Gastbeitrag

Telematikinfrastruktur

Bessere Vernetzung, höhere Qualität der Patientenversorgung

Die Telematikinfrastruktur soll sowohl die Kommunikation zwischen den Akteuren in der Medizin untereinander als auch mit den Patientinnen und Patienten deutlich verbessern. Wer digital schon gut aufgestellt ist und wo es Nachholbedarf gibt, zeigt Jan Helmig, Leitung Digitalisierung bei opta data, einem Spezialisten für IT und Abrechnung im Gesundheitswesen.

05.07.2022

Wer sind die relevanten Stakeholder, die wir für einen durchgängigen, möglichst digitalen Prozess im Gesundheitswesen betrachten sollten? Zunächst wäre die wichtigste und grundlegende Stakeholder-Gruppe zu nennen: die Patientinnen und Patienten.

Auch die Krankenkassen geben mit dem Rahmen ihrer Versicherungsangebote die Art und Qualität der Krankenversicherung in Deutschland vor. Hierbei kann eine übergeordnete Kategorisierung in private und gesetzliche Krankenversicherung vorgenommen werden.

Niedergelassene Ärzte und Klinikbetriebe garantieren die medizinisch-gesundheitliche Grundversorgung der Menschen. Diese Stakeholder fungieren sowohl als diagnostische wie auch als operative beziehungsweise behandelnde Instanz im deutschen Gesundheitssystem und bilden die Basis für die medizinische Versorgung.

Leistungserbringer aus ganz unterschiedlichen Feldern

Einen wesentlichen Anteil an der Gesundheitsversorgung und vor allem der Behandlungsqualität haben die Gesundheitsberufe. Dazu zählen beispielsweise Pflegedienste, Physio-, Logo- und Ergotherapeuten, Hebammen, Sanitätshäuser, Hörgeräteakustiker, Anbieter von Krankentransport et cetera. Diese Stakeholder sind essenziell für die Gesundheitsrehabilitation der deutschen Bevölkerung.

Auch Apothekerinnen und Apotheker bilden eine wichtige Stakeholder-Gruppe. Sie sichern die adäquate Versorgung mit pharmazeutischen Produkten und stellen zudem die regulierende Instanz dar, die eine Gesamtbevölkerung vor Medikamentenmissbrauch schützt.

Bei der Prüfung, wie weit die Digitalisierung in einzelnen Bereichen fortgeschritten ist, ergibt sich ein gemischtes Bild.

Die Patientinnen und Patienten bilden den Stand der Digitalisierung in der Gesellschaft am deutlichsten ab. Sie nutzen fokussiert Computer und Laptops sowie mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets. Der allgemeine Wissensstand zu digitalen Produkten und dem Umgang damit gibt demnach auch im Gesundheitswesen die Notwendigkeit und Umsetzbarkeit an.

Digitale Kommunikationsschnittstellen

Die Digitalisierung bei den Krankenkassen zeigt sich primär an den verwendeten Datensystemen zur Verwaltung der Versicherten und den Software-Angeboten an die Versicherten. Mit diesen Angeboten können neue Versicherungsleistungen digital erworben oder verwaltet werden. Zudem ist hiermit eine digitale Kommunikationsschnittstelle für den Versicherer entstanden, um beispielsweise Dokumente einzureichen und/oder Anträge stellen zu können.

In Arztpraxen und Kliniken kommt die Digitalisierung im Rahmen der digitalen Prozessoptimierung zum Tragen. Hierbei leisten Praxisverwaltungssysteme (PVS) einen großen Beitrag und bilden digital die Abläufe und Informationsflüsse einer gesamten Praxis oder Klinik ab.

Ähnlich wie Arztpraxen und Kliniken nutzen auch Apotheken diverse Systeme, um Bestellungen, Kundendaten und Bestellprozesse zu organisieren und dokumentieren zu können, die sogenannten Apothekenverwaltungssysteme (AVS). Zudem hilft die Digitalisierung auch in Form von Warenwirtschaftssystemen, sodass Apothekeninhaberinnen und -inhaber ihren Bestand an pharmazeutischen Produkten jederzeit im Blick haben und ihre benötigten Ressourcen optimal planen können.

Vielfach wird noch mit Karteikarten gearbeitet...

Bei den weiteren Leistungserbringern im deutschen Gesundheitssystem besteht sicher derzeit der größte Digitalisierungsbedarf. Hier sind die Stakeholder sehr heterogen aufgestellt. Viele Praxen und Betriebe arbeiten noch gar nicht mit Computern, mobilen Endgeräten oder einem Verwaltungssystem für Patentinnen und Patienten. Informationen werden häufig noch in Karteikarten verwaltet, was einen hohen zeitlichen oder personellen Aufwand bedeutet.

Die Leistungserbringer, die bereits Software und Verwaltungssysteme nutzen, stehen vor der Hürde, dass die Anwendungen meist nicht mit denen der verordnenden Ärzte kompatibel sind und nicht miteinander interagieren können. So ist auch ein Datenaustausch schwer vorstell- und machbar.

Die Heterogenität dieser Stakeholder-Gruppe und die fehlende Einheitlichkeit bei der angewendeten Software erschweren die Digitalisierung dieses Branchenzweigs im deutschen Gesundheitssystem.

Telematikinfrastruktur als Lösung

Einen Lösungsansatz, um Interoperabilität zu gewährleisten, bietet die Telematikinfrastruktur (TI). Sie ist das digitale Gesundheitsnetz für Deutschland. Damit sollen alle Akteure des Gesundheitswesens miteinander vernetzt werden, damit hochsensible Gesundheitsdaten schnell, zuverlässig und vor allem sicher übertragen und ausgetauscht werden können.

Eine Anbindung an die TI bietet effiziente Lösungen für die täglichen Aufgaben und Anforderungen in den Gesundheitsfachberufen. Denn die TI vereinfacht die Kommunikation zwischen allen Akteuren im Gesundheitswesen und bietet einen gesicherten Zugang zu relevanten Patientendaten.

Das Herzstück der Telematikinfrastruktur bilden Fachanwendungen wie zum Beispiel KIM, der eMP oder die ePA:

Herzstück der Telematikinfrastruktur sind Anwendungen wie KIM, eMP oder ePA

opta data betrachtet sich als Digitalisierer und Brückenbauer

Bei opta data sind wir uns bewusst, dass ein solcher Wandel einer Branche mit großen Herausforderungen verbunden ist. Diesen Herausforderungen stellen wir uns als Lösungsanbieter für unsere Kundinnen und Kunden und liefern passgenaue Services und digitale Lösungen für den betrieblichen Alltag. So unterstützen wir sie dabei, in eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft zu gehen. Dabei bauen wir als Digitalisierer die Brücken zwischen den einzelnen Gruppen.

Wir sind Lebensbegleiter. Im Gesundheitsmarkt kennen wir uns bestens aus. Deshalb kennen wir auch unsere Kundinnen und Kunden und deren Wünsche. Wir können sie in jeder Situation unterstützen, neue Angebote entwickeln und damit die Gesundheitsversorgung gestalten.

Wir sind Wegbereiter, weil wir das Wissen und die Stärke haben, um für unsere Kundinnen und Kunden den Weg in die Zukunft sicher zu begleiten. So haben wir uns den reibungslosen TI-Anschluss sämtlicher Leistungserbringer des deutschen Gesundheitswesens zur Aufgabe gemacht. Mit einem starken Netzwerk haben wir bereits heute mehr als 90.000 Vertragsärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und Apotheken an die neue Technologie angeschlossen.