Frau fotografiert Kleid für Verkauf auf einer Plattform für Secondhand-Mode
15.07.2022    Stefan Westendorp
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Was vor rund 50 Jahren mit einigen wenigen Geschäften begann, feiert aktuell ein unglaubliches Revival – und das digital! Ja, es ist plötzlich schick, auf Secondhand-Mode zu setzen. Das gilt für Käufer wie für Verkäufer. Verunsichert durch die Entwicklung in der Welt, scheint die Wegwerfgesellschaft in der Sackgasse gelandet zu sein. Nachhaltigkeit ist angesagter denn je. Und in diesem Fall lohnt sich das Ganze auch noch.

Längst haben sich Plattformen etabliert, auf denen man von privat an privat mit Mode handeln kann. Vinted gehört zu den bekannteren, zählt heute rund 45 Millionen Nutzer, davon allein 8,5 Millionen in Deutschland. Optional laufen Zahlung und Versand gegen eine Gebühr über Vinted. Verkäufer bekommen dann ihr Geld über eine E-Wallet. Der Vorteil für Käufer: Erst wenn sie bestätigt haben, dass mit dem Deal alles okay ist, erfolgt auch tatsächlich die Zahlung. Gehandelt wird, was der Kleiderschrank hergibt.

Gucci, Prada & Co. sind als Secondhand-Mode erschwinglich

Rebelle hat sich anders positioniert, verspricht „die coolsten Designerstücke zu den besten Preisen“: 150.000 Teile von über 5.000 Marken – darunter Gucci, Prada, Chanel und viele weitere Top-Labels. Verkäufer können auf eigene Faust anbieten oder den Concierge-Service wählen. Dann übernimmt Rebelle den kompletten Verkaufsprozess, gegen eine Gebühr, versteht sich. So oder so, der Versand läuft immer über Rebelle. Dabei wird die Ware auf Echtheit geprüft. Das gibt Käuferinnen und Käufern zusätzlich Sicherheit.

Dafür stehen auch Portale wie Momox Fashion, nach eigenen Angaben größter Online-Händler für Secondhand-Mode. Momox kauft Kleidung an und verkauft diese wieder. Der Versand erfolgt in Deutschland ohne Mindestordervolumen kostenfrei. Das gilt ebenfalls für die Retoure, die bei Momox 30 Tage möglich ist. 

Schnell und mit wenig Aufwand verkaufen

Dieser Service ist auch bei H&M-Tochter Sellpy selbstverständlich. Wer verkaufen will, bekommt eine Tasche geschickt. Diese füllt man mit der Kleidung, die man loswerden will. Dann geht’s kostenfrei an Sellpy; den Rest übernimmt das Portal. 40 Prozent des Verkaufserlöses erhält der Verkäufer. Der Betrag über 50 Euro hinaus wird zu 70 Prozent gutgeschrieben – abzüglich eines Euro pro Anzeige für einen Artikel. Nach 14 Tagen sinkt der Preis der Ware automatisch auf sellpy.de. Und was nicht verkäuflich ist, wird recycelt.

Auch Zalando hat den wachsenden Markt entdeckt. Die „qualitätsgeprüfte pre-owned Fashion“ wird bevorzugt über die App Zircle getradet. Alle Teilnehmenden sind Zalando-Kunden und können unter­einander handeln. Beliebt ist zudem der Sofortverkauf an Zircle. Statt Geld gibt es hier allerdings Gutscheine – für, na klar, Zalando. Wie clever!

15.07.2022    Stefan Westendorp
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