In Kürze:
- Licht und Kleidung beeinflussen Ihre professionelle Wirkung.
- Was im Bild zu sehen sein sollte – und was besser nicht.
- Stellen Sie sich den Tücken der Technik, und bleiben Sie souverän!
Das Visuelle: Zeigen Sie Ihre beste Seite!
Ohne in den Spiegel zu gucken und mit Jogginghose im Kundentermin? Im Hintergrund steht noch das Bügelbrett? Wenn Sie denken, das sei doch authentisch, irren Sie sich. Gemütlichkeit und vertraute Umgebung des Homeoffice verleiten in Corona-Zeiten schnell zu legerem und bequemem Setting. Doch eine Frisur wie nach dem Aufstehen und ein fleckiger Pulli erzeugen keine professionelle Ausstrahlung. Ungepflegtes Äußeres irritiert Gesprächspartner. Sie fühlen sich nicht ernst genommen, die Kommunikation ist beeinträchtigt. Also: Kleiden Sie sich, als säßen Sie mit Ihrem Gegenüber an einem Tisch.
Eine möglichst helle Lichtquelle – etwa ein Fenster oder eine gut aufgestellte Lampe – ist ideal und bringt schmeichelnde, weiche Schatten ins Gesicht. Achtung: Vorteilhafte Beleuchtung ist keine Frage der persönlichen Eitelkeit! Der Gesprächspartner muss Ihr Gesicht gut sehen können – und erst recht, wenn Sie zum ersten Mal mit einem neuen Kunden sprechen. Während Sie zuhören und wenn Sie sprechen, halten Sie außerdem immer wieder Blickkontakt – schauen Sie dafür direkt in die Kamera und nicht auf Ihren Bildschirm. Sonst wirkt es, als sähen Sie am Kunden vorbei.
Der Hintergrund im Videocall: Kulisse für einen überzeugenden Auftritt
Zu einem professionellen Auftritt in einer Videokonferenz gehört ein aufgeräumter Hintergrund. Nichts sollte Ihr Gegenüber von dem, was Sie sagen, ablenken – weder ein Bücherregal noch offene Türen oder herumgehende Familienmitglieder. Einige Apps erlauben virtuelle Kamerahintergründe. Sie sind hilfreich, um bei einem spontanen Videocall Chaos im Bild verschwinden zu lassen. Aber: Zu experimentelle Hintergründe können das Gegenüber auch irritieren oder Ihre Autorität untergraben. Eine weiße Wand ist allerdings öde. Der optimale Hintergrund sollte gut wirken und dennoch ausreichend Ruhe ausstrahlen.
Kameraposition, Licht und Ton checken
Es sollte selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht: Überprüfen Sie Ihre technische Ausstattung vor dem Videocall. Funktionieren Kamera, Mikro und Internetverbindung? Wissen Sie, wie Sie Bild und Ton ein- und ausschalten beziehungsweise regeln? Kennen Sie sich mit den technischen Möglichkeiten aus – zum Beispiel Teilen Ihres Bildschirms und von Dateien? Stellen Sie sicher, dass bei Durchführung der Videokonferenz keine Netzwerk- und Stromprobleme auftauchen; eine Kabelverbindung ist stabiler als WLAN.
Ist die Kamera zu tief positioniert, schaut der Gesprächspartner unter Ihr Kinn oder sogar in Ihre Nase – das ist unvorteilhaft. Ist die Kamera zu weit oben positioniert, lässt Sie das zwar besser aussehen, dann schaut das Gegenüber aber auf Sie herab. Kurz: Die Kamera sollte auf Augenhöhe platziert werden. Dabei helfen spezielle Laptopständer oder zur Not ein stabiler Stapel Bücher.
Wenn niemand so richtig versteht, was Sie sagen, weil das eingebaute Mikro Ihres 50 Zentimeter entfernt stehenden Laptops angeschaltet ist, während Sie einen externen Monitor benutzen, bringt die ganze Videokonferenz nichts. Und spätestens wenn Sie anfangen, mit gestresstem Blick der Ursache einer Störung auf den Grund zu gehen, ist es vorbei mit Ihrer Souveränität. Benutzen Sie besser ein Headset mit Mikrofon und vermeiden Sie laute Hintergrundgeräusche. Stellen Sie Türklingel und Handy auf stumm. In einer größeren Runde können Sie sich selbst auf stumm schalten, wenn Sie gerade nur zuhören.
Noch ein Tipp: Stellen Sie ein Glas Wasser bereit, falls Ihre Stimme versagt oder der Husten einfach nicht aufhören will. Am besten stilles Wasser, denn Sprudel auf dem Tisch in Mikronähe kann seltsame Geräusche im Call erzeugen. Und spielen Sie nicht mit dem Kugelschreiber, das verursacht unter Umständen ebenfalls Störgeräusche.
Und sollte doch einmal etwas schiefgehen: Behalten Sie immer die Contenance!