Illustration Carsten Böhme Vordenker 2022
18.02.2022
  • Drucken

Der Kommunikationsberater Instinctif Partners Deutschland hat in den vergangenen Monaten herausfordernde Zeiten bewältigt. In der Pandemie erfolgte der Wechsel von einem Präsenzbetrieb in ein standortunabhängiges Hybridsystem. Und an der Unternehmenskultur wird kräftig weitergearbeitet, wie der Deutschland-Geschäftsführer des Hauses Carsten Böhme erklärt.

Zur Person

Carsten Böhme

ist seit 2004 Geschäftsführer von Instinctif Partners in Deutschland, und seit 2013 bei Instinctif Partners für das Deutschlandgeschäft verantwortlich. In dieser Funktion ist er Mitglied des Global Executive Committees.

Welche Themen haben Sie in den vergangenen zwei Jahren besonders herausgefordert?

Carsten Böhme: 2021 war gleichermaßen ein herausforderndes und erfolgreiches Jahr für Instinctif Partners. Herausfordernd war das dynamische Umfeld für uns als Unternehmen selbst, aber natürlich auch die in dem Zusammenhang an uns herangetragenen Beratungsmandate. Covid19, New Work, die digitale und grüne Transformation der Wirtschaft, Cyber-Angriffe, Personal- beziehungsweise Fachkräftemangel – die aktuellen und künftigen Herausforderungen sind vielfältig. Um diese Wandlungsprozesse erfolgreich zu begleiten ist eine professionelle Kommunikation nach innen und außen enorm wichtig. Wir erwarten auch für 2022, dass der Beratungsbedarf in diesen Bereichen hoch bleibt und wir für unsere Kunden mit den richtigen Kommunikationskonzepten entsprechenden Mehrwert liefern können.

Was macht künftig den Erfolg Ihres Unternehmens aus?

Böhme: Die Qualität unserer Kommunikationsberatung hängt in aller erster Linie von der Qualität unseres Teams ab. Die Menschen machen den Unterschied, mit ihrem Wissen und ihrer Kreativität. Aber da bei uns keiner allein glänzen kann, kommt es auch auf eine gute Zusammenarbeit an. Diese wird von der Unternehmens- und Führungskultur geprägt – sie ist der langfristige Schlüssel unseres Erfolgs. Davon hängt auch ab, wie lange die Mitarbeiter bei uns an Bord bleiben und welche Talente wir für uns gewinnen können. Das Thema „People & Culture“ nimmt bei uns einen hohen Stellenwert ein, daher sehen wir uns hier auf einem sehr guten Weg.

Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Geschäft?

Böhme: Innovation in der Kommunikationsberatung wird bislang weniger durch Technologie getrieben. Warum? Weil Maschinen keine Kreativität und emotionale Bindung erzeugen können. Beides ist für unsere auch sehr partnerschaftlich ausgerichteten Kundenbeziehungen elementar. In der Erhebung und Analyse von Daten sehe ich allerdings ein zunehmend wichtiges Feld, in dem Technologie den Unterschied ausmachen kann. Was denken und fühlen meine Kundinnen und Kunden? Wie verhält sich das bei meinen Investoren? Und wie ist der Status Quo in der Belegschaft? Kenne ich hier die Antworten möglichst umfassend und schnell, dann kann ich als Unternehmen auch entsprechend zügig reagieren und einen Wettbewerbsvorteil sichern. Aus diesem Anlass haben wir im vergangenen Jahr ein Insight and Research-Team in Deutschland etabliert, welches eng mit allen Berater-Teams verzahnt werden soll.

Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung?

Böhme: Im Rahmen der Coronakrise sind wir vollumfänglich von einem Präsenzbetrieb in ein standortunabhängiges Hybridsystem gewechselt. Eine radikale Umstellung von allen Arbeitsprozessen für das gesamte Team, der die komplette IT- und Kommunikationsstruktur in wenigen Wochen verändert hat. Der Prozess war höchst arbeitsintensiv, aber auch extrem erfolgreich. Kunden haben von der Transformation keinerlei negative Auswirkungen mitbekommen. Im Gegenteil, die Nähe zu ihnen war vielleicht selten so hoch. Glücken konnte diese Transformation nur, weil wir neben allen technischen Neuerungen viel Wert auf die Veränderungen in den Bereichen Kommunikation und Führung gelegt haben. 2022 werden wir durch die Einführung eines neuen CRM-Systems diesen Prozess fortführen und qualitativ weiter verbessern.

In welchem Bereich haben Sie den größten Bedarf an Mitarbeitern?

Böhme: Der Bedarf an Kommunikationsberaterinnen und -beratern hat 2021 deutlich angezogen. Und das wird sich 2022 auch nicht ändern. Dabei sind sehr unterschiedliche Profile gefragt – von strategischen Kommunikatoren bis zu Social-Media-Spezialisten. Und das auf allen Leveln, egal ob frisch von der Universität oder mit 15 Jahren Erfahrung im Gepäck. Ich erwarte einen intensiveren Wettbewerb um Talente in allen Bereichen, insbesondere ESG und Digital. Wir haben in dem Zusammenhang sehr gute Erfahrungen mit spezialisierten Personalberatern gemacht, mit denen wir seit vielen Jahren erfolgreich zusammenarbeiten.

Nennen Sie uns drei Gründe, warum im „War for Talents“ die Besten zu Ihnen kommen sollten.

Böhme: Wie immer im Leben: Die richtige Mischung macht es. Auf der einen Seite die Unternehmenskultur, die eine frühe Übernahme von Verantwortung anstrebt und das Miteinander in den Mittelpunkt stellt. Zum anderen das Mitwirken an komplexen Kommunikationslösungen für eine Wirtschaft im Wandel und die großen Freiheitsgrade bei der Frage, wie ich meine Arbeit eigentlich erbringen kann. Und last but noch least natürlich auch das Vergütungssystem.

Auf welche Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung und zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit setzen Sie?

Böhme: Wir haben unter dem Begriff „People & Culture“ eigens ein Team aus Mitarbeitern zusammengebracht, die aus den unterschiedlichen Standorten kommen und mit unterschiedlicher Vita genau dieser Fragestellung wichtige Impulse geben sollen. Was muss passieren, damit die gesamte Belegschaft sich weiter wohlfühlt, motiviert bleibt, Spaß hat, sich gehört und verstanden fühlt? Die Ideen, die hier generiert werden, versuchen wir dann gemeinsam umzusetzen. So ist auch die Idee eines Workshops für die Entwicklung einer universellen Führungskultur entstanden. Denn es sollte doch idealerweise auf den gleichen Prinzipien aufbauen, ob ich jetzt ein Projektteam, einen Standort, einen Werkstudenten, die gesamte Firma oder aber einen Kunden führe. Das ist eine ganz wichtige Säule unserer Unternehmenskultur, die den Unterschied ausmacht für den Spaß am Job und letztlich den gemeinsamen Erfolg im Sinne unserer Kunden.

18.02.2022
  • Drucken
Zur Startseite