Familienunternehmen

Exagon: „Digitale Maßanzüge“ aus einer Hand

Werner Stangner gründete Exagon als Ort, an dem er selber gerne arbeiten würde. Sein Sohn Marco Stangner, ebenfalls CEO, schätzt und pflegt diese Tradition des Anbieters von digitalen Individuallösungen aus Siegburg weiter.

26.02.2024

Gut 40 Prozent der Familienunternehmen haben noch keine Nachfolge für die Geschäftsführung aus der Familie, so eine aktuelle Studie des ifo Instituts auf Basis von Zahlen der Datenbank FamData. Dem Siegburger Unternehmer Werner Stangner ergeht es wohl anders. Sein Sohn Marco stieg vor etwa neun Jahren als Projektmanager in die prosperierende Digitalmanufaktur Exagon ein, agiert mittlerweile seit vier Jahren als Mitglied der Geschäftsleitung und wurde Anfang vergangenen Jahres neben dem Vater zweiter Geschäftsführer des Hauses. Werner Stangner begrüßt das sehr: „Als Firmengründer kann man sich sicher nichts Schöneres vorstellen, als dass der eigene Sohn in die Fußstapfen tritt und den festen Willen hat, das Unternehmen in die Zukunft zu führen.“

So sieht Werner Stangner sein Lebenswerk gesichert. Der frühere Systemprogrammierer und SAP- Berater wagte vor fast 30 Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete das Unternehmen. „Damit verbunden war die Vision, etwas zu erschaffen, was über die Möglichkeiten und Begrenzungen der eigenen Arbeitskraft hinausgehen sollte.“ Von Anfang an war ihm klar, es muss ein Unternehmen werden, in dem er sich auch selbst als Arbeitnehmer wohlfühlen und in dem er gern arbeiten würde. Sohn Marco weiß die Tradition zu schätzen: „Mit Stolz blicken wir auf langjährige Kundenbeziehungen und weit über tausend erfolgreiche IT-Projekte zurück.“

Mitarbeitende und Kunden im Fokus

Er sagt weiter: „Als Lösungsspezialist waren und sind bei Exagon immer die Menschen der wichtigste Faktor. Unser Teamspirit ist der Erfolgsgarant.“ Zu den Menschen zählten nicht nur Mitarbeitende, sondern auch die Kundinnen und Kunden sowie Geschäftspartner, mit denen Exagon eng und vertrauensvoll zusammenarbeite. Die bisherige Strategie ging auf. Marco Stangner: „Wir sind ebenso stolz auf unsere hohe Fertigungstiefe, die wir im Laufe der Jahre erreicht haben. Diese versetzt uns in die Lage, alle Leistungen, die zur Umsetzung individueller digitaler Lösungen – oder wie wir es nennen: ‚digitaler Maßanzüge‘ – erforderlich sind, aus einer Hand liefern zu können.“

Künstliche Intelligenz auf dem Schirm

Marco Stangner sieht einen Hype der Künstlichen Intelligenz (KI) um die Welt gehen. „Deshalb beschäftigen wir uns seit über einem Jahr intensiv mit dem Thema KI und den konkreten Anwendungsmöglichkeiten bei Exagon. Um ein möglichst realistisches Bild vom Stand der Technik und den damit verbundenen Möglichkeiten zu gewinnen, bewerten wir im Vorfeld. Dabei prüfen wir, inwiefern der Einsatz von KI im jeweiligen Anwendungsfall auch sinnvoll ist. KI soll bei Exagon auf keinen Fall Menschen ersetzen.“ Die Chefs sehen sie in Zukunft als weiteres Werkzeug in der Tool-Palette. Die Technologie sei eine Chance dafür, die Produktivität, Qualität und Effizienz im Unternehmen zu steigern.

Gründer und Nachfolger betrachten die gut 60 Mitarbeitenden als „X-Faktor“. Marco Stangner erklärt: „Wir sehen jeden Mitarbeiter als Individuum, erkennen persönliche Stärken und binden alle für den Teamerfolg mit ein. Unsere Unternehmenskultur steht für Wertschätzung, Teamwork, Mitgestaltung und Vertrauen. Wir fördern selbstständiges Arbeiten. Uns ist eine offene und konstruktive Atmosphäre wichtig, in der jeder Mitarbeitende Ideen und Verbesserungsvorschläge einbringen kann. Das macht uns als Team noch stärker.“

Ausgezeichnetes Unternehmen

Es sollen sich gute Ideen durchsetzen und keine Köpfe. Auch aufgrund des Einsatzes für die Digitalisierung der Wirtschaft und die beispielhafte Mitarbeiterführung prämierte das Deutsche Innovationsinstitut für Nachhaltigkeit und Digitalisierung (diind) Exagon kürzlich mit dem Siegel „Arbeitgeber der Zukunft“. Marco Stangner: „Diese Auszeichnung ist eine tolle Bestätigung für Exagon als Arbeitgebermarke. Wir stehen für moderne Arbeitsbedingungen, Mitarbeiterzufriedenheit und eine wertschätzende, leistungsfördernde Unternehmenskultur.“

Diese Mitarbeitendenführung zahlte sich gerade in der Coronapandemie aus. Werner Stangner: „Die Herausforderung bestand darin, unter Pandemiebedingungen zu wachsen und passende Mitarbeitende zu finden. Es war auch wichtig, diese in die Unternehmenskultur zu integrieren und unser Wir-Gefühl zu vermitteln. Dies hat erstaunlich gut funktioniert. Auch wenn wir feststellen und akzeptieren müssen, dass der persönliche Kontakt durch keine Technik zu ersetzen ist.“ Dieser Thematik wird zum Beispiel durch regelmäßige Team-Events sowie gute und offene Kommunikation begegnet.

Zielgerichtete Lösungen bei Exagon

Welche Ziele verfolgt Exagon? Marco Stangner: „In unserer aktuellen Unternehmensstrategie werden wir unser Geschäftsfeld ‚Digital Solutions‘ weiter ausbauen und unsere Lösungskompetenz als eigentliche Kernkompetenzen weiter stärken. Gerade im Bereich der Technologien besteht eine hohe Dynamik am Markt. Wir beobachten hier kontinuierlich aktuelle Entwicklungen und Trends.“

Im Individuallösungsgeschäft von Exagon besteht die Herausforderung, bei den technologischen Entscheidungen abzuwägen. Es ist wichtig zu entscheiden, wann bei der Technologieauswahl auf Bewährtes gesetzt werden sollte und wann sich die Nutzenvorteile neuer Technologien lohnen könnten. Marco Stangner: „Bei der Konzeption von Lösungen, die einen langfristigen Nutzungszyklus haben sollen, ist bei der Technologieauswahl eine entsprechende Weitsicht wichtig, um für unsere Kunden auch eine möglichst dauerhafte Investitionssicherheit zu schaffen.“

 

Werner Stangner

ist CEO der Digitalmanufaktur Exagon. Er gründete die Firma vor knapp 30 Jahren

Marco Stangner

ist ebenfalls CEO von Exagon und verantwortet auch die Strategie des Unternehmens