Ein Haufen Goldbarren
27.08.2021    Maya Timmann
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p>Die Anleger flüchteten in der Coronakrise in den sicheren Hafen Gold und trieben den Preis auf ein Rekordhoch. Zuletzt gab er allerdings wieder etwas nach. Rohstoffexperten sehen darin eine doppelte Einstiegschance – und einen fundamentalen Wandel beim Edelmetall. Daniel Nikolovski, Gründer und CEO der Vermögensverwaltung Alpina Capital, gibt einen Einblick in die Trends der kommenden Jahre – und er erklärt, warum physisches Gold nicht immer die beste Lösung sein muss.

Zur Person

Portrait von Daniel Nikolovski

Daniel Nikolovski

ist CEO der Alpina Capital AG. Seit 20 Jahren ist er als professioneller Investor tätig und gründete die Vermögensverwaltung 2018 mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit, Manager-Selektion und alternativen Investments

Steigende Zinsen sind Gift für den Goldpreis. Wie groß ist die Gefahr, dass die Notenbanken ihre Geldpolitik zügeln?

Daniel Nikolovski: Wir glauben weniger daran. Steigende Steuereinnahmen in den USA, hohe Gewinn­erwartungen, die fehlende Toleranz der US-Regierung gegenüber wirtschaftlicher Abschwächung und die Gefahr einer Rezession sprechen dafür, dass noch mehr Geld gedruckt wird. Und das ist gut für den Preis des Goldes.

Was wären denn für Anlegerinnen und Anleger die Alternativen zu physischem Gold?

Nikolovski: Es gibt die Möglichkeit, Gold-ETFs zu kaufen. Die Mittelzuflüsse waren in den vergangenen zwölf Monaten unglaublich hoch. Wir bevorzugen jedoch Goldminen-Aktien, die seit Jahrzehnten im Vergleich zu physischem Gold günstiger bewertet sind. Der Break-even liegt bei 1.100 Dollar pro Unze. Bei einem Goldpreis von 1.800 Dollar je Unze verdienen die Gesellschaften also rund 700 Dollar, und die Gewinnschätzungen gehen weiter nach oben. Viele Goldminen zahlen eine attraktive Dividende von drei bis fünf Prozent, die Gewinnmargen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen, und Aktienrückkäufe häufen sich. Viele Unternehmen steigern ihren freien Cashflow. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, dass der Bergbausektor bei den aktuellen Metallpreisen mehr als zehn Milliarden Dollar freien Cashflow erwirtschaften kann. Hinzu kommen Übernahmeaktivitäten im Goldsektor, da die Produzenten versuchen, Reserven zu ersetzen.

Was braucht es, damit die Idee von den Kryptowährungen als dem neuen Gold nachhaltig mit Leben gefüllt wird?

Nikolovski: Für professionelle Investoren ist die Volatilität der Kryptowährungen immer noch auf zu hohem Niveau, daher wird dies noch länger dauern. Wären die Portfolios mit Bitcoin statt mit Gold gefüllt, wäre ein starker Bitcoin-Preis längerfristig möglich, anschließend würde jedoch die relative Attraktivität verloren gehen.

Mit welchem Produkt setzen Sie auf Gold?

Nikolovski: Wir setzen auf unseren Sprott-Alpina Gold Equity UCITS Fund*, der wie alle Alpina-Fonds einen stringenten Nachhaltigkeits-Selektionsprozess verfolgt. Wir sind auf die Manager-Selektion spezialisiert und haben uns bei unserem Alpina-Fonds für Sprott als Goldmanager entschieden. Sprott verwaltet 17 Milliarden Dollar im Goldsektor und verfügt über langjährige Erfahrung sowie einen starken Track-Record – mit John Hathaway als Fondsmanager.

*(ISIN: LU0794517200)

27.08.2021    Maya Timmann
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