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18.05.2021    Arne Gottschalck
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Guido Terreni kennt das Geschäft mit den Zeitmessern in- und auswendig. Seit Februar ist der Mailänder CEO der Schweizer Uhrenboutique Parmigiani Fleurier. Dort hat er die Nachfolge von Davide Traxler angetreten. Zuvor war Terreni bei Bulgari tätig. Erst ein Vollsortimenter mit großer Produktpalette, nun die Boutique – man kann nicht behaupten, Terreni scheue vor Veränderungen zurück. Neu für ihn nach der Erfahrung bei Bulgari dürfte der Fokus zum Beispiel auf jene drei zentralen Baureihen sein – „Kalpa“, „Toric“ und „Tonda“. Letztere bohrten die Schweizer im vergangenen Jahr zur GT-Variante auf. Terreni will nun an der neuen Wirkungsstätte einige Erkenntnisse aus seiner Zeit bei Bulgari umsetzen.

Zur Person

Portrait von Guido Terreni

Guido Terreni

studierte Wirtschaftswissenschaften an der Luigi-Bocconi-Universität in Mailand – dort, wo sich auch der Politiker Mario Monti seine akademischen Sporen verdiente. Terreni begann seine Karriere bei der Danone Group. Später zog es ihn in die Schweiz, wo er für die Bulgari Group arbeitete. Nun ist er CEO von Parmigiani Fleurier

Sie sind „der Neue“ – was steht nun auf Ihrer Agenda ganz oben?

Guido Terreni: Ich bin zu Parmigiani Fleurier gekommen, weil das Unternehmen Prestige genießt und echte „Uhren-Kenner“ anspricht. Zu Ihrer Frage: Mein Hauptanliegen ist es, zu verstehen, wie wir diese Kenner überraschen und noch begehrenswerter für sie werden können. Das gelingt, indem wir unsere Kreativität auf alles, was wir tun, konzentrieren – vom Produkt bis zur Kommunikation. Ich fühle mich wie ein Orchesterdirektor, der ein wunderschönes Musikstück studiert, das noch nicht vollständig komponiert ist. Alle Elemente stehen bereit – aber sie müssen ihren Part studieren, verstehen, wie er neben den anderen klingt, und in der Summe einen majestätischen Klang erzeugen, der das Publikum erfreut.

Welche Rolle spielen Innovation und neue Modelle bei Ihnen?

Terreni: Natürlich ist die Digitalisierung in unserer Zeit ein Muss. Aber wir müssen uns ganz klar vor Augen halten, dass ein Connaisseur von einem Luxus-Erlebnis einen menschlichen Wert erwartet. Das ist für mich extrem wichtig; es muss eine tiefe Beziehung sein. Die Qualität ist wichtiger als die Quantität. Aber das Digitale wächst schnell, und wir lernen jeden Tag sein Potenzial besser kennen.

Was nehmen Sie aus Ihren alten Wirkungsstätten mit ins neue Büro?

Terreni: Meine bisherige Erfahrung lehrte mich, dass Emotionen aus der perfekten Balance zwischen Ästhetik und Technik entstehen. Die Magie erwacht, wenn diese beiden Fähigkeiten in der Kreation aufeinandertreffen und sich gegenseitig herausfordern. Ich werde dafür sorgen, dass genau das mehr und mehr geschieht.

18.05.2021    Arne Gottschalck
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