Ein gestikulierender Mann mit einer VR-Brille als Symbol für generative KI
29.01.2024
  • Drucken

Wenn Unternehmen die Früchte des Erfolgs ernten wollen, sollten sie die Saat jetzt aussäen, solange der Boden dafür noch so gut bereitet ist. Deswegen sollten Unternehmen jetzt alles daransetzen, der eigenen Belegschaft adäquate Ausbildungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Andernfalls droht die aktuelle Euphorie wieder in Pessimismus umzuschwenken.

Doch Achtung: Der Fokus muss auf der kompletten Belegschaft liegen – jede Arbeitskraft unabhängig von Alter und Skillset muss sich abgeholt fühlen. Andernfalls wird es zu einer unüberbrückbaren Kluft innerhalb des Teams kommen.

Probieren geht über studieren

Entscheidungsteams in Unternehmen zögern vielerorts noch, GenAI-Modelle in die Workflows zu integrieren – oftmals aufgrund von schierer Überforderung. Dabei ist es bei KI wie beim Autokauf: Ohne Probefahrt geht nichts. Viele Applikationen bieten eine kostenfreie Testversion an, die es erlaubt, die wichtigsten Features zu testen und erleichtern so die Entscheidung. Besonders generative KI zeichnet sich durch die intuitive Handhabung aus. Besonders deshalb wird GenAI die Arbeitswelt der Zukunft nicht nur beeinflussen, sie wird sie formen. Wer sich noch länger gegen den Umgang mit der innovativen Technologie wehrt, wird über kurz oder lang auf der Strecke bleiben.

Hierbei muss jedoch auch mit Bedacht gehandelt werden. GenAI um ihrer selbst Willen zu implementieren, ist nicht die Lösung des Problems. Was für eine Abteilung funktioniert, kann für die nächste vielleicht die tägliche Arbeit verkomplizieren. Führungskräfte sollten daher nicht davor zurückschrecken, die Implementierung mehrerer Modelle in Erwägung zu ziehen. Ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der einzelnen Teams kann hier Wunder wirken. Gerade angesichts der ohnehin vielerorts benutzten Cloud bieten sich auch hier entsprechende Lösungen aus dem Cloud Computing an.

Keine Angst vor Automatisierung und generativer KI

Ein häufiges Argument gegen den flächendeckenden Einsatz ist, dass Künstliche Intelligenz und vor allem generative KI vielen Menschen den Job kosten wird. Dabei hat der deutsche Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, bereits Anfang 2023 prognostiziert, dass dem deutschen Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren bis zu sieben Millionen Fachkräfte fehlen werden. Der richtige Umgang mit KI kann jedoch dabei helfen, diese Lücke zu schließen. Redundante und einfache Aufgaben können bereits jetzt an unterschiedliche Modelle ausgelagert werden. Die Studie von ServiceNow belegt im Übrigen genau diesen Trend. So werden besonders Brainstorming-Aufgaben, die Erstellung von Excel-Formeln oder auch von E-Mails und Social-Media-Beiträgen mittlerweile flächendeckend von generativer KI durchgeführt.

Der Effekt: Expertenteams können sich verstärkt der Arbeit am Kunden widmen und mühselige Arbeit im Hintergrund von Maschinen erledigen lassen. Dadurch wird die Wertschöpfung jedes einzelnen Teams signifikant erhöht. Gerade Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen werden davon nachhaltig profitieren, wenn Mitarbeitende ihre Zeit effizienter nutzen können und sich voll und ganz auf die Arbeit mit den Kunden konzentrieren können. Doch auch in anderen Branchen – beispielsweise im Public Sector oder in der Industrie – birgt Künstliche Intelligenz ein großes Potenzial. Wenn Unternehmen KI als integralen Bestandteil in ihrem Arbeitsalltag implementieren, können sie nicht nur effizienter arbeiten, sondern oft auch ganz neue Geschäftsfelder erschließen.

Anfangen lohnt sich

Was also hält Unternehmen noch davor zurück, in GenAI zu investieren? Der größte Hemmschuh ist die Angst vor und das Unverständnis für KI. Beides lässt sich jedoch nur abbauen, wenn man es nutzt, die Belegschaft mitnimmt und den Mehrwert der Technologie verdeutlicht. Wer also die Furcht überwindet und die Chance beim Schopf packt, wird in Zukunft von effizienten Prozessen profitieren, die die Wirtschaftlichkeit steigern und die Mitarbeitererfahrung enorm verbessern. Die Investition wird sich lohnen.

Zur Person

Robert Rosellen

ist Area Vice President Germany bei ServiceNow

Kolumnen, Kommentare und Gastbeiträge auf DUP-magazin.de geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der gesamten Redaktion.
29.01.2024
  • Drucken
Zur Startseite