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14.06.2021
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Ein strukturierter Relaunch-Prozess sorgt für Klarheit und Transparenz, so wissen alle Beteiligten, in welcher Phase sie sich befinden. Ein Relaunch besteht aus fünf Phasen, wobei erst in den letzten beiden an der Umsetzung gearbeitet wird. Besonders wichtig sind die Phasen davor: die Vorbereitung, die Strategie-Entwicklung und die Konzeption. Wenn hier bereits klare Vereinbarungen getroffen werden und das Team ein gemeinsames Ziel hat, sind die Grundsteine für eine geglückte Umsetzung gelegt.

Die fünf Phasen beim Webseiten-Relaunch

  1. Vorbereitungsphase: Bevor das Projekt beginnen kann, ist die Zusammenarbeit zu klären. Das gesamte Team – intern und extern – muss dasselbe Verständnis dafür haben. Verantwortlichkeiten werden definiert, Teams gebildet und Abstimmungswege festgelegt. Zu diesem Zeitpunkt ist das große Ziel des Relaunches bereits klar, der Weg ist aber noch nicht final.
  2.  Strategiephase: In der Strategiephase evaluiert das Team, für wen und für welchen Zweck die Website entwickelt werden soll respektive was an der bisherigen Seite aus Technik- und Marketing-Sicht verbessert werden kann. Content-Tiefe, Erlebbarkeit und Funktionalität unterscheiden sich je nach Ziel. Deshalb ist es so wichtig, hier tief einzutauchen und gemeinsam zu hinterfragen „Wofür investieren wir genau“. Das gibt den groben Rahmen vor und dient als Grundlage dafür, festzulegen, in welche Bereiche man besonders Zeit investiert.
  3. Konzeptionsphase: Im Lead-Design und anderen ersten konzeptionellen Ausarbeitungen, etwa der Website-Architektur, wird ein grobes Bild der neuen Seite erarbeitet, ohne in eine aufwändigere Entwicklung zu gehen. Idealerweise ist bereits hier das erste User-Testing enthalten, um sicherzustellen, dass das Team auf dem richtigen Weg ist. Je nachdem, um welche Zielgruppe es sich handelt, kann es Sinn machen, bereits Mobile First zu arbeiten. Fast immer ist es wiederum sinnvoll Content First zu arbeiten, um sicherzustellen, dass die richtige Message und Story optimal erzählt und erlebt wird. Spätestens in dieser Phase wird auch das Entwicklungs-Team involviert, bringt Ideen ein und stellt sicher, dass die angedachten Elemente umsetzbar sind.
  4. Entwicklungsphase: Nachdem die ersten Module konzipiert sind, geht ein Teil des Teams in die agile Entwicklung der Module. Wie in der Produktentwicklung wird ständig re-evaluiert, welche Module nötig sind und wo noch mehr Einsatz sinnvoll ist. Zudem ist es wichtig, früh mit realen Inhalten zu arbeiten. Alle Teams bleiben bis zum Abschluss im Projekt und tragen die Ownership für ein großartiges Endprodukt.
  5. Testingphase, Optimierung und Abschluss: Die letzten 20 Prozent des Projekts sind die wahrscheinlich schwierigsten, da meist Zeitdruck herrscht und viele Details geklärt werden müssen. Eine engere und tägliche Absprache zwischen den Teams auf allen Seiten ist sehr hilfreich, um einen Abschluss zu schaffen – an dieser Stelle ist es wichtig zu priorisieren.

 

Neben dem strukturierten Prozess sollten Verantwortliche auch den Austausch innerhalb des Teams im Blick haben. Denn einige Soft Skills sind ebenfalls nötig, damit der Relaunch funktioniert. Das Relaunch-Team besteht meist aus mehreren eigenständigen Teams, etwa den Entwicklerinnen und Entwickler, dem User-Experience-Team, der Kommunikationsabteilung, die den Content erstellt und dem Marketing- oder Design-Team, das die Corporate Identity vorgibt.

Der Relaunch-Prozess gelingt am besten, wenn all diese Teams gut zusammenarbeiten, auch unter Zeitdruck. Wichtige Voraussetzungen dafür sind der regelmäßige Austausch, eine transparente Kommunikation, definierte Standards und Priorisierungen. Auch die Bereitschaft zum Nachjustieren sollte im Team vorhanden sein und gefördert werden.

Wer die Phasen gut plant und die Zusammenarbeit fördert, wird den Relaunch entspannter umsetzen und kann die gewonnenen Erkenntnisse bei späteren Projekten einsetzen. Denn nach dem Relaunch ist vor dem Relaunch. Websites sind keine Einmal-Projekte, sondern werden ständig weiterentwickelt und sollten als Produkt und Tool mit konkreten Zielen für das Unternehmen gesehen werden.

Zur Person

Dominik Lasch-Samhammer

verfügt über mehr als acht Jahre Erfahrung im Bereich IT-Projektmanagement und agiler Entwicklung. Als COO bei der Münchner Digitalagentur
&why verantwortet er neben dem operativen Geschäft alle Themen rund um Corporate Social Responsibility.

Kolumnen, Kommentare und Gastbeiträge auf DUP-magazin.de geben ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors oder der jeweiligen Autorin wieder, nicht die der gesamten Redaktion.
14.06.2021
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