben Sie derzeit den größten Bedarf an Mitarbeitern?

Alboni: Wie zahlreiche Technologieunternehmen auf Wachstumskurs haben wir in vielen Bereichen Bedarf an Mitarbeitenden. Im vergangenen Jahr ist unser Umsatz um 41 Prozent auf 311 Millionen US-Dollar gestiegen. Somit ist klar, dass wir unser Team vergrößern müssen. Allein 2022 wollen wir rund 200 neue Mitarbeitende einstellen. Beim Recruiting ist unser Netzwerk ganz entscheidend. Unsere Partner und Dienstleister, mit denen wir eng zusammenarbeiten, kennen uns und unsere Unternehmenskultur. Kommen hier Empfehlungen, wissen wir schon einmal, dass die Bewerberinnen oder Bewerber und wir auf einer Wellenlänge sein könnten. Denn neben der fachlichen Expertise ist uns der menschliche Aspekt besonders wichtig.

Nennen Sie uns Gründe, warum im War for Talents die Besten zu Ihnen kommen sollten.

Alboni: Universal Robots ist ein Unternehmen, das vor einigen Jahren als Start-up in einem Nischenbereich mit einer konkreten Vision an den Markt herangetreten ist. Wir bieten nicht einfach nur ein neues Produkt an. Wir bieten ein Tool, das die Industrie umkrempelt und den Anwendern ganz neue Wege aufzeigt. Unsere Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, hier aktiv mitzugestalten, für Wandel zu sorgen und neue Perspektiven zu schaffen. Wir sind ein fortschrittliches Unternehmen, das inzwischen viel Erfahrung hat, aber oft noch wie ein Start-up denkt. Das sorgt für ein spannendes Arbeitsumfeld und wir freuen uns über jeden, der Spaß daran hat und mit uns gemeinsam an weiteren Innovationen arbeiten möchte.

Mit welchen Maßnahmen fördern Sie die Mitarbeiterentwicklung und -zufriedenheit?

Alboni: Als transparent agierendes Unternehmen beziehen wir unsere Mitarbeitenden in alle Prozesse mit ein. Universal Robots arbeitet in einem dynamischen Umfeld. Wir sind immer in Bewegung, entwickeln neue Ideen, probieren aus. Alle Teammitglieder haben daher einen großen Gestaltungsfreiraum und die Chance, das Unternehmen voranzubringen. Das spornt an, macht zufrieden und schafft ein großartiges Gemeinschaftsgefühl.

25.04.2022
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