Nachdem der Immobilienmarkt den Zinsanstieg 2022 erst verdauen musste, erholt er sich jetzt vom ersten Schock. Käufer haben sich an die höheren Zinsen gewöhnt und suchen wieder nach Angeboten.
Positive Marktentwicklungen
Auch Immobilienprofis fädeln allmählich wieder mehr Deals ein, wie Daten des Immobilienberaters Savills für Mai 2023 belegen. Demnach hätten auf dem Investmentmarkt für Gewerbe- und Wohnimmobilien fast doppelt so viele Transaktionen stattgefunden wie im April.
Wenn selbst die Profis wieder verhandeln, was sollte Privatinvestoren dann vom Immobilienkauf abhalten? Nichts, eigentlich. Solange sie beim richtigen Objekt zuschlagen.
Auch Ralph Senger, Immobilienexperte beim Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, sieht Immobilieninvestments positiv: Anlegerinnen und Anleger könnten mit einer jährlichen Rendite von mindestens zwei Prozent rechnen.
Diese Faktoren spielen beim Immobilienkauf eine Rolle
Bei einem Investment in Immobilien sind aber folgende Faktoren wichtig: die Lage, die Entwicklung der Umgebung sowie der Zustand der Immobilie. Die Lage ist das A und O. Immobilien in Großstädten wie Berlin oder München gelten as sichere und renditenträchtige Investitionen – auch wenn der Speckgürtel aufgeholt hat.
Soll eine Immobilie als Geldanlage dienen, gilt es für Anlegerinnen und Anleger deshalb zu beachten, welches Entwicklungspotenzial die Umgebung bietet. Welcher Stadtbezirk könnte als nächster „in“ sein? Welche Universitätsstadt entwickelt sich vielversprechend?
Für Investoren, die sich außerhalb von Großstädten umsehen, ist die Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs besonders wichtig. Bei der Kaufentscheidung lohnt es sich zudem zu berücksichtigen, wie weit fortgeschritten der Ausbau des Glasfasernetzes ist oder welche möglichen Arbeitgeber interessant sind.
Schließlich ist der Zustand der Immobilie von Bedeutung: Sind die Heizung, die Dämmung, die Fenster auf dem neuesten Stand? Der kritische Blick eines Sachverständigen kann Aufschluss über die Beschaffenheit geben – insbesondere bei älteren Immobilien.
Direkte und indirekte Geldanlage kann sich auszahlen
Für Anlegerinnen und Anleger kann sich eine Immobilie als Kapitalanlage also lohnen. Gerade wenn laufende Einkünfte aus der Vermietung oder Verpachtung erzielt werden sollen, kann es zudem sinnvoll sein, die Immobilie in einer GmbH zu halten, um die Steuerlast zu senken.
Investoren, die eine Immobilie zunächst selbst nutzen wollen, sind vom Risiko einer möglichen Immobilienblase weniger betroffen. Immerhin wollen sie einige Jahre darin wohnen und gegebenenfalls erst spät verkaufen. Auch diese indirekte Geldanlage kann sich auszahlen.