Arbeitsplatzwechsel

Der erste Monat im neuen Job

In jedem Unternehmen herrschen Gesetze, die erst gelernt werden wollen. Doch bei Befolgung einiger Ratschläge macht jeder in den ersten 30 Tagen eine gute Figur. Vier Tipps, damit alles gut geht.

03.12.2021

Wer ist mein Ansprechpartner? Was soll ich anziehen? Wo finde ich die Toiletten? Wer einen neuen Job antritt, hat 1001 Fragen – und nicht nur fachliche. In den ersten 30 Tagen soll Licht ins Dunkel gebracht werden. Gar nicht so einfach, wenn noch immer Pandemie herrscht und in der neuen Firma alles bereits komplett auf Remote Work umgestellt wurde. Althergebrachte Tipps wie das Ausloten des Dresscodes beim Bewerbungsgespräch taugen nur wenig, wenn das Kennenlernen digital stattgefunden hat.

1. Soziale Netzwerke nutzen

Besonders am ersten Tag ist die Einsteigerin oder der Einsteiger den neugierigen Blicken der neuen Kolleginnen und Kollegen ausgesetzt. Die passende Kleidung ist das A und O. Informationen zum Dresscode vor Ort kann jeder im Vorfeld über soziale Netzwerke einholen. Denn heute betreiben viele Unternehmen Employer-Branding über Plattformen wie Instagram oder Facebook. Dass eine Kollegin in einem Post stolz den neuen höhenverstellbaren Schreibtisch präsentiert, kann nur Gutes bedeuten: Der Anfänger bekommt ein Bild davon, ob vor Ort Kostüm und Anzug getragen werden oder Jeans und T-Shirt angesagt sind.
So sind Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn ideal, um schon vor Jobbeginn einen Blick auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma zu werfen. Werden dann während der Einarbeitungsphase die ersten Kontakte geknüpft, sind frühere Jobstationen ein Gesprächsanlass für den ersten Schnack im neuen Team.

2. Offen sein, aber nicht zu persönlich

Sich nur über den Werdegang und die Karriereziele auszutauschen schafft jedoch keine persönliche Atmosphäre zwischen Kolleginnen und Kollegen. Wird sich allein darauf verlassen, scheitert der Start womöglich noch in der Probezeit am „Cultural fit“. Bevor es am Ende heißt, dass die Chemie einfach nicht gestimmt hat, sollten Einsteiger deshalb ab und zu auch einmal aus dem Privatleben plaudern. Wer in der Freizeit surft oder einen familienfreundlichen Labrador zu Hause hat, findet sicher den ein oder anderen Anknüpfungspunkt.

Wichtig: Auf heikle Themen wie Politik, Religion oder Corona sollte anfangs mit freundlicher Zurückhaltung reagiert werden. Wer seine Meinung in den ersten Tagen lauthals preisgibt, kann die neuen Kolleginnen und Kollegen abschrecken und wird womöglich als großspurig wahrgenommen.

3. Mit allem vertraut machen

Jede und jeder sollte genau ausloten, welche Befugnisse, Verantwortungsbereiche und Hierarchien es im Team gibt und worin ihre oder seine konkreten Aufgaben und Zuständigkeiten liegen. Es sollte deshalb versucht werden, Ansprechpersonen für Meetings zu gewinnen, in denen alle Fragen gestellt werden können. Die neue Arbeitskraft sollte proaktiv vorgehen und nicht warten, bis jemand auf sie zukommt. Fehlen Informationen, Unterlagen oder Arbeitsmaterialien, sollte an der richtigen Stelle nachgefragt werden. Selbstorganisation ist angesagt.

Das gilt auch, wenn im Homeoffice gearbeitet wird. Viele Unternehmen nutzen mittlerweile Programme wie Slack oder Teams für die interne Kommunikation. Auch darin kann um Kennenlerngespräche und Zweiersitzungen zur Beantwortung aller Fragen gebeten werden. Mit Kameraeinsatz entsteht gleich mehr Vertraulichkeit. Aber, Achtung: Auch im Homeoffice ist Dresscode Pflicht. Eine Jogginghose zum Beispiel wirkt sehr unprofessionell.

4. Tugenden gelten auch im Homeoffice

Corona und neue Arbeitsmodelle wie Remote Work haben neue Anforderungen an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geschaffen. Tugenden und Soft Skills wie Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und Engagement bleiben aber auch unter den neuen Bedingungen wichtige Voraussetzungen, um sowohl die ersten 30 Tage im neuen Job als auch die folgende Zeit souverän zu meistern.

In Kürze

  • Im Internet über die neue Firma informieren
  • Proaktiv alle Fragen klären
  • Heikle Themen beim Start aussparen