Ein einfaches User-Interface, das auf Anfrage all das ausspuckt, was benötigt wird, war schließlich der alles entscheidende Erfolgsfaktor, der die generative Künstliche Intelligenz (KI) ab November 2022 zum Massenphänomen hat werden lassen. Mittlerweile ist KI aus der Öffentlichkeit und der Lebenswirklichkeit vieler Menschen gar nicht mehr wegzudenken.
Große Unternehmen nutzen KI schon länger in verschiedensten Bereichen wie dem Marketing, dem Supply-Chain-Management, in der Buchhaltung, im Vertrieb und in der Produktion.
So nutzen Unternehmen die KI richtig
„Die Vorteile von KI liegen auf der Hand“, sagt Egbert Wege, der als verantwortlicher Partner die Industrie-Consumer sowie den Bereich Innovation bei Deloitte leitet. Laut Wege würden größere Unternehmen immer stärker auf KI setzen, wenn es beispielsweise um automatisch generierte Produkttexte oder maßgeschneiderte Zielgruppenanalysen geht. Er empfiehlt aber auch kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), sich so schnell wie möglich mit dem Hype auseinanderzusetzen, „damit sie den Anschluss nicht verpassen und möglichst schnell von den Vorteilen der KI profitieren“.
Doch wie können KMU am besten auf den immer schneller fahrenden KI-Zug aufspringen? Wege empfiehlt: „Sie sollten erstens eine Taskforce gründen, die sich genauer mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandersetzt. Im zweiten Schritt ist es wichtig, zu identifizieren, welche Prozesse im Unternehmen automatisiert und durch KI verbessert werden können. Und dann sollte sich das Unternehmen technologisch fit machen.“ Firmen, die bereits über eine Cloud-Infrastruktur arbeiteten, hätten diesbezüglich einen kleinen Vorteil und könnten KI schneller nutzen.
Potenziale und Gefahren früh erkennen
Mit der Implementierung von KI-Lösungen gehen massive Veränderungen für Mitarbeitende, Kunden und Geschäftspartner einher. Das sieht auch Wege so: „Es ist unvermeidlich, dass KI die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, verändert.“
Für ihn sei es deshalb von Bedeutung, dass Unternehmerinnen und Unternehmer die Potenziale der KI frühzeitig erkennen, sich aber auch mit den damit verbundenen Herausforderungen auseinandersetzen. So mahnen Kritiker, dass der zunehmende Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz gerade im Bereich Content-Erstellung und Kreativität Arbeitsplätze vernichten wird.
Die Politik diskutiert dagegen, wie der Datenschutz bei KI-Nutzung gewährleistet werden kann. „Die Geschwindigkeit der Entwicklung von KI erschwert es allerdings, Regulierungen so festzulegen, dass sie auf dem neuesten Stand bleiben. Daher müssen hier flexible Leitplanken von der Politik vorgegeben werden“, so Wege.