E-Health

Digitales Gesundheitswesen: Privat investieren, gesetzlich profitieren

Digitale Innovationen kosten Geld, viel Geld. Wenn Krankenkassen sie in ihren Leistungskatalog aufnehmen, können sie vielen Patientinnen und Patienten dienen. Bis es so weit ist, müssen Start-ups und ihre Ideen aber gefördert werden.

15.12.2023

Digitale Innovationen kosten Geld, viel Geld. Wenn Krankenkassen sie in ihren Leistungskatalog aufnehmen, können sie vielen Patientinnen und Patienten dienen. Bis es so weit ist, müssen Start-ups und ihre Ideen aber gefördert werden.

Zum Beispiel in Form privater Investitionen. „Ich habe gerade in eine Remote-Fernsteuerungsplattform für Medizintechnik investiert, die Remote Work im Krankenhaus ermöglicht. Außerdem in ein Start-up, das durch Nurse-Practitioners Versorgung in unterversorgte Gebiete bringt – also in all die Themen, die Probleme lösen“, erklärt Inga Bergen, E-Health-Expertin und Investorin in digitale Gesundheits-Start-ups.

PKV bringt Digitalisierung des Gesundheitswesens voran

Wie Bergen betont auch Bastian Biermann, Leiter des Projekts „Heal Capital“ beim Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV), die Notwendigkeit privater Investitionen in digitale Gesundheitsanwendungen und Start-ups. Um die Digitalisierung der medizinischen Versorgung inbesondere im ländlichen Raum zu verbessern, hat die PKV im Jahr 2020 den „Heal Capital Fonds“ ins Leben gerufen. Mittlerweile hält der Venture-capital-Fonds 16 Start-ups im Portfolio, die sich etwa um Innovationen in der Telemedizin, digitale Prävention oder die Digitalisierung der Pflege kümmern. „Wir möchten die Unternehmen finden, die wirklich zum Fliegen kommen und im Leistungskatalog der privaten wie der gesetzlichen Krankenversicherung auftauchen“, erklärt Biermann. Er verweist auf die Erfolgsstory der Patientenplattform Infermedica, die auch dank des Investments von „Heal Capital“ die Gesundheitsversorgung maßgeblich verbessert habe, indem Patientinnen und Patienten eine individuellere Behandlung erhielten.

Unternehmertum als Treiber

Bergen hält es für „absolut wichtig“, dass es solche Fonds gibt. Innovation komme eben oft aus dem Unternehmertum: „Das ist immer so ein zweischneidiges Schwert im Gesundheitswesen. Wir haben nun mal kein gemeinnützig organisiertes, wir haben in weiten Teilen ein profitorientiertes Gesundheitswesen, und da ist Unternehmertum einfach ein Treiber.“