Blick von oben auf einen Fuhrpark von ZF mit Pks, Lkw, Rennwagen, Fahrrad, Roller und Transportern, die alle einen E-Antrieb von ZF haben.
07.05.2021    Joachim R. Walther
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Eine lange Unternehmenshistorie, Schwermetall und Mechanik: Dafür steht ZF Friedrichshafen. Nicht nur in der Automobilindustrie weiß man: Der Technologiekonzern tüftelt gerade die Zukunft aus. 153.000 Mitarbeiter in 42 Ländern entwickeln Feinkost für Antriebs-, Fahrwerk- und Sicherheitstechnik. Im Fokus stehen neben der klassischen Getriebetechnologie seit Jahren neue Hybrid- und rein elektrische Antriebslösungen für fast jedes Fahrzeugsegment. „Vier der fünf größten Autohersteller in Europa werden in den nächsten Jahren mit ZF-Technologie für reine E-Fahrzeuge und Hybride beliefert“, sagt Vorstandsmitglied Stephan von Schuckmann. Präzisionsaggregate arbeiten in Millionen Pkw und Nutzfahrzeugen. Bereits heute fahren in Kommunen rund um den Globus E-Busse mit einem Antrieb von ZF.

Antriebe für Pkw und Nutzfahrzeuge

Die Schwaben können allerdings auch klein und rein elektrisch. Das geht los mit Pedelecs, denen ZF im Joint Venture mit Sachs Micro Mobility 700 Watt Rückenwind verpasst. Und es endet bei Formel-E-Rennwagen mit Spitzengeschwindigkeiten von 280 km/h. Beim urbanen Transport setzt ZF unter anderem auf den radnahen Antrieb. Zwei 125-kW-Motoren liefern Niederflur-Stadtbussen zweimal 11.000 Nm Drehmoment. Da verlieren selbst die Stuttgarter Steilhänge ihren Schrecken. Der „CeTrax“ genannte elektrische Zentralantrieb zahlt auf das Thema Multitasking ein, denn er lässt sich in bestehende Fahrzeugplattformen integrieren – ohne große Änderungen an Fahrwerk, Achsen, Statik oder Differenzial.

E-Mobilität auch abseits der Straßen

ZF-Technik hilft auch abseits der Straßen. Land- und Baumaschinen profitieren vom elektrischen Antrieb aufgrund eines geringeren Zugkraftbedarfs oder der benötigten Zugmaschine. Das ZF-Baukastensystem bedient viele weitere Fahrzeuge wie Gabelstapler, außerdem arbeitet die Hybrid- und Elektrotechnik vom Bodensee in der Schifffahrt und im Schienenverkehr. Im Pkw ermöglicht die vierte Generation des Acht-Gang-Automatikgetriebes die flexible Anpassung an wechselnde Marktanforderungen. Möglich sind elektrische Leistungen zwischen 24 und 160 kW.

Lösungen für E-Autos und Hybride

Die Flexibilität ist nötig, weil nach ZF-Einschätzung auch 2030 noch ein Mix aus unterschiedlichen Antriebstechniken im Markt vorhanden sein wird. Premiere feiert das neue Hybridgetriebe 2022. Der reine Elektroantrieb könnte mehr Fahrt aufnehmen, wenn die Ladezeiten kürzer wären. Auch dafür hat ZF eine Lösung in der Schublade: Hochvolt-Technologie. Die Spannung des Bordnetzes wird auf 800 Volt verdoppelt. Eine Technologie, die ZF in der Formel E einsetzt und die noch 2021 in Serie geht. Doppelten Nutzen hat das regenerative Bremssystem von ZF. Es spart Energie dank verbesserter Rekuperation – Stromerzeugung durch den Bremsvorgang – und erhöht die Sicherheit, indem es den Bremskraftverstärker und die elektronische Stabilitätskontrolle kombiniert. VW wird das neue System in Millionen E-Fahrzeugen einsetzen, zunächst im ID.3 und ID.4.

07.05.2021    Joachim R. Walther
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