Eine Cloud in einem Netzwerk
07.12.2021    Maria Zeitler
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Eher konservativ sei man in Deutschland, sagt Peter von Dietze. Er ist beim US-Hard- und Softwareanbieter Oracle für Cloudlösungen und deren Vertrieb in Deutschland zuständig. Und weil man eben hierzulande vorsichtiger, zurückhaltender sei und sich der digitalen und der Klimatransformation im internationalen Vergleich ein bisschen später zugewandt habe, gebe es nun Nachholbedarf.

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Zur Person

Porträt von Peter von Dietze

Peter von Dietze

ist Vice President Tech Cloud Sales von Oracle Deutschland. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der IT-Industrie und war unter anderem bei Dell Techno­logies, EMC, CA Technologies und PwC tätig

Wer ist weiter in der Transformation: kleine und mittelständische Unternehmen oder Großkonzerne?

Peter von Dietze: Dort, wo es einfacher ist, werden solche Themen angegangen – und das ist manchmal eher im Mittelstand der Fall. Die Komplexität eines Konzerns hemmt die Menschen oft, und das macht es schwieriger, den Wandel anzugehen. Daher wird dann meist schrittweise agiert – Projekt für Projekt. Das muss nicht schlecht sein, weil es ja eine gewisse Sicherheit gibt. So kann man prüfen, ob etwas funktio­niert. Aber der Mittelstand kann insgesamt schneller handeln und Dinge vorantreiben. Dadurch hat er eine Riesenchance, sich einen Vorsprung zu erarbeiten. Und das Schöne an der Digitalisierung ist ja, dass man schnell viel nachholen kann. Man muss nur einen Plan haben und dann einfach machen.

Die Pandemie hat dazu beigetragen, dass die Digitalisierung in einigen Bereichen vorangetrieben wurde. Remote Work und Video-Meetings sind nur zwei Beispiele – und die Basis der dafür notwendigen Tools ist die Cloud. Wie nutzen Unternehmen Cloudlösungen richtig?

von Dietze: Es hat den Aufwand mit der IT-Infrastruktur nicht selbst, die Kosten sind reduziert, und die Effizienz ist viel höher. Es ist aber wichtig, dass man richtig plant, denn wir arbeiten ja nicht nur mit E-Mail oder Chatgruppen in der Cloud. Wir nutzen auch Applikationen, die sensible Daten des Unternehmens verarbeiten. Da gibt es viele Sicherheitsthemen, die zu berücksichtigen sind. Und: Das New Normal ist Multi-Cloud. Wir sehen Unternehmen, die haben zwei, drei oder vier Cloudlösungen im Einsatz. Dadurch haben sie die Sicherheit, dass es einen Plan B gibt, wenn es bei einer Cloud Probleme gibt. Und sie können dann auch für jede Applikation die am besten dazu passende Cloudlösung verwenden. 

Durch den Energiebedarf verursacht der IT-Bereich hohe CO2-Emissionen. Wie nachhaltig ist die Cloud?

von Dietze: Nehmen wir das Beispiel Rechenzen­trum. Sagen wir, eine Firma hält doppelt so viel Speicherkapazität vor, wie sie braucht – um immer weiter wachsen zu können und um einen Puffer zu haben. Aber diese Extrakapazität erweist sich als unnötig, hat Ressourcen verschwendet und so Umweltschäden verursacht. Mit der Cloud nutzen Firmen nur das, was sie brauchen. Wir haben viel weniger ­ungenutzte Rechenzentren. Daher sparen wir Strom und Platz und produzieren weniger unnütze Hardware. Wir haben zudem bereits angekündigt, dass wir bis 2025 alle Oracle-Rechenzentren weltweit zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien betreiben werden.

07.12.2021    Maria Zeitler
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