Amazons meisterhafte Empfehlungsstrategie
Herzstück von Amazons Personalisierungsstrategie sind Produktempfehlungen. Die Empfehlungs-Algorithmen haben heute Zugang zu Millionen von Besucherdaten und können aus diesen zahlreichen Informationen die besten Strategien und Inhalts-Variationen für die unterschiedlichen Besucher ermitteln. Jedes ausgespielte Empfehlungs-Widget basiert auf einer Reihe von Variablen, wie z.B.: Standort, vorherige Einkäufe, Käufe von anderen Kunden, gespeicherte Elemente oder Listen, Nutzerbewertungen und vielem mehr.
Amazon präsentiert seinen Besuchern zahlreiche Produktempfehlungen auf den einzelnen Seiten, sowie innerhalb von einzelnen Widgets. Mit dieser allgegenwärtigen Anzeige von Empfehlungen ist Amazon zu einer wahren Entdeckungsplattform geworden, auf der Besucher finden, was sie suchen – oder sich zu weiteren Käufen inspirieren lassen.
Wo Amazon Geld liegen lässt
Doch obwohl der Einzelhandelsriese Produktempfehlungen sowohl auf traditionelle als auch auf innovative Weise nutzt, gibt es immer noch viele ungenutzte Personalisierungsmöglichkeiten, die Unternehmen aus verschiedenen Branchen nutzen sollten, um ihre Customer Journey zu verbessern.
Sparen Sie nicht bei Push-Notifications
Ein großes Manko von Amazons Personalisierungsansatz ist die seltenen Verwendung von Push-Notifications. Das Unternehmen setzt mobile Benachrichtigungen nur spärlich ein – und wenn, dann eher an überlasteten Shopping-Tagen wie dem Black Friday oder während der Weihnachtszeit. Einzelhändler sollten sich dieses Mittel zunutze machen und Mobile-Nutzer durch zeitkritischen Rabattaktionen und Mitteilungen dazu ermutigen, ihren Shop zu besuchen. Das steigert die Interaktion mit der Kundschaft und fördert die Loyalität über die Mobile-App. Besonders wichtig ist, dass die Push-Notifications für den Kunden personalisiert werden. Dafür müssen die jüngsten Aktivitäten, die Kaufhistorie, die Präferenzen, das Betriebssystem des Endgeräts, der Standort und vieles mehr berücksichtigt werden.
Maximieren Sie Ihre Overlays und Popups
Amazon hat sich dafür entschieden, keine Popups oder Overlays zur Beeinflussung des Entscheidungsprozesses einzusetzen. Diese können jedoch ein äußerst wirksames Personalisierungsinstrument sein, um Anmeldungen zu generieren, die Kaufhemmung zu verringern und das Verlassen der Website zu verhindern. Online-Shop-Betreiber können beispielsweise automatisch Popups ausspielen, wenn der Besucher die Website verlassen will. Diese sollten Produktempfehlungen oder Rabatte enthalten, die auf das Verhalten des Besuchers zugeschnitten sind und Anreize für den weiteren Einkauf geben.
Für die Produktentdeckung auf E-Mails zurückgreifen
Amazon nutzt seinen E-Mail-Kanal zwar sinnvoll für das Upselling bei Bestandskunden und die Weitergabe von exklusiven Inhalten und Werbeaktionen, doch die Förderung der Produktentdeckung kommt hier zu kurz. Als wertvolles Instrument zur Steigerung des Engagements und zur Förderung von Käufen sollten Shop-Betreiber diese Chance nutzen. Im Beispiel unten sehen Sie eine E-Mail mit einer Warenkorb-Erinnerung, die zusätzlich zu den bereits ausgewählten Artikeln neue Produktempfehlungen anzeigt und die Benutzer dazu anregt, ihre Bestellung abzuschließen.
Die eigene Strategie entwickeln
Auch wenn Amazon sich in erster Linie auf Produktempfehlungen verlässt, um Besucher zum Kaufabschluss zu führen, gibt es viele weitere Möglichkeiten, die Customer Journey zu personalisieren und den Kunden ein optimales Einkaufserlebnis zu bieten. Es ist gut sich bei Amazon zu inspirieren, aber besser noch seine individuelle Personalisierungsstrategie umzusetzen, die zu ihrem Geschäftsmodell passt.