Aktienfonds-Bilanz 2021

Nur jeder dritte Fondsmanager schlägt den Index

2021 war für Börsianer ein erfolgreiches Jahr, viele Indizes legten zweistellig zu. Dagegen fällt die Bilanz für aktiv gemanagte Aktenfonds ernüchternd aus. In drei wichtigen Kategorien mussten sie Federn lassen. Wird es 2022 besser?

17.02.2022

2021 – ein schwieriges Corona-Jahr? An den Börsen war davon wenig zu spüren, im Gegenteil: Der deutsche Leitindex Dax legte um knapp 16 Prozent zu und lag damit neun Mal in den vergangenen zehn Jahren im Plus. Europäische Aktien (Stoxx 600) stiegen um 26 Prozent. An der Wall Street verbuchte der S&P 500 ein Plus von 29 Prozent und die Tech-Aktien im Nasdaq schafften einen Zuwachs von 22 Prozent.

Fondsmanager können Rückenwind nicht nutzen

Mit so einem kräftigen Rückenwind sollte es professionellen Fondsmanagern nicht schwerfallen, ihren Vergleichsindex zu schlagen, sollte man meinen. Doch weit gefehlt: Laut einer Analyse der Ratingagentur Scope haben die aktiv gemanagten Aktienfonds 2021 schlechter abgeschnitten als im Jahr zuvor. Von den mehr als 2000 untersuchten Fonds konnte nur jeder Dritte (29,1 Prozent) nach Kosten besser abschneiden als der breite Markt. Das war ein Rückgang von 17 Prozentpunkten gegenüber 2020.

Bitter für Fondsanleger: Betroffen von diesem Rückgang der Outperformance waren drei besonders beliebte Kategorien: Aktien Nordamerika (29 Prozent Outperformance), Europa (35 Prozent) und Welt (13 Prozent).

Deutschland-Aktienfonds: Aufholjagd im zweiten Halbjahr

Fonds mit dem Schwerpunkt Deutschland konnten sich in der zweiten Jahreshälfte berappeln: Lag die Outperformance-Ratio in den ersten sechs Monaten 2021 zunächst bei mageren 27 Prozent, gelang es den aktiven Fondsmanagern, sich mit einer Outperformance-Ratio von 55 Prozent auf Rang zwei der Auswertung für das Gesamtjahr vorzuschieben. „Das Comeback zyklischer Werte, die in vielen Fonds überdurchschnittlich vertreten waren, half der Entwicklung“, schreibt Scope-Analyst Florian Koch.

Wird dieses Jahr alles besser? Die Kursschwankungen haben zuletzt deutlich zugenommen. Eine stark gestiegene Inflation, die Vorzeichen einer Zinswende in den USA und der Ukraine-Konflikt haben die Nervosität steigen lassen, wie zuletzt der Crash der Meta-Aktie zeigte. Wenn es weiterhin so unruhig bleibt, können die Fondsmanager ihre defensiven Qualitäten unter Beweis stellen. Mal schauen, ob das besser klappt.