Social Businesses

Wie gelingt der Start eines nachhaltigen und sozialen Unternehmens?

Soziale und ökologische Probleme beseitigen, Menschen helfen und dabei auch noch profitabel arbeiten – ein Ziel, das viele ambitionierte Unternehmerinnen und Unternehmer sich gesteckt haben. In der Realität ist das jedoch unter wachsendem Konkurrenzdruck und steigenden Preisen oft kaum umsetzbar. „Social Businesses“ sollen das ändern, um nachhaltige Veränderungen in der Gesellschaft zu bewirken. Warum eine Gründung jetzt sinnvoll ist und wie der Start gelingt, erfahren Interessierte in folgendem Artikel.

Vogelperspektive auf einen Wald mit leeren Flächen, die zwei sich schüttelnde Hände ergeben, als Symbol für ein Social Business

14.08.2024

Was genau ist ein Social Business?

Der Begriff „Social Business“ stammt aus den USA und kann als „soziales Unternehmertum“ ins Deutsche übersetzt werden. Während dieser unternehmerische Bereich jedoch seit vielen Jahren bekannt und weitverbreitet ist, verfolgen Social Businesses einen etwas anderen Ansatz. Durch eine stark innovative und moderne Vorgehensweise sollen soziale oder ökologische Probleme mit wirtschaftlichen Mitteln gelöst werden. Viele Start-ups lassen sich anhand dieser Definition deshalb in die Sparte der Social Businesses einordnen.

Einige Beispiele für Social Businesses aus unserem Alltag: Die Suchmaschine Ecosia spendet alle ihre Gewinne (z. B. aus Anzeigen) für Baumpflanzprojekte weltweit. Das internationale Netzwerk Viva con Agua setzt sich dagegen mit seinem erwirtschafteten Überschuss für sauberes Trinkwasser und eine sanitäre Grundversorgung in Entwicklungsländern ein.

Social Businesses im Vergleich zu anderen Unternehmen

Um das Social Business besser zu verstehen, ist eine Abgrenzung zu anderen Unternehmensformen wichtig:

  • Traditionelle Unternehmen haben das Ziel, ihren Gewinn für Aktionäre und Eigentümer zu maximieren. Sie agieren auf einem wettbewerbsorientierten Markt und setzen Ressourcen ein, um eine Dienstleistung oder ein Produkt zu entwickeln und zu verkaufen.
  • Non-Profit-Organisationen verfolgen kulturelle, soziale oder ökologische Ziele und schütten keine Gewinne an Aktionäre oder Eigentümer Das gesamte Vermögen wird in die Projekte investiert und stammt in der Regel aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen oder öffentlichen Fördermitteln.
  • Social Businesses kombinieren die Elemente aus den beiden oben genannten Sie agieren wirtschaftlich nachhaltig, legen den Fokus jedoch auf die Lösung eines wirtschaftlichen, sozialen oder ökologischen Problems.

Somit agieren Social Businesses als Schnittstelle zwischen unternehmerischem Denken und sozialem Engagement und bilden die sinnvollste Lösung für die Zukunft. Aus den meisten Geschäftsideen lässt sich ein nachhaltiges und gleichzeitig wirtschaftliches Unternehmen entwickeln.

Die Vorteile eines entwicklungsstarken und nachhaltigen Unternehmens

Das Social Business bringt wirtschaftliche und soziale Interessen zusammen und ist dadurch gerade für die „Gen-Z“ eine besonders interessante Unternehmensform. Viele Gründe sprechen für den unternehmerischen Start in diesem Bereich, darunter:

  • Lösungen für gesellschaftliche Probleme durch innovative Ideen
  • Förderung von Nachhaltigkeit und ethischen Werten
  • Langfristige finanzielle Unabhängigkeit durch die Re-Investition von Gewinnen
  • Eigene Motivation und Zufriedenheit durch sinnvolle Arbeit
  • Staatliche Förderungen und Unterstützung bei Projekten
  • Positive Auswirkungen auf die Außenwirkung und das Image

Social Businesses profitieren zudem von vielseitigeren Einnahmequellen als traditionelle Unternehmen mit reiner Absicht zur Gewinnmaximierung. Dazu gehören etwa hohe Spendengelder, Förderzulagen oder kommunale Unterstützung bei einzelnen Projekten.

Wichtige Voraussetzungen: Wie kann ich ein Social Business gründen?

Grundsätzlich lassen sich die meisten Geschäftsideen auch als Social Business in die Tat umsetzen. Wichtig ist jedoch, dass es die eigene Motivation der Gründenden ist, etwas nachhaltig zu verändern oder ein Problem für alle Menschen zu lösen. Wer nur schnelles Geld verdienen möchte, wird mit dem Ansatz aus diesen Gründen also nicht glücklich.

Zunächst muss ein soziales, gesellschaftliches oder ökologisches Problem identifiziert werden. Dieses prägt die Mission des zukünftigen Unternehmens entscheidend, denn die Lösung ist das erklärte Ziel und die Mission aller Mitarbeitenden. Aus diesem Ziel entsteht dann eine Geschäftsidee, die nicht nur nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich ist. Sie muss sich vermarkten lassen, denn nur so erzielen Unternehmen Gewinne, die reinvestiert werden können.

Die Erstellung eines Businessplans ist der nächste wichtige Schritt zum Social Business. Junge Gründende erhalten hier Unterstützung von Institutionen wie der Industrie- und Handelskammer (IHL) oder staatlichen Förderprogrammen. Abschließend helfen ein starkes Netzwerk und eine gute Finanzierung dabei, das Business schnell zum Wachsen zu bringen. Beliebt bei jungen Start-ups ist beispielsweise Crowdfunding über Social Media oder auf entsprechenden Veranstaltungen. Messen & Co. helfen im Übrigen auch dabei, Partner und Unterstützer zu finden.

Fazit: Warum den Social Businesses die Zukunft gehört

In Zukunft wird es immer wichtiger, zum Schutz unseres Planeten und unserer Ressourcen den Fokus von der reinen Gewinnmaximierung auf andere Parameter zu verschieben. Social Businesses tun genau das, bilden jedoch nach wie vor wichtige Arbeitsplätze und stärken die Wirtschaft. Der ganzheitliche Ansatz ist nicht nur ein Mehrwert für die Unternehmen selbst, sondern auch für Investoren und alle, die von Entwicklung und Innovation in einem jeweiligen Bereich profitieren. Das ganzheitliche Konzept trifft den Nerv der Zeit – so werden Social Businesses in den nächsten Jahren zu entscheidenden Akteuren der internationalen Wirtschaft.