Am 9. Juli 2024, vier Tage nachdem die deutsche Nationalelf bei der Fußball-Europameisterschaft ausgeschieden ist, sitzen auf dem Bremer Werksgelände der Ariane Group Hunderte Zuschauerinnen und Zuschauer gebannt vor einer Public-Viewing-Leinwand. Gegen 21 Uhr knistert die Luft vor Spannung. Wenige Minuten später bricht die Menge in Jubel aus, Menschen liegen sich in den Armen, Freudentränen fließen.
Was hier für Begeisterung sorgt, hat nichts mit der Fußball-EM zu tun. Obwohl: Der Torjubel-Song der Nationalelf, das „völlig losgelöst von der Erde“, würde hier perfekt passen. Denn die Trägerrakete Ariane 6 ist zu ihrem Jungfernflug ins All aufgestiegen. Gebaut von der Ariane Group, einem Joint Venture von Airbus und des französischen Triebwerksbauers Safran, verschafft sie der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) wieder einen eigenen Zugang zum All. Das Ziel: Satelliten in den Orbit transportieren. Am Bremer Sitz des deutschen Teils der Ariane Group wurde die sogenannte Oberstufe der Ariane 6 entwickelt und gebaut.
Der Beruf als Lebenstraum
Auch für Laila Göbberd, Gesundheitsmanagerin bei der Ariane Group in Bremen, ist der Raketenstart ein ergreifender Moment. „Viele hier haben zehn Jahre auf diesen Moment hingearbeitet“, erzählt sie. „Wer in der Raumfahrt tätig ist, erfüllt sich damit oft einen Lebenstraum.“ Diese Begeisterung für den Job hat allerdings auch eine Kehrseite. „Manchmal müssen wir die Leute bremsen, wenn sie zu viel Engagement an den Tag legen“, sagt Göbberd. Gemeinsam mit zwei Kolleginnen betreut sie von Bremen aus das betriebliche Gesundheitsmanagement für die rund 1.300 Mitarbeitenden der Ariane Group in Deutschland. An den anderen drei deutschen Standorten arbeitet je eine weitere Kollegin im BGM.
Göbberd ist seit 2020 dabei und entwickelt das BGM mit ihren Kolleginnen im Bereich Health, Safety and Environment (HSE) stetig weiter. Manchmal mit scheinbaren Kleinigkeiten wie einer Nut-Bar. Das ist eine Bar mit einer Auswahl an Mandeln und Nüssen, aus denen sich die Mitarbeitenden bedienen können, wenn sie Lust auf einen Snack haben. Der Effekt: 85 Prozent der Mitarbeitenden konsumieren weniger Zucker während der Arbeit.
Für größere Projekte arbeiten Göbberd und ihr Team oft mit der Techniker Krankenkasse zusammen. Etwa wenn es um die psychische Gesundheit geht. Und die wird zunehmend wichtiger, wie Auswertungen der Techniker Krankenkasse zu den Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen der bei ihr versicherten Erwerbstätigen zeigen. Psychische Erkrankungen gehören in diesem Personenkreis seit Jahren zu den Top-3-Gründen für eine Krankschreibung.
Für die Prävention gilt es zunächst herauszufinden, wie es um die psychische Gesundheit der Belegschaft bestellt ist. Dazu befragen Göbberd und ihr Team die Kolleginnen und Kollegen jedes Jahr in einer psychischen Gefährdungsbeurteilung. Die Abteilungsleitungen erhalten dann zusammen mit den Ergebnissen auch Handlungsempfehlungen. „Hier hat uns Die Techniker sehr gute Moderationen vermittelt“, berichtet die studierte Public-Health-Expertin. Und sie ergänzt: „In den Teams, in denen Führungskräfte die Gefährdungsbeurteilung sehr unterstützen und Workshops durchführen, sehen wir deutlich verbesserte Werte in der folgenden Gefährdungsbeurteilung.“
Führungskräfte sind der Schlüssel
Führungskräfte sind generell ein Schlüssel für die betriebliche Gesundheitsförderung. Daher hat die Ariane Group gemeinsam mit der Techniker Krankenkasse einen Schulungsplan erarbeitet, um gesundes Führen nachhaltig im BGM zu verankern. „Führungskräfte, die ja als Vorbilder agieren, brauchen Unterstützung“, sagt Göbberd. Der Schulungsplan umfasste zunächst fünf Module. Die Teilnahme war Pflicht für die rund 45 Führungspersonen am Bremer Standort. Auf den Rat der Trainerin der Techniker Krankenkasse hin ging es zum Auftakt um das Thema Suchtprävention.
„Das war ein voller Erfolg“, erzählt Göbberd. Es folgten Workshops zu Themen wie „Psychosoziale Belastungen erkennen und steuern“ oder „Gesunde Selbstführung“. „Jetzt überlegen wir mit unseren Präventionsberaterinnen von der Techniker Krankenkasse, wie wir beim Thema gesundes Führen weitermachen. Der Austausch mit ihnen ist für uns sehr wichtig“, erklärt Göbberd.
Ebenso wie der Fehlzeitenbericht der Techniker Krankenkasse. Dabei berechnet Die Techniker auf Basis der Daten ihrer Versicherten einen erwarteten Wert für die Ariane Group. „Er gibt an, wie hoch die Fehlzeiten im Schnitt sein müssten bei unserer Alters-, Geschlechts- und Bildungsstruktur. Unser tatsächlicher Wert liegt zum Glück immer darunter“, sagt Göbberd. Aus dem Report leiten Ariane Group und Die Techniker mitunter ab, welche Seminare und Vorsorgemaßnahmen die Belegschaft benötigt. Diese bietet das Unternehmen dann über Die Techniker an. Das sind beispielsweise Kurse zu Bewegung, Ernährung, Stress- und Zeitmanagement oder Entspannung. „Dank der langen Erfahrung der Techniker Krankenkasse in der Zusammenarbeit mit Referentinnen und Anbietern sind diese stets qualitativ sehr hochwertig“, sagt Göbberd.
Insgesamt sei die Zusammenarbeit mit der Techniker Krankenkasse für die Ariane Group äußerst wertvoll, so die BGM-Expertin. „Wir könnten nicht zufriedener sein. Die Techniker ist flexibel, innovativ und unterstützt auch mal bei ungewöhnlichen oder neuen Bedarfen. Dieser Austausch und die Erfahrungen der Techniker auch aus anderen Unternehmen helfen uns, dass wir uns weiterentwickeln und dynamisch bleiben.“ Das beweist: Kooperation ist nicht nur beim Raketenbau essenziell, sondern auch für ein gelungenes BGM.
