Melanie K., UX-Designerin, fragt:
Mein Bewerbungsprozess steht kurz vor dem Ende. Der Arbeitgeber will, ich auch. Nur: Für mich fehlt noch ein letzter Schritt hin zu meinem Gehaltswunsch; der Arbeitgeber liegt einige Prozent darunter. Mit welchen Argumenten kann ich jetzt noch punkten?
Katharina Hain, Senior Department Manager – Talent Marketing & Federal Partners bei der Hays AG, antwortet:
Liebe Melanie K., zunächst ist es schön, dass Sie und Ihr zukünftiger Arbeitgeber sich füreinander entschieden haben. Um nun zufrieden aus der Gehaltsverhandlung hervorzugehen, schlage ich Ihnen vor, dass Sie sich noch einmal in Ruhe anschauen, was Sie im Bewerbungsprozess über die Stelle und den Arbeitgeber erfahren haben. Und dann überlegen Sie, welche der Anforderung Sie abdecken und welche zukünftigen Themen respektive Herausforderungen Sie mit Ihren Fähigkeiten für das Unternehmen lösen können. Hier zählen Hard Skills genauso wie soziale und persönliche Kompetenzen. Das ist dann auch schon ein Teil Ihrer Argumentation. Vielleicht haben Sie ja bereits bei einem Vorarbeitgeber Ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt und können mit Zahlen und Fakten belegen, was ein höheres Gehalt rechtfertigt.
Gleichzeitig rate ich Ihnen, in einer Verhandlung zugleich langfristig zu denken und zu überlegen, welche weichen Faktoren für Sie zu Ihrer Entlohnung zählen können. Will heißen: Der Arbeitgeber liegt einige Prozent unter Ihren Vorstellungen – vielleicht kann er Ihnen dafür mehr Freizeit bieten. Oder Sie fragen nach regelmäßigen, vom Arbeitgeber bezahlten Weiterbildungen. Oder nach Fahrtkostenzuschüssen. Je nachdem was Ihnen wichtig ist.
Außerdem spricht nichts dagegen, klar zu kommunizieren, was Ihre Gehaltsvorstellungen sind, und hier nachzuhaken, wann es realistisch ist, bei dieser Zahl zu landen. Im besten Fall einigen Sie sich vielleicht auf eine Gehaltserhöhung nach der Probezeit oder nach dem ersten Jahr Ihrer Betriebszugehörigkeit. Schlagen Sie hierfür idealerweise gleich feste Ziele vor, anhand deren Sie sich messen lassen könnten.