Die große Versuchung

Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben. Sie verändert die Arbeitswelt schon jetzt radikal. Nicht wenige befürchten deshalb, dass die Zukunftstechnologie massiv Arbeitsplätze vernichten wird. Dabei gibt es Untersuchungen, die zeigen, dass KI eher Arbeitsplätze schaffen wird. In jedem Fall wird sie das (Berufs-)Leben verändern – mit großen Chancen, aber auch Risiken für alle Beteiligten.

Inhalte
Artikel
KI statt Mensch?

Revolution am Arbeitsplatz

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) gibt Entwarnung: Künstliche Intelligenz (KI) werde mehr Arbeitsplätze schaffen als vernichten. Das ist zumindest das Ergebnis einer im Sommer von der Sonderorganisation der Vereinten Nationen international durchgeführten Studie. Aber: Die Qualität von Jobs werde sich durch die neuen technologischen Möglichkeiten verändern. So erwartet die ILO, dass KI in Zukunft die Arbeitsintensität und Autonomie beeinflussen wird und dass in Ländern mit einem höheren Durchschnittseinkommen mehr Jobs durch Künstliche Intelligenz bedroht sein könnten. Und: Frauen würden von den Auswirkungen des KI-Einsatzes insgesamt stärker betroffen sein, weil sie öfter in weniger qualifizierten Arbeitsbereichen tätig seien.

Was sich nach Zukunftsmusik anhört, ist für viele Beschäftigte in immer mehr deutschen Unternehmen bereits Gegenwart: Sprachmodelle, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, und generative KI übernehmen in vielen Büros zunehmend mehr Aufgaben – dem Siegeszug von ChatGPT sei Dank. Schließlich spucken KI-Tools oft auf Knopfdruck und binnen Sekunden Ergebnisse aus, für die eine Fachkraft ein Vielfaches an Zeit und Kreativität bräuchte. Auch Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Führungskräfte sehen darin Chancen, Zeit, Kosten und Fachkräfte zu sparen.

Deutschland hinkt hinterher

Bettina Starkwatzinger ist seit Dezember 2021 Bundesministerin für Bildung und Forschung und seit April 2023 stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP

Künstliche Intelligenz ist Bestandteil des (Berufs-) Lebens – und das hat Auswirkungen für alle. Laut der neuen Deloitte-Studie „State of Ethics and Trust in Technology“ berichteten 74 Prozent der 1.700 weltweit befragten Digitalexpertinnen und -experten, dass ihr Unternehmen schon jetzt den Einsatz generativer KI testet. Immerhin 65 Prozent verwenden diese intern, und 31 Prozent nutzen sie für externe Anwendungen.

Die KI-Ära hat in vielen Ländern längst begonnen – doch Deutschland hinkt einmal mehr hinterher, wie eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom aus dem Oktober zeigt: Demnach sehen hierzulande zwei Drittel (68 Prozent) der Unternehmen Künstliche Intelligenz zwar als wichtigste Zukunftstechnologie, aber erst 15 Prozent nutzen sie auch. 68 Prozent der Befragten geben an, dass sie zurückhaltend beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz seien, weil sie Angst hätten, gegen Vorschriften zu verstoßen. Und fast jedes zweite Unternehmen (48 Prozent) glaubt, dass übertriebene Regulierung der Grund dafür sei, warum Produkte wie ChatGPT nicht in Europa entwickelt werden. Gleichzeitig gaben 73 Prozent an, dass klare KI-Regeln europäischen Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen könnten.

1,6 Milliarden Euro für KI-Aktionsplan

Die entsprechenden Rahmenrichtlinien soll und muss die deutsche und europäische Politik setzen – und tut das auch. Die Europäische Kommission, der die CDU Politikerin Ursula von der Leyen vorsitzt, hat mit einer KI-Verordnung (englisch AI Act) einen Vorschlag gemacht, erstmals einen gesetzlichen Rahmen für die Entwicklung und Nutzung vorzugeben. Bis zur Ratifizierung durch die Mitgliedsstaaten dürfte es aber noch dauern. So lange ringen diese weiter um Feinheiten. So will die Bundesregierung offenbar, dass leistungsfähige KI-Modelle wie GPT-4 von OpenAI von der Regulierung ausgenommen werden.

Immerhin: In Deutschland hat das von der FDP geführte Bundesministerium für Bildung und Forschung Anfang November einen elf Punkte umfassenden KI-Aktionsplan verabschiedet und will bis 2025 insgesamt 1,6 Milliarden Euro in den KI-Bereich investieren. Bei der Vorstellung des Aktionsplans sagte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger: „KI ist die Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Sie ist eine riesige Chance und hat enormes Potenzial, etwa in Bildung, Forschung und Wirtschaft. Wir haben bereits eine exzellente Basis für das deutsche KI-Ökosystem geschaffen und geben jetzt mit unserem KIAktionsplan neue Impulse, damit Deutschland und Europa international eine Spitzenposition einnehmen können.“

Besonders wichtig sei, so Stark-Watzinger, die weitere Stärkung der Forschungsbasis, der Ausbau der KI-Infrastruktur, der Einsatz von KI in der Bildung und ein besserer Transfer von KI in die Anwendung. Soll heißen: KI muss in die Wirtschaft – auch weil die Wirtschaft Künstliche Intelligenz braucht, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Auf Augenhöhe mit dem Silicon Valley

Beim Branchenverband Bitkom rennt die Bundesministerin mit ihrem Vorstoß offene Türen ein. Präsident Dr. Ralf Wintergerst: „Der KI-Aktionsplan des Bundesforschungsministeriums kommt zur richtigen Zeit: KI muss raus aus den Hochschulen und Forschungsinstituten und rein in die Wirtschaft und den Markt.“ Leichter gesagt als getan.

Aber mit Aleph Alpha zeigte im November ein junges KI-Start-up aus Heidelberg, dass dieser Schritt tatsächlich gelingen kann. Das 2019 gegründete Unternehmen hat das Sprachmodell „Luminous“ entwickelt, das in seinen Kernfunktionen laut Tech- Experten sogar auf Augenhöhe mit ChatGPT des kalifornischen Unternehmens OpenAI stehen soll. Und weil KI und ChatGPT eben gerade das heißeste Thema rund um den Globus sind, sammelte Aleph Alpha in seiner jüngsten Finanzierungsrunde eine halbe Milliarde US-Dollar (486 Millionen Euro) ein. Beeindruckend!

Deutsches KI-Start-up heiß begehrt

Zu den neuen Anteilseignern von Aleph Alpha gehört seit Kurzem neben Bosch und SAP auch die Schwarz Gruppe mit dem Handelsriesen Lidl, dem das Investment in das deutsche KI-Unternehmen allein 100 Millionen Euro wert gewesen ist. Dazu sagte Rolf Schumann, Co-CEO von Schwarz Digits: „Mit dieser Technologie können wir unsere digitalen Services weiter optimieren – sowohl für die Unternehmen der Schwarz Gruppe als auch für unsere externen Kunden.“ Dem flächendeckenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Wirtschaft und Industrie sowie der Entwicklung neuer KI-Tools dürfte dieser Schachzug zusätzlichen Rückenwind verleihen.

Und was macht Aleph Alpha mit den vielen Millionen? Das Start-up rüstet sich für den Wettbewerb mit der namhaften Konkurrenz aus dem Silicon Valley – also OpenAI, Microsoft, Google, um nur die bekanntesten Namen zu nennen. Jonas Andrulis, CEO und Gründer von Aleph Alpha, erklärte nach der medial viel beachteten und überaus erfolgreichen Finanzierungsrunde: „Mit dieser jüngsten Investition werden wir unsere Fähigkeiten weiter ausbauen und unseren Partnern ermöglichen, an der Spitze dieser technologischen Entwicklung zu stehen.“ Andrulis will mit dem KI-Tool „made in Germany“ vor allem für Kunden in sensiblen Verantwortungsbereichen und in strategischen Umgebungen, für die Souveränität eine zentrale Rolle spielt, „die beste Option sein“.

Vertrauen in die Technologie stärken

Damit sollte das Vertrauen in die Zukunftstechnologie weiter steigen. Das ist auch wesentlich, um die derzeit in den deutschen Behörden und Unternehmen vorherrschende Skepsis in eine flächendeckende Akzeptanz umzumünzen. Aber dazu gehört zugleich eine ethische Debatte.

„Je großflächiger und intensiver Unternehmen generative KI einsetzen, desto mehr Achtung ist geboten“, warnt etwa Dr. Sarah J. Becker, Partnerin bei Deloitte und Leiterin des Bereichs Digital Ethics und Corporate Digital Responsibility. Schließlich könnten die ethischen Risiken schnell eskalieren. „Schon vor der Implementierung der neuen Technologien sollten digital-ethische Leitlinien entwickelt und verantwortungsvolle Praktiken für das gesamte Unternehmen etabliert werden“, empfiehlt die Expertin.

Die digitale Verantwortung liegt also am Ende in den Händen der Unternehmen und ihrer Mitarbeitenden. Sie müssen die großen Chancen der Zukunftstechnologie für ihr Business erkennen und nutzen, gleichzeitig aber natürlich mögliche Risiken abwägen und zudem rechtliche und finanzielle Rahmenrichtlinien einhalten. Keine einfache Aufgabe. Und wohl auch keine für die KI.

Interview
Effizienzbooster

Mensch plus Maschine

Dr. Stefan Ebener

leitet für Google Cloud ein internationales Expertenteam. Seine Leidenschaft gilt datengetriebenen Zukunftstechnologien und der Weiterentwicklung von Technologiekompetenzen in Unternehmen und Gesellschaft. Neben wissenschaftlichen Tätigkeiten ist er Start-up-Mentor und Keynote-Speaker

Die deutsche Wirtschaft hat das Potenzial Künstlicher Intelligenz grundsätzlich erkannt – die Unternehmen zögern aber derzeit oft noch bei Investitionen. Dabei zeigen erste Erfahrungen bereits die großen Möglichkeiten der neuen Technologie auf, wenn diese richtig eingesetzt wird.

Künstliche Intelligenz (KI) gilt als einer der wichtigsten Wachstumstreiber der Wirtschaft. Doch Erfolge in diesem Zukunftsfeld scheinen eher andere zu feiern. „Wenn man an die großen Modelle denkt, werden wir hier in Deutschland auf absehbare Zeit keinen Durchbruch erzielen“, sagt Dr. Stefan Ebener, Head of Customer Engineering bei Google Deutschland, mit Blick auf die Erfolge umfassender generativer KI wie Bard oder ChatGPT. „Aber das ist ja nur ein winziger Teil der Geschichte“, so Ebener. Er sieht auch hierzulande „viele gute Ansätze“.

KI-Vorreiter

Ein Beispiel ist Aleph Alpha. Auch der Heidelberger Softwareentwickler arbeitet an Sprachmodellen wie Bard oder ChatGTP – konzentriert sich dabei aber auf Spezialanwendungen, zum Beispiel für die Industrie oder die öffentliche Verwaltung. „Solche kleineren Modelle werden nur auf einen speziellen Bereich trainiert“, sagt KI-Experte Ebener, „aber sehr spezifisch und genau, sodass diese größeren Modelle überlegen sein können.“ Darauf setzen auch die Wagniskapitalgeber hinter Aleph Alpha: Sie haben das Start-up im November mit weiteren 500 Millionen Euro ausgestattet. Beteiligt sind unter anderem die Konzerne SAP, Bosch und die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland).

Dass der Einzelhandelsriese dabei ist, überrascht kaum – gilt die Branche doch unter Fachleuten als so etwas wie ein KI-Vorreiter. Deren Einsatz bietet ihr unter anderem ganz neue Möglichkeiten bei der Personalisierung von Marketing und Kundenbeziehungen. So setzt beispielsweise die Otto Group gemeinsam mit Google Cloud schon längst Künstliche Intelligenz ein, etwa für einen Bot auf der Website. Dieser fasst zum Beispiel Kundenbewertungen aus dem Online-Shop des Unternehmens zusammen und macht sie für potenzielle Käufer übersichtlicher. Für das Unternehmen ergibt sich ein Doppeleffekt: Neben einer Verbesserung der Customer-Journey erfährt Otto auch, was gefragt wird – und kann entsprechend darauf reagieren, etwa durch Anpassung bei den Produktbeschreibungen.

Hohes Performance-Plus

Auch Google hat große Potenziale von KI im Bereich Marketing identifiziert. Experte Ebener berichtet von einem internen Testlauf bei Online-Ads: Im Rahmen einer Kampagne seien die Ergebnisse eines rein menschlichen Teams verglichen worden mit denen von Mitarbeitenden, die durch KI unterstützt worden seien, sowie rein KI-getriebenen Maßnahmen. Im Endeffekt hätten sich hohe Performancezuwächse durch den KI-Einsatz gezeigt – diese seien aber deutlich getoppt worden, wenn die Maschine den Menschen unterstütze.

Solche Erkenntnisse können Unternehmen Mut machen, die zwar die Chancen von KI erkannt haben, bei Investitionen aber bisher zögern. Und diese Diskrepanz ist hoch, wie der IT-Branchenverband Bitkom anhand einer Umfrage gezeigt hat: Demnach halten mit 68 Prozent rund zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland KI für eine wichtige Zukunftstechnologie – nur jedes fünfte davon setzt sie aber schon ein.


Wo stehen die Unternehmen in Deutschland aus Ihrer Sicht bei der Einführung und Nutzung von KI?
SEDie Lage ist vielfach besser, als sie wahrgenommen wird. Die meisten Unternehmen haben erkannt, dass der Einsatz von KI für sie Effizienzsteigerungen oder bessere Kundenbeziehungen bedeuten kann. Sie sind vor der konkreten Umsetzung, aber oft noch in einer Experimentierphase
Was brauchen diese Unternehmen, um richtig loslegen zu können?
SEOft geht es vor allem um die Erhebung der relevanten Daten, die dann von einer KI verarbeitet und für die Optimierung von Geschäftsprozessen genutzt werden können. Das ist nicht so trivial, wie es vielleicht klingt. Die Spanne reicht beispielsweise von den enorm vielen Sensoren, die sich in einer chemischen Fabrik befinden, bis hin zu Stanzmaschinen, die nach 40 Jahren immer noch hervorragend laufen – ohne ein Retrofitting –, aber über keinerlei Sensorik verfügen.
Welche Fehler sollten Unternehmen vermeiden, wenn sie den Einsatz von KI planen?
SEKeinesfalls darf man so ein Projekt als eine IT-Aufgabe begreifen! Tatsächlich entsteht der Mehrwert entlang der Line of Business, in den Fachabteilungen. Nur dort hat man das Wissen über Produkte und Prozesse – und wie sie verbessert und optimiert werden können. Ohne diese Informationen läuft die IT ins Leere. Der zweite wichtige Punkt hängt damit zusammen: sich niemals zuerst auf ein KI-Modell festlegen und darauf dann Prozesse bauen – umgekehrt wird ein Schuh draus.
KI kann auch selbst coden – macht das Programmierende mittelfristig überflüssig?
SEWir sind längst noch nicht so weit, dass Software quasi ihre eigene Software gebiert. Richtig ist, dass KI beim Coding enorm unterstützen kann, etwa bei der Suche nach Programmierfehlern oder Lizenzverletzungen. Aber die KI kann ja nur aus Beispielen lernen, die bereits veröffentlicht worden sind, und daraus Anwendungen entwickeln – sie stößt daher regelmäßig bei Problemstellungen an ihre Grenzen, die bei neuen Versionen eines Programms auftreten. Auch ist die Übertragung von Anforderungen seitens eines Kunden oder einer Fachabteilung in guten Code nur mit Kreativität möglich. Und hier kann die Maschine den Menschen nicht so einfach ersetzen.
Wo sehen Sie aktuell die größten Hemmnisse für die weitere Verbreitung von KI?
SENeben regulatorischen Fragen ganz klar im Hardwarebereich – es fehlt schlicht an Rechenpower. Bei den für KI-Anwendungen notwendigen Chips gibt es derzeit eine weltweite Verknappung. Die entsprechenden Halbleiterhersteller dürften auf Sicht gut zu tun haben. Zwar gibt es Versuche, die Hardwarevoraussetzungen durch Optimierung von KI-Software zu verringern. So weit sind wir aber noch nicht.
Kolumne

Doppelspiel im Mittelstand

Eine Kolumne von Verena Fink
Zeichnung Kolumne Verena Fink

Verena Fink: Die Beraterin für kundenzentrierte Innovation und Künstliche Intelligenz von Woodpecker Finch ist Expertin des DUP UNTERNEHMER-Magazins für digitale Impulse aus aller Welt

Künstliche Intelligenz (KI) offenbart ein doppeltes Spiel im Wirtschaftsgefüge der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU): Einerseits ist sie ein Katalysator für Innovation und andererseits ein Spielfeld für Marktmächte.

Die KMU stehen aktuell vor der Wahl: Entweder sie integrieren KI (engl. AI) eigenständig in ihre Geschäftsprozesse, oder sie greifen auf fertige „AI-as-a-Service“-Angebote von Drittanbietern zurück. Die entsprechende digitale Infrastruktur vorausgesetzt. Es gibt eine starke Tendenz zur zweiten Option – der passiven KI-Nutzung. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Es wird weniger IT-Knowhow benötigt, die Einstiegshürden sind niedriger, die Investitionen sind überschaubar, und die Vielfalt der Dienste kann mit geringem Risiko getestet werden.

KI als Überlebens- und Wachstumsstrategie für KMU

Dieses Modell ist schnell, unkompliziert und scheint wie geschaffen für kleine und mittlere Unternehmen, deren Ressourcen oft begrenzt sind. Standardlösungen verkürzen die Implementierungszeit erheblich und optimieren gleichzeitig das Kosten-Nutzen-Verhältnis. Allerdings gibt es auch eine Kehrseite: Die Standardisierung der Dienste könnte an ihre Grenzen stoßen, wenn ungewöhnliche Anforderungen entstehen. Darüber hinaus erfordert der Siegeszug von „AI-as-a- Service“-Modellen ein Umdenken in Bezug auf das Sicherheitsvertrauen. Und genau das ist ein Bereich, in dem Cloud-Lösungen trotz ihres fortschrittlichen Schutzes oft mit Skepsis betrachtet werden.

Edge-Computing, also die dezentrale Datenverarbeitung am Rand des Netzwerks, kann für Unternehmen einen interessanten Mittelweg darstellen, bei dem nicht alle Daten in der Cloud landen müssen. Dadurch können mögliche Sicherheitsbedenken ausgeräumt werden. Im wirtschaftlichen Schatten lauert jedoch die Gefahr, dass Cloud-Anbieter möglicherweise Werte abschöpfen, insbesondere wenn sie wie Microsoft, Google oder Amazon den Markt dominieren. Die entscheidende Frage für KMU ist daher nicht nur, wie Künstliche Intelligenz eingesetzt wird, sondern auch, wie man denn größtmöglichen Nutzen für das eigene Business durch ihren Einsatz sicherstellt, ohne in eine Abhängigkeit zu geraten, die letztlich mehr kostet, als sie einbringt.

Die Balance zwischen Autonomie und Outsourcing, zwischen Eigenentwicklung und Zukauf von Dienstleistungen, wird deshalb darüber entscheiden, wie KMU die aktuelle KI-Revolution nicht nur überleben, sondern auch zu ihrem Vorteil nutzen.

 

Kolumnen, Kommentare und Gastbeiträge auf DUP-magazin.de geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der gesamten Redaktion.




Videocredit: Getty Images/Atlas Studio

Folgen Sie uns

LinkedIn Youtube