Sind Investments in BioTech-Aktien erfolgversprechend?
28.02.2022    Arne Gottschalck
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Eines der meistverwendeten Wörter des Jahres 2021, wenn es um Börsen und Märkte ging, dürfte Volatilität gewesen sein – die Kursschwankungen. Daran dürfte sich auch in diesem Jahr nichts ändern, sei es wegen der US-Leitzinsen oder der Inflationsangst. Die klassische Reaktion aus Investorensicht auf diese Herausforderung? Bei der Anlageentscheidung noch mehr auf die Hausaufgaben zu achten. Etwa günstige Einstiegskurse, die einen Puffer für künftige Kursrücksetzer bilden. Oder auf dauerhafte Trends zu setzen, die noch nicht im Mainstream angekommen sind.

Im BioTech-Sektor könnten beide Dinge zusammenkommen. Ein Sektor, der durch die Pandemie schlagartig als Impfstofflieferant bekannt wurde. Dennoch war 2021 kein Jahr für BioTech-Aktien; sie hinkten dem Gesamtmarkt hinterher. Klingt fast nach einem Szenario für Anlagealtmeister Warren Buffett: günstig einsteigen, geduldig bleiben. Trotz Volatilität.

1. Volle Produkt-Pipeline

Ein Unternehmen ist nur so gut wie die nächste Idee; in der Welt der BioTechs also wie das nächste Medikament. Die Pipelines, in denen Ideen zur Marktreife transportiert werden, sind gut gefüllt. Unter anderem dank der mRNA-Technologie, die den menschlichen Zellen die schnelle Bauanleitung für den Kampf gegen Krankheiten liefert. „Daher dürften vor allem die Ergeb­nisse zahlreicher klinischer Studien entscheidend sein, etwa im Bereich der Onkologie“, sagt Daniel Koller, der mit BB Biotech in handverlesene Unternehmen mit Medikamenten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien investiert.

2. Bewertung? Passt!

Gute Aussichten und eine volle Produkt-Pipeline sind das eine. Das andere ist ein günstiger Einstieg: „Da die Bewertungen vieler kleiner und mittelgroßer Unternehmen gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken sind, sehen wir interessante Chancen“, sagt Daniel Koller von der Investment-Gesellschaft BB Biotech. Mehr noch: Die finanzielle Feuerkraft, sprich Liquidität, der BioTechs wuchs von 2020 auf 2021 laut einer E&Y-Studie um 14 Prozent. Das schürt Übernahmefantasien.

3. Nischen-Player: BioTechs als unerkannte Größe 

Der BioTech-Sektor dürfte durch Corona etwas bekannter geworden sein. Immerhin lieferte er im Rekordtempo Impfstoffe. Weniger bekannt ist die wirtschaftliche Bedeutung: Allein in Deutschland waren 2020 rund 45 Prozent der zugelassenen Medikamente Biopharmazeutika. Und für den Gesamtmarkt gilt: Viele der so entwickelten Medikamente helfen gegen chronische Krankheiten und sind gefragt.

28.02.2022    Arne Gottschalck
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