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Instagram-Marketing: So lässt sich mit der Social-Media-Plattform Geld verdienen

Instagram-Marketing kann nicht nur die Markenbekanntheit steigern, sondern auch dabei helfen, mehr Umsatz zu generieren. Doch wie wird der eigene Kanal bekannt, wie werden Follower zu Kunden und wie werden fixe Content-Ideen zu interessanten Inhalten? Ein Überblick.

04.02.2022

1. Warum braucht man Instagram-Marketing?

4,5 Milliarden Menschen weltweit sind aktive Social-Media-User. Das geht aus einer Studie von Agorapulse hervor. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Social-Media-Management und analysierte zwischen Juni und September vergangenen Jahres 220.0000 Posts von Business-Accounts in der DACH-Region auf Instagram, Facebook, Twitter und LinkedIn. Dabei zeigte sich auch: Im Vergleich zu 2020 ist die Zahl der aktiven Nutzerinnen und Nutzer um 13 Prozent gestiegen. Kein Wunder also, dass so viele Unternehmen weiterhin auf Social Media setzen ‒ und mithilfe von Instagram-Marketing mehr Geld verdienen wollen.

Warum ausgerechnet Instagram? Die Analyse zeigt: In puncto Engagement hat die Plattform die Nase vorn. Denn auf Facebook wird pro Post wesentlich weniger interagiert als auf Instagram, auf Twitter und LinkedIn noch weniger. Und je mehr Follower interagieren, desto höher ist die organische Reichweite. Plus: In der App lässt sich schon mit überschaubaren Ressourcen, relativ geringen Kosten und mithilfe von einigen Instagram-Tipps ein professionelles Profil aufbauen. Schließlich kann und will sich nicht jedes kleine und mittlere Unternehmen eine Instagram-Marketing-Agentur leisten.

Instagram ist schon lange nicht mehr nur eine Fotoplattform, auch wenn die Erfolgsstory im Oktober 2010 mit diesem Medium startete. Mittlerweile hat die Plattform eine ganze Reihe an Features: Stories, Videos, IGTV, Reels und mehr. Der Agorapulse-Studie zufolge sind mit 75 Prozent Fotos zwar immer noch das vorherrschende Contentformat. Dennoch pushed Instagram einige Features mehr als andere. Nicht zuletzt aufgrund des Wettbewerbs mit Snapchat erfreuen sich zum Beispiel Reels einer hohen organischen Reichweite – sofern man diese clever auffindbar gestaltet. Aber dazu später mehr.

Grundsätzlich lassen sich unter dem Begriff Instagram-Marketing verschiedene Maßnahmen zusammenfassen. Dazu zählen der Unternehmensaccount und Community-Management, Influencer- beziehungsweise Affiliate-Marketing und die Schaltung von Werbekampagnen (Instagram-Advertising). Je nach Zielsetzung und Strategie können Unternehmen prüfen, welche der Maßnahmen sinnvoll ist und worauf sie einen Schwerpunkt legen wollen. In jedem Fall sollte ein Business-Profil mit der beruflichen E-Mail-Adresse angelegt werden. Alternativ lässt sich auch ein Instagram-Creator-Account erstellen.

2. Wie viele Follower brauchen Unternehmen?

Wie viele Follower Unternehmen brauchen, hängt von der Zielsetzung, Branche und Unternehmensgröße ab. Entscheidend ist auch die Zielgruppe. Diese ist wesentliche Voraussetzung, wenn sich Unternehmen fürs Instagram-Marketing entscheiden. Das größte Werbepublikum repräsentieren hier die 25- bis 34-Jährigen ‒ auch wenn diese Zahl, je nach Studienlage, leicht variiert. Dennoch: Ein Hersteller von Seniorenartikeln hat nicht die besten Erfolgschancen, um auf der App Geld zu verdienen.

Darüber hinaus stellen sich Fragen wie: Was sind die Vorlieben der Zielgruppe? Zu welcher Uhrzeit sind die Follower besonders aktiv? Faktoren wie Alter, Geschlecht, Standort, Einkommen, Ziele und vor allem Interessen sollten ebenso im Fokus stehen. Grundsätzlich steht die Größe der Zielgruppe unmittelbar im Zusammenhang mit der erstrebenswerten Anzahl an Followern auf Instagram.

Wichtig ist auch: Das eigene Business-Profil ist natürlich nur ein Aspekt beim Instagram-Marketing. Genauso gilt es, im Rahmen der Plattform Marketingmaßnahmen zu ergreifen – zum Beispiel durch Paid Advertising, Influencer-Marketing und beziehungsweise oder Affiliate-Marketing.

3. Wie funktioniert richtiges Instagram-Marketing?

Wie bei jeder Marketingmaßnahme ist auch beim Instagram-Marketing die Strategie entscheidend. Dreh- und Angelpunkt ist der Unternehmensaccount. Denn wenn etwa Influencer-Marketing oder Paid Advertising betrieben werden, dann findet in der Regel eine Verlinkung oder Markierung auf eben diesen Account statt. Im Bereich E-Commerce wird auch gerne auf einen integrierten Shop verlinkt – etwa, wenn Werbung geschaltet wird oder Kooperationen mit Influencern gestartet werden. Dann stellt dieser häufig den ersten Touchpoint dar. Doch auch hier folgt der nächste Klick dann meist auf das Unternehmensprofil. Kurzum: Eine gepflegte Unternehmensseite auf Instagram ist das A und O.

Wichtig ist auch, sich seiner Ziele bewusst zu sein. Geld verdienen auf Instagram alleine ist noch kein Ziel. Genauso wenig sind Produkte zu verkaufen oder erfolgreicher Influencer zu werden Ziele. Unternehmer und Marketer sollten vorab analysieren, welche konkreten Resultate sie sich aus welchen Maßnahmen auf der Plattform erhoffen und wie viele Ressourcen dafür zur Verfügung stehen. Manager können beispielsweise die OKR-Methode nutzen, um realistische Ziele zu definieren und diese für das Social-Media-Team transparent zu kommunizieren.

Doch was zeichnet ein ansprechendes Business-Profil aus? Was muss ein Unternehmen tun, um nicht nur gefunden zu werden, sondern am Ende auch mithilfe von Instagram Geld zu verdienen? Welcher Content ist gut, welcher weniger gut? Sollten Posts als Video oder Foto gestaltet werden? Muss neben der organischen Reichweite auch Werbung geschaltet werden? Welche Rolle spielen Insights? Braucht es Kooperationen mit Influencern? Diese und weitere Fragen werden in der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung beantwortet.

3.1. Eine individuelle Instagram-Marketing-Strategie entwickeln

Bevor sich strategisch mit dem Instagram-Marketing beschäftigt wird, bietet es sich an, eine Wettbewerbsanalyse vorzunehmen. Es gilt, sich diese Profile der Konkurrenz genau anzuschauen, zu analysieren, wie dort der Content aufbereitet wird, welche Hashtags genutzt und wie viele Follower gewonnen werden, ob und welche Influencer die Marke pushen. Und dann heißt es: die Strategie so auslegen, um es besser zu machen.

Um einen Überblick über die Erfolge von anderen Firmen zu haben, helfen Analyse-Webseiten. Eine Möglichkeit ist zum Beispiel socialblade. Das Tool bietet analytische Informationen zu jeglichen sozialen Medien.

3.2. Ein Business-Profil anlegen

Nachdem die Instagram-App heruntergeladen wurde, sollte ein Business-Account erstellt werden. Es ist keineswegs ratsam, das Profil mit einem privaten Facebook-Profil zu verknüpfen oder eine private E-Mail-Adresse zu nutzen. Auch gilt es zu vermeiden, das Business-Profil mit dem privaten Instagram-Account zu verbinden. Heißt: unbedingt die berufliche E-Mail-Adresse nutzen und einen Business-Account oder alternativ einen Instagram-Creator-Account erstellen. Das vereinfacht am Ende auch die Arbeit, wenn das Instagram-Profil mit der Facebook-Seite verknüpft wird. Denn Meta bietet verschiedene Dienste nur über die Verknüpfung an.

So zum Beispiel das Facebook Creator Studio – ein Tool, über das Creator alle Inhalte auf Facebook-Seiten und Instagram-Konten effektiv verwalten, monetisieren und deren Leistungen verfolgen können. Es unterstützt auch crossmediale Posts sowie bei neuen Funktionen und Monetarisierungsmöglichkeiten. Kurzum: Es soll dabei helfen, auf den Apps Geld zu verdienen.

Dann folgt der Benutzernamen, der analog zum Unternehmensnamen lauten sollte. Sollte dieser bereits vergeben sein, bietet es sich an, einfach etwas anzuhängen – etwa das Gründungsjahr, die Nationalität beziehungsweise das Land. Übrigens: Der Benutzername kann auch später jederzeit unter den Kontoeinstellungen angepasst werden.

Anschließend muss ein Profilbild ausgewählt werden. Hier eignet sich das Logo der Marke. Es sollte auf jeden Fall ein Bild sein, mit dem die Zielgruppe bereits vertraut ist beziehungsweise das in Verbindung mit dem Unternehmen steht.

Dann folgt die Beschreibung/Biografie. Hier stehen maximal 150 Zeichen zur Verfügung. Die eigene Marke muss also auf den Punkt genau beschrieben werden. Es bietet sich an, ein oder zwei Emojis zu verwenden, um emotionaler zu wirken. Zudem gibt es ein zusätzliches Feld mit klickbarer URL. Hier kann die Website verlinkt werden. Achtung: Idealerweise sollte das Instagram-Profil immer aktuell sein. Das heißt, wenn ein Blog verlinkt ist, sollte dieser mit stetig neuen Artikeln gefüllt werden und dann sollte auch immer der aktuellste Beitrag direkt verlinkt sein. Tools wie Linktree vereinfachen diesen Schritt. Über Linktree können etwa mehrere URLs in chronologischer Reihenfolge angegeben werden, sodass die aktuellste URL immer oben steht. Die Haupt-URL kann dann in dem Profil eingegeben werden, die dann nicht wieder aktualisiert werden muss. Alternativ gibt es auch andere Anbieter, darunter HubSpots Tracking-URL-Ersteller oder Bitly beziehungsweise Goo.gl.

Last but not least sollten die Einstellungen geprüft werden. Diese lassen sich über das kleine Zahnrad oben rechts bearbeiten. Empfehlenswert ist es, Instagram Stories, Beiträge und Co. für alle Follower sichtbar zu machen, das Teilen zuzulassen und Kommentare zu erlauben. Nur wenn das Profil für alle Instagram-Nutzerinnen und -Nutzer sichtbar ist, können diese Produkte oder Inhalte einer Marke sehen, auch wenn sie dieser nicht folgen. Wenn ihr Profil ansprechend gestaltet ist, steigt damit die Wahrscheinlichkeit, dass aus Usern auch Follower werden ‒ und dass diese am Ende dann auch Produkte kaufen.

Wenn ein Business-Profil angelegt wird, muss zudem noch die richtige Kategorie gewählt werden. Hier finden sich in der App bereits Vorschläge, darunter etwa Künstler/in, Musiker/in, Blogger/in, Bekleidung. Anschließend muss noch ein Profiltyp ausgewählt werden, der im Falle eines Unternehmens logischerweise „Business“ lautet. Personen des öffentlichen Lebens, Content-Ersteller, Künstlerinnen und Künstler sowie Influencerinnen und Influencer geben hier „Creator“ an.

Wer darüber hinaus eine Werbeanzeige schalten oder Shopping-Tools einbinden möchte, muss das Instagram-Profil mit einer Meta-Seite verknüpfen. Ein Vorteil hier ist auch, dass sich so mit einem Klick gleichzeitig Beiträge auf Instagram und Meta beziehungsweise Facebook posten lassen.

3.3. Die verschiedene Arten von Beiträgen

Um organische Reichweite aufzubauen bietet es sich an, nicht nur Fotos, sondern auch Reels, Stories, Live-Videos und IGTV zu posten. Die verschiedenen Möglichkeiten, um Content auf kreative Weise für Nutzerinnen und Nutzer ansprechend zu gestalten, sollten unbedingt genutzt werden. Diese werden der eigenen Community im Instagram-Feed angezeigt.

Doch wo liegt der Unterschied? Eigentlich ist es ganz einfach: Beiträge können im Profil gepostet werden und sind dort dauerhaft sichtbar. Sie sollten immer auch eine geeignete Bildunterschrift sowie passende Hashtags integriert haben (siehe unten). Neben Fotos können auch Kurzvideos oder Reels im Feed erscheinen. Die Fotos sollten optisch ansprechend sein, in Verbindung mit der Marke stehen und eine einheitliche Bildsprache vorweisen. Es schadet nicht, wenn die Fotos persönlich wirken und ab und zu Einblicke „behind the scenes“ geben. Denn auf Instagram ist Authentizität besonders wichtig.

Der Unterschied zwischen Reels und Kurzvideos ist: Reels sind viel kürzer (rund 30 Sekunden) und können auf der App intensiver bearbeitet werden. Ein Vorteil bei Reels ist beispielsweise, dass sich über die Plattform direkt lizensierte Musik einfügen lässt. Die aktuell beliebtesten Songs werden in der Auswahl zuerst angezeigt. Und wer einen solchen auswählt, erhöht noch einmal die Chancen, gefunden zu werden. Aber Achtung: Es sollten nur Songs gewählt werden, die auch zum Reel passen. Idealerweise wird das Reel so geschnitten, dass es mit der Musik im Einklang steht. Und: Wie bei allen anderen Beiträgen auch können und sollten Hashtags eingefügt werden.

Stories hingegen sind kurzweilig. Sie sind 24 Stunden im Profil sichtbar und laufen 11 Sekunden. Stories können grundsätzlich erweitert werden – sprich: Es lassen sich mehrere Stories pro Tag posten, die auch thematisch miteinander zusammenhängen können. Diese können aus Fotos, Kurzvideos oder beidem bestehen, mit Ton beziehungsweise Musik versehen werden oder eben auch nicht und sie sind in jeglicher Form bearbeitbar. Mittlerweile gibt es auch die Möglichkeit, Stories als sogenannte „Highlights“ im Profil zu fixieren.

Highlights werden zwischen dem Profil und den Beiträgen angezeigt, sollten ein Cover haben und eine kurze Beschreibung. Jedes Highlight sollte ein Thema als Schwerpunkt haben, damit die Instagram-Follower den Überblick behalten. Beispiel: Eine Schuhmarke gibt in unregelmäßigen Abständen Tipps zum Pflegen der Schuhe. Diese Tipps werden in der Story gepostet und finden sich dann alle auch in dem entsprechenden Highlight wieder. Auch wenn zwischendurch andere Tipps – zum Beispiel welcher Schuh für welchen Anlass der Beste ist – gegeben werden, werden diese Tipps nicht in demselben Highlight dargestellt. Möglich wäre es aber, dafür ein eigenes Highlight anzulegen.

IGTV ist ein direkt in Instagram integriertes Video im Hochformat – also für Mobilgeräte optimiert. Anders als bei Stories und Beiträgen im Profil können diese Videos bis zu einer Stunde dauern. Beispiel: Ein Foodblogger möchte ein neues Rezept vorstellen und kocht das Gericht vor. Dies lässt sich auch ideal mit Instagram-Live verbinden – einem Format, dass es Account-Inhabern ermöglicht, mit Followern in Echtzeit in Kontakt zu treten und Live-Fragen im Chat zu beantworten. Anschließend kann Instagram-Live als IGTV im Profil gespeichert werden.

Wichtig: Um die Performance der Beiträge zu messen und miteinander zu vergleichen, gilt es die Interaktionsrate der Postings zu ermitteln. Die sogenannte Engagement-Rate gibt an, wie viele User mit den Beiträgen interagiert haben und stellt diese ins Verhältnis zu Reichweite, Views, Impressionen oder anderen Parametern. Insbesondere bei gesponserten Inhalten gibt die Interaktionsrate Aufschluss darüber, wie der Beitrag bei der Zielgruppe ankommt.

Die entsprechende Formel der Engagement-Rate ist abhängig von dem Parameter, der gemessen werden soll. Die Formel zum Ermitteln der Reichweite (Engagement-Rate nach Reichweite, kurz ERR) lautet wie folgt:

ERR = alle Interaktionen pro Post / Reichweite pro Post x 100

Um einen Durchschnittswert für mehrere Beiträge zu ermitteln, ist folgender Rechenweg hilfreich:

Durchschnittliche ERR = Gesamt-ERR / Gesamtzahl der ausgewählten Posts

Zur Verdeutlichung dient folgende einfache Beispielrechnung:

Posting A hat eine ERR von 5 %

Posting B hat eine ERR von 10 %

Post A (ERR 5 %) + Post B (10 %) / 2 = 7,5 %

Demnach liegt der durchschnittliche ERR bei 7,5 %.

3.4 Wie lässt sich eine geeignete Bildunterschrift erstellen?

Die Reichweite der Beiträge hängt unmittelbar mit der Qualität der Bildunterschrift zusammen und bestimmt, wie viele „Gefällt mir“-Klicks und Kommentare ein Post erhält. Ziel sollte es immer sein, möglichst viel Content-Interaktion hervorzurufen ‒ und das nicht nur von den bereits vorhandenen Instagram-Followern, sondern auch von (potenziellen) neuen Followern.

Um eine Bildunterschrift zu texten, stehen maximal 2.2000 Zeichen zur Verfügung. Aber Achtung: Den Nutzerinnen und Nutzer werden zunächst nur die ersten drei bis vier Zeilen angezeigt. Erst wenn dann auf „Mehr“ getippt wird, erscheint der Rest der Bildunterschrift. Im Umkehrschluss heißt das: Die wichtigsten Informationen sollten ganz am Anfang stehen.

Wie immer bei Werbetexten gilt auch hier: Der Tone of Voice muss zur Zielgruppe passen. Im Falle von Instagram ist der Stil und Tonfall eher locker, vor allem aber authentisch und manchmal auch emotional. Die Krönung wäre es, dem Text eine individuelle Note zu verleihen ‒ etwa durch interessantes Storytelling.

Dann bietet es sich an, einen Call-to-Action einfügen ‒ etwa, indem der Zielgruppe eine Frage gestellt wird. Eine andere Möglichkeit ist, auf den oben erwähnten Link zu verweisen, der im Profil steht (sofern diese Aufforderung zu dem Beitrag passt).

Sinnvoll ist es, einen Geo-Tag einzufügen. Der Grund: Beiträge mit Standortmarkierungen haben eine 79 Prozent höhere Interaktionsrate als Posts ohne Geo-Tag.

3.5. Welche Hashtags auf Instagram funktionieren gut?

Um auf das eigene Profil aufmerksam zu machen und neue Follower zu generieren, braucht es die richtigen Hashtags. Wichtig ist, dass die Hashtags zum Content passen. Hier gilt es, clever vorzugehen, um aus der Masse hervorzustechen. Ein guter Richtwert sind bis zu 30 Hashtags pro Beitrag, die unter der Bildunterschrift oder als Kommentar eingefügt werden. Durchschnittlich werden allerdings pro Post 10,7 Hashtags benutzt.

Auf der Suche nach den passenden Hashtags kann es helfen sich zu fragen: Welches Keyword soll jemand bei Instagram eingeben, um auf meinen Beitrag zu gelangen?. Es ist nicht erfolgsversprechend, wahllos beliebte Hashtags zu nutzen. Denn nur User, die sich für den Beitrag beziehungsweise die Marke interessieren, werden womöglich auch für ein Produkt oder einen Service bezahlen.

Wie bei jeder Social-Media-Plattform gilt auch beim Hashtag-Feed auf Instagram: der aktuellste Beitrag wird zuerst angezeigt. Wer einen Hashtag auswählt, bekommt von Instagram angezeigt, wie oft dieser Hashtag bereits ausgewählt wurde. Bei einem Hashtag, der zum Beispiel bereits 76 Millionen Mal verwendet wird – und damit also offenbar auch häufig gesucht wird –, geht der eigene Beitrag schnell unter. Deshalb sollten sich die Hashtags aus einer Mischung aus allgemeinen, beliebten und spezifischen Keywords zusammensetzen.

Übrigens: Es besteht auch die Möglichkeit, Hashtags zu folgen. Deshalb bietet es sich an, einige Hashtags auch öfter zu nutzen. Wie erfolgreich die Auswahl ist, zeigt sich dann später in den Insights (siehe unten).

3.6. Einen Redaktionsplan erstellen und in Kalender eintragen

Laut einer aktuellen Studie posten kleine und mittlere Unternehmen durchschnittlich vier Beiträge pro Woche. An diesem Richtwert gilt es sich zu orientieren. Noch wichtiger als die Anzahl selbst ist es aber, eine konsistente Veröffentlichungsrate zu etablieren. Wer zu wenig postet, gerät in Vergessenheit und wird im schlimmsten Fall entfolgt. Wer zu viel postet, läuft Gefahr, als „störend“ empfunden zu werden. Eine gut durchdachte Content-Strategie darf also keinesfalls fehlen.

Der Redaktionsplan ist eine gute Orientierung, um kontinuierlich interessanten und abwechslungsreichen Content in den richtigen Abständen zu posten. Wann der beste Zeitpunkt zum Posten ist, ergibt sich aus der Analyse der Instagram-Insights und Erfahrungswerten. Eine pauschale Empfehlung zu geben ist nicht möglich. Das hängt immer davon ab, wann die eigenen Instagram-Follower am aktivsten sind.

3.7. Instagram-Follower gewinnen

Bis zu diesem Punkt wurde das Instagram-Marketing vor allem darauf ausgelegt, organische Reichweite zu generieren. Doch das allein reicht nicht aus. Es gilt, selbst aktiv zu sein. Zum einen sollte natürlich stetig Community-Management betrieben werden. Es gilt also, auf die Nachrichten, Kommentare und Interaktionen zu reagieren. In der Regel ist es nicht zielführend, sich Klicks einzukaufen oder Follower zu bezahlen. Denn um am Ende wirklich Geld mithilfe eines Accounts bei Instagram zu verdienen, braucht es auch eine qualitativ gute Community, die auch an den Produkten und Services interessiert ist. Mit Fake-Followern kommen Unternehmen nicht weit.

So bietet es sich infolge der Wettbewerbsanalyse zum Beispiel an, den Followern zu folgen, die Accounts von Wettbewerbern abonniert haben. Diese Instagram-Follower haben bereits ein Interesse an dem Thema signalisiert, welches auch im Zusammenhang mit der eigenen Marke steht. Das Best-Case-Szenario wäre es, dass diese Follower dann auch dem eigenen Unternehmen folgen.

Dann stellt sich natürlich auch die Frage: Welche Influencer passen zum Unternehmen und könnten an einer Kooperation interessiert sein – vielleicht in Form eines Produktaustausch oder monetär oder beidem? Dabei sollten nicht nur die Macro-Influencer ab 100.000 Abonnenten in den Blick genommen werden. Auch die Micro-Influencer, die vielleicht nur 5.000 Follower haben, aber dafür in einer bestimmten Nische angesiedelt und deren Community genau der anvisierten Zielgruppe entspricht, sind relevant.

Übrigens: Seit Ende 2021 ist Affiliate-Marketing auf Instagram einfacher. Zuvor konnten nur Accounts, die mehr als 10.000 Follower hatten, Links in ihren Stories posten. Diese Begrenzung ist nun aufgehoben, was die User Journey insgesamt kürzer und angenehmer macht. Egal ob kleine oder große Accounts ‒ alle können nun Affiliate-Links nutzen und werbliche Inhalte teilen, um auf Produkte, Artikel oder Marken aufmerksam zu machen. Damit steigert Affiliate-Marketing die Chancen, um auf Instagram auch mit einem relativ kleinen Account Geld zu verdienen. Das funktioniert ganz einfach: Wenn eine Story hochgeladen wird, einfach bei den Features auf das Link-Symbol klicken und die URL einfügen.

Wie immer beim Online-Marketing beziehungsweise Social-Media-Marketing gibt es auch auf Instagram die Möglichkeit von Sponsored Posts. Unternehmen, die ihre Instagram-Community noch aufbauen wollen und das Follower-Wachstum steigern möchten, können durch gesponserte Posts dafür sorgen, dass ihre Inhalte noch mehr Menschen erreichen. Hierzu bieten sich Beiträge an, die für Instagram-Nutzer besonders interessant sind oder etwa auf neue Produkte verweisen.

Die Umsetzung ist einfach: In einem bereits geposteten Beitrag erscheint in jedem Business-Profil oder Creator-Account ein Button mit der Aufschrift „Beitrag bewerben“. Dann gilt es, den Anweisungen zu folgen. Wer unsicher ist, findet hierzu zahlreiche YouTube-Tutorials oder Online-Kurse, in denen erklärt wird, worauf es bei gesponserten Beiträgen oder auch Instagram-Anzeigen ankommt.

3.8. Instagram-Analytics: Das sagen die Instagram-Insights aus

Das A und O einer jeden Strategie ist die Analyse, in diesem Fall die Instagram-Insights. Welche Maßnahmen verliefen gut, welche weniger gut? Welche Videos wurden geklickt, welche nicht? Wie viel Interaktion brachte dieser oder jener Post? Wie viele Impressionen gab es? Gibt es Hinweise, dass über eine bestimmte Maßnahme bereits Geld verdient wurde? Antworten auf diese und weitere Fragen können die Instagram-Insights geben. Das macht die Nutzung dieses Features für erfolgreiches Marketing unentbehrlich.

Insights können nur über Business-Profile abgerufen werden. Mit kostenpflichten Apps wie etwa Iconosquare und Simply Measured lassen sich weitere Kennzahlen ‒ etwa der Zuwachs an Followern oder die Zunahme an Interaktionen im Laufe der Zeit ‒ nachverfolgen. Basierend auf der Performance lässt sich dann die beste Zeit für die Veröffentlichung künftiger Posts analysieren. Und auch ausgewählte Mitbewerber lassen sich so messen. Bei Instagram-Insights gelten grundsätzlich die gleichen Regeln wie auch bei anderen Analyse-Tools. Was und in welchem Umfang gemessen wird, hängt von der Zielsetzung ab.

Auf der Profilseite sind die Insights aus den vergangenen sieben Tagen zusammengefasst. Das Datum kann aber auch angepasst werden. Die Performance-Übersicht ist in die Bereiche Überblick (erreichte Konten; Konten, die interagiert haben; Gesamtzahl der Follower) sowie Inhalte aufgeteilt. Letzteres ist noch einmal in Beitrag, Stories und Reels gegliedert. Über die Feed-Beiträge können die Posts aus verschiedenen Zeiträumen auch anhand verschiedenen Parametern innerhalb der Insights verglichen werden.

Im Reiter „Gesamtzahl der Follower“ finden Marketer alle Informationen, die sie über ihre Abonnenten benötigen – darunter beliebteste Standorte, Alter, Geschlecht und aktivste Zeiten. Spannend sind auch die „Interaktionen“. Hier zeigen die Insights die Personen, die interagiert haben, auf und unterteilen die Interaktionen sogar in Follower und Nicht-Follower. Der Reiter „Reichweite“ gibt unter anderem einen Überblick über die Impressionen pro Beitrag.

So geben die Instagram-Insights einen schnellen Überblick über alle relevanten Kennzahlen – sowohl über den gesamten Kanal als auch über die einzelnen Beiträge. Unternehmen sollten deshalb nicht nur die eigenen Insights im Blick behalten, sondern sich auch bei Influencern über deren Instagram-Insights informieren. Nur so wird deutlich, ob deren Follower auch zu der eigenen Marke passen. Genauso wichtig ist es natürlich, die Insights zu analysieren, wenn Werbung geschaltet wird.

4. Wie lässt sich mit Instagram Geld verdienen?

Ziel ist es, aus Instagram-Followern Kunden zu machen. Das funktioniert aber erst, wenn der eigene Account bereits eine solide Community hat. Folgende Tipps helfen, um auf Instagram Geld zu verdienen:

  • Wettbewerb: Über den Instagram-Account bietet es sich an, Usern die Testversion eines neuen Produkts bereitzustellen. So können zum Beispiel Nutzerinnen und Nutzer im Rahmen eines Wettbewerbs aufgefordert werden, dem Unternehmensaccount zu folgen und diesen parallel in einer Story oder in einem Beitrag zu markieren.
  • Werbeaktionen: Rabatte oder Aktionen wie „Zwei zum Preis von einem“ eignen sich, um Follower zum Erstkauf zu animieren.
  • Soziales Engagement: Ob Charity-Aktion, unternehmensinterne Wettbewerbe für den guten Zweck, Investments in soziale Projekte oder Ähnliches: Studien belegen, dass Unternehmen, die sich sozial engagieren, besser bei Verbraucherinnen und Verbraucher ankommen. Mit Markensympathie lässt sich auch hier Geld verdienen.
  • Live-Einführung von Produkten: Wenn ein neues Produkt gelauncht wird, kann dies live über Instagram geschehen. Hier bietet es sich etwa an, den Termin via E-Mail-Marketing oder Ähnliches zu kommunizieren. So lassen sich nicht nur neue Instagram-Follower gewinnen, sondern die neuen Produkte erhalten auch eine gewisse Exklusivität. Gleichzeitig lässt sich auch eine gewisse Nähe zur Community aufbauen, da in Echtzeit Fragen gestellt werden können.
  • Teaser für Neues: Die Live-Einführung kann auch auf Instagram selbst „angeteasert“ werden ‒ etwa durch Stories, Beiträge oder Reels. Umso häufiger Nutzerinnen und Nutzer ein Produkt sehen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es später einmal gekauft wird ‒ sofern sich die Community auch aus der entsprechenden Zielgruppe zusammensetzt.