Streaming-Dienstleister

„Die digitale Transformation ist nie abgeschlossen“

Als Pionier im Bereich Streaming-Dienstleistungen hat G&L das Thema Digitalisierung von Anfang an in der Unternehmenskultur verankert. Mitbegründer Alexander Leschinsky erklärt, wie wichtig digitale Lösungen für einen guten Service sind und warum das Unternehmen dem Status quo immer einen Schritt voraus sein möchte.

17.05.2022

Alexander Leschinsky

rief gemeinsam mit Hans W. Geißendörfer 1999 die Streaming Division als Abteilung der Geißendörfer Film- und Fernsehproduktion ins Leben. Beide gründeten im Jahr 2005 die Firma G&L. Alexander Leschinsky studierte systematische Musikwissenschaft, Phonetik, Informatik und Elektrotechnik

Was macht Ihr Unternehmen erfolgreich?

Alexander Leschinsky: Es gibt viele Faktoren, aber ich glaube, die wichtigsten sind unsere fachliche Expertise, unsere leidenschaftliche Neugier und unsere Erfahrung. Wir haben bereits 1999 damit begonnen, öffentlich-rechtliche Video- und Audioinhalte der großen deutschen Sendeanstalten über das Internet auszuliefern. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass das Streaming zu dieser Zeit noch in den Kinderschuhen steckte. Seither hat diese Technologie ein rasantes Wachstum hingelegt. G&L bestimmte dieses Tempo maßgeblich mit und unser Fokus lag stets darauf, dem Status quo einen Schritt voraus zu sein. Das gilt auch heute noch und bildet für Broadcaster, Agenturen und Unternehmen die Basis, uns zu vertrauen.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung in Ihrem Unternehmen?

Leschinsky: Unser Unternehmen arbeitet komplett digital, sowohl intern als auch in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Schon lange bevor unsere Mitarbeitenden wegen der Pandemie ins Homeoffice wechselten, war diese Arbeitsweise etabliert. Wir mussten uns eigentlich nicht umstellen. Eine digitale Transformation ist jedoch nie abgeschlossen. Sie muss immer wieder überprüft und verbessert werden. Wir beschäftigen uns zum Beispiel aktuell mit der Einführung neuer Kollaborationstools, mit denen wir noch effizienter zusammenarbeiten können. Im Fokus steht auch ein „Handbook first“-Ansatz, damit das verteilte und asynchrone Arbeiten besser gelingt.

Wie sieht Ihr Arbeitsplatz der Zukunft aus?

Leschinsky: Für unsere Firma sehen wir die Zukunft der Arbeit in einem hybriden Modell. Auch hierfür hat die Digitalisierung den Weg geebnet. Für uns ist wichtig, dass alle Mitarbeitenden dort arbeiten, wo sie ihre Arbeit am effizientesten erledigen können. Zeitlich bieten wir auch größtmögliche Flexibilität. In unserem Headquarter in Köln setzen wir zum Beispiel auf das Modell Open Desk oder auch Desksharing. Die Mehrfachnutzung eines Büroarbeitsplatzes schafft in Verbindung mit Remote Work neuen Spielraum. Ähnliche Angebote machen wir auch in Berlin und München, wo wir zurzeit neue Büros eröffnen.

Ist dieser Ansatz wichtig, um als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben?

Leschinsky: Die Flexibilität hilft bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, weil wir ihnen ermöglichen, Arbeits- und Privatleben besser in Einklang zu bringen. Stichwort: Work-Life-Balance. Ich habe ein stark ausgeprägtes Verlangen, unseren Teams Steine aus dem Weg zu räumen, damit sie ihre unglaublich gute Arbeit mit Spaß machen können – und unsere Kunden glücklich. Die Pandemie hat aber auch gezeigt, dass selbst die beste Videokonferenz bestimmte Arten der Kommunikation nicht ersetzen kann. Manche Dinge lassen sich einfach am besten bei einem Glas Bier oder Wein klären.

Wie wird Service in Ihrem Unternehmen gelebt?

Leschinsky: Die Kunden stehen im Zentrum unserer Aktivitäten und wir lassen uns auch von ihnen inspirieren. Wir versuchen immer, ihre Erwartungen zu übertreffen und dafür gehen wir auch gerne schon mal die berühmte Extrameile. Service bedeutet für uns, dass wir nicht einfach Dienste und Produkte unserer Partner an Kunden verkaufen, sondern diese auch überwachen. Sollten Probleme auftreten, werden wir proaktiv tätig und beheben sie. Im Idealfall informieren wir die Kunden, bevor sie überhaupt etwas von der Störung mitbekommen haben. Was unser Team vom First-Level-Support täglich 24 Stunden in jeder Woche leistet, ist beeindruckend. An diesem Beispiel erkennt man auch, wie wichtig die Digitalisierung im Service ist. Ohne eine lückenlose Vernetzung und den Einsatz modernster Kollaborationstools wäre eine solche Leistung nicht möglich.

Was tun Sie, um ihren Service weiter zu verbessern?

Leschinsky: Es ist wichtig, die Bedürfnisse der Kunden genau zu ergründen. Das gilt für Projekte, die neu aufgesetzt werden, aber auch für laufende Prozesse. Im Mittelpunkt stehen dabei unsere Mitarbeitenden. Sie lösen Probleme und erfüllen im Rahmen des Machbaren Wünsche. Als Geschäftsführer sorge ich dafür, dass wir personell gut aufgestellt sind und dass jeder die Tools, das Training und die Informationen zur Verfügung gestellt bekommt, die nötig sind, um dem Kunden in einer digitalisierten Welt den größtmöglichen Service zu bieten.

Wie schaffen Sie es in einer digitalisierten Welt am Puls der Zeit zu bleiben?

Leschinsky: Das Streaming-Geschäft ist sehr dynamisch und schnelllebig. Dem passen wir uns mit geistiger, organisatorischer und prozessualer Agilität an. G&L arbeitet mit interdisziplinären Teams, die ein Projekt von der Beratung über die Konzeption bis zur Implementierung begleiten. Wir verlieren das Ziel nie aus den Augen, sind aber in der Lage, den Weg dorthin immer wieder anzupassen. Das setzt natürlich voraus, dass alle Teammitglieder immer über die neusten technischen Entwicklungen und Trends informiert sind. Das unterstützen wir mit Maßnahmen wie „Training on the job“, regelmäßigen Weiterbildungen und dem Besuch internationaler Konferenzen. Wir ermutigen auch immer wieder, nicht an alten Denkmustern festzuhalten, auch wenn diese noch so bewährt sind.