Ein entwickelndes und produzierendes Unternehmen muss stets innovativ sein, um am Markt bestehen zu können, sagt Gigaset-CFO Thomas Schuchardt. Da dazu kreative Köpfe nötig sind, ist die Firma ständig auf der Suche nach neuen Kräften, die vielfach auch durch Empfehlungen von Mitarbeitenden zu Gigaset finden.
Gigaset-CFO Thomas Schuchardt
Ohne Innovation keine zukunftsfähigen Produkte
„Wir haben bereits vor Jahren in unserem Wertekanon verankert, dass wir unsere hausinterne Innovationskultur fördern“, sagt Thomas Schuchardt, Chief Financial Officer von Gigaset. Wie sich der Hersteller von Kommunikationsgeräten für die digitale Zukunft fit macht.
21.02.2022
Thomas Schuchardt
ist seit August 2019 Chief Financial Officer bei Gigaset. Bereits im Januar 2019 übernahm der frühere Finanzdirektor der Gigaset Communications GmbH die kaufmännische Leitung des Unternehmens
Was macht künftig den Erfolg Ihres Unternehmens aus?
Thomas Schuchardt: Ich bin der Meinung, dass sich Zukunftsfähigkeit durch Innovation und Ideenreichtum gepaart mit Markt- und Produktkenntnissen auszeichnet. Aus diesen Faktoren ergibt sich die notwendige Flexibilität, die es braucht, um auch künftige Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Hat man dann auch noch eine Mannschaft wie die unsere, die von einem starken Team-Spirit geprägt ist und auch über den Tellerrand hinausblickt, wenn es darum geht, die Frage zu beantworten, was der Kommunikationsmarkt der Zukunft möchte und welche kreative Antwort wir darauf liefern können. Nicht weniger wichtig ist für uns aber auch unser Standortvorteil als Unternehmen „made in Germany“. Entsprechend können wir Themen, die beim Kunden zunehmend gefordert werden – etwa Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung – aus unserer Erfahrung heraus agiler bedienen als viele unserer Wettbewerber.
Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Geschäft?
Schuchardt: Wir sind ein entwickelndes und produzierendes Unternehmen. Ohne die entsprechende Innovation könnten wir keine neuen, zukunftsfähigen Produkte entwickeln und fertigen. Wir haben deshalb bereits vor Jahren in unserem Wertekanon verankert, dass wir unsere hausinterne Innovationskultur fördern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Raum für neue Ideen geben und ihnen auch die notwendige Spielfläche bieten, um Dinge auszuprobieren. Uns ist bewusst, dass dabei vieles zum Erfolg führt und einiges auch scheitert – aber auch das ist wichtig, um aus Fehlern lernen zu können. Für den Prozess ist das notwendig, da eine gelebte, positive Fehlerkultur eng mit Innovationskultur zusammenhängt. Das betrifft dann übrigens alle Bereiche, nicht nur die Produktentwicklung.
Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen die Digitalisierung?
Schuchardt: Die digitale Transformation betrifft bei uns nahezu alle Bereiche. Unsere Produktentwicklung wird digitaler, die Fertigung setzt etwa im Bereich Smartphones auf modernste Mensch-Roboter-Kollaboration, kurz MRK, unser Vertrieb und das Marketing richten sich immer digitaler aus und natürlich werden auch unsere Produkte digital. Den Wandel von reiner Hardware hin zu softwarebasierten Lösungen haben wir vor mehreren Jahren eingeleitet. Unser Bereich Smart Home und unser Senioren-Assistenzsystem Smart Care etwa setzen stark auf Cloud-Prozesse und Apps. Aber auch Produkte wie unsere HX-DECT-Telefone bringen hochentwickelte Software mit, um so mit beliebigen DECT-Routern kompatibel zu sein. Den Stellenwert der Digitalisierung in unserem Haus haben wir zudem jüngst durch die Schaffung der neuen Position des Senior Vice President Digital Transformation & CSR unterstrichen. Er berichtet direkt an den Vorstand und treibt hausintern die Digitalisierung der Geschäftsmodelle aber auch Geschäftsprozesse und Tools voran.
In welchem Bereich haben Sie den größten Bedarf an Mitarbeitern?
Schuchardt: Neuralgische Themen sind Forschung und Entwicklung sowie das Produkthaus, in dem unsere Produkte entwickelt werden. Der Bedarf leitet sich dabei weniger von offenen Stellen, sondern vielmehr von den massiven Veränderungen und Entwicklungen in unseren vier Kernbereichen Phones, Smartphones, Smart Home und Professional ab, dem Motor von Gigaset. Hier wird die Zukunft erforscht und entwickelt – und deshalb brauchen wir immer kreative Köpfe. Abseits der klassischen Recruiting-Maßnahmen bin ich stolz auf eine sehr gute Mund-zu-Mund-Propaganda: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen auch in ihrem eigenen Netzwerk aktiv neue Kolleginnen und Kollegen für das Unternehmen. Für uns ist das ein sehr schöner Beleg für die hohe Zufriedenheit unserer Angestellten, die sie auf diese Weise nach außen tragen. Aber auch im Bereich Social Media haben wir starke Strukturen etabliert und rekrutieren – je nach Bedarf – von LinkedIn bis Instagram.
Warum sollten die Talente gerade bei Ihnen arbeiten?
Schuchardt: Wir sehen uns als Familie, die gemeinsam durch dick und dünn geht. Diese Begeisterung überträgt sich auf neue Kolleginnen und Kollegen und alle, die sich bei uns bewerben. Ein weiteres wichtiges Element sind unsere mittelständischen Strukturen und Prozesse. Kurze Wege, flache Hierarchien und große Handlungsfreiräume. Unser Motto: Erarbeite dir mit Ideen und Erfolgen deinen Raum. Zuletzt bin ich der Überzeugung, dass wir im Kontext der Corona-Pandemie sehr schnell neue Arbeitsprozesse installiert haben. Die flexible Arbeit von zu Hause, unsere gute IT-Ausstattung und dynamische Arbeitsprozesse sind für junge Menschen von großer Bedeutung.
Auf welche Maßnahmen zur Mitarbeiterentwicklung und zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit setzen Sie?
Schuchardt: Wir setzen auf interne und externe Weiterbildungen, eine sehr dichte interne Kommunikation sowie regelmäßige Team-Events und Online-Meetings. Besonders schätzen ich und andere Führungskräfte aber den direkten und persönlichen Austausch beim Mittagessen oder einer Tasse Kaffee auf dem Flur.
Wie fällt Ihr Fazit für 2021 aus und welches große Ziel setzen Sie sich für 2022?
Schuchardt: Im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten haben wir das Beste aus dem Jahr 2021 gemacht. Marktseitig wäre noch deutlich mehr Potenzial vorhanden gewesen, das wir jedoch aufgrund der Lieferengpässe bei Vorprodukten – vor allem Chips – nicht vollumfänglich bedienen konnten. Vor dem Hintergrund dieser weltweiten Herausforderung sind wir mit dem zufrieden, was wir angesichts dieser Ausnahmesituation erreicht haben. Unser Ziel für 2022 ist es, zurück zur alten Stärke zu finden. Wir hoffen entsprechend, dass sich die Lieferkettenproblematik schrittweise verbessern wird und wir unsere Produktion weiter vorantreiben können. Zudem arbeiten wir an der Fertigstellung unserer Produkt-Partnerschaft mit Unify und an der Entwicklung neuer, innovative Produkte für unsere Kundinnen und Kunden.
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