Digitale Transformation

„Ohne IT gibt es keinen Erfolg mehr“

Thorsten Herrmann von Microsoft Deutschland und Peter Arbitter von der Deutschen Telekom sind zwei digitale Vordenker, die Unternehmen aus dem Mittelstand bei der Digitalisierung unterstützen.

01.06.2022

Im DUP-Zweiergespräch sprechen Herrmann und Arbitter über Buzzwords der Digitalisierung, darüber, vor welchen Herausforderungen einzelne Branchen stehen und wie sie persönlich die Veränderungen der Transformation meistern.

Peter Arbitter

ist Senior Vice President Portfolio und Produktmarketing bei der Deutschen Telekom

Thorsten Herrmann

ist seit 2017 Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Deutschland

Welche Rolle spielt die IT bei der Digitalisierung?

Peter Arbitter: Eine Digitalisierung ist nichts anderes, als analoge Daten in ein digitales Format zu übersetzen, sodass sie dann verarbeitet werden können. Das findet natürlich mit der IT statt. Wer heute über die Digitalisierung spricht, spricht über die IT. Wenn wir über Buzzwords wie ‚Software defined everything‘ sprechen, dann erkennen wir, dass da überall IT drinsteckt. Kurzum: Ohne IT findet heute kein Erfolg mehr statt. Thorsten Herrmann: Das Allerwichtigste ist, dass wir eine Brücke bauen zwischen IT als integralen Bestandteil von allem und dem Business – das heißt den Wertschöpfungsketten in den Unternehmen, die dadurch entstehen sollen. So machen wir die Möglichkeiten der IT für die Wertschöpfung von Unternehmen verfügbar.

Was bedeutet das für einzelne Branchen?

Herrmann: Zum einen verändern sich Geschäftsmodelle. Produkte und Prozesse müssen teilweise neu erfunden werden. Im Zuge dessen wird sich ein Kooperationsmodell ausbilden, dass agiler wird und flexibel Netzwerke bildet. Wir haben zum Beispiel im Maschinenbau ganz viele Premiumhersteller und Weltmarktführer. In der Qualität macht uns hier oft keiner etwas vor. Das Risiko ist aber, dass über datengetriebene Geschäftsmodelle günstigere Anbieter sehr schnell aufholen können. Da muss der Maschinenbau mithalten und die Geschwindigkeit bei Innovationszyklen mitgehen. Entscheidend ist dabei die Frage, was wertschöpfend mit den Daten passiert. Hier hat sich auch in Deutschland sehr viel getan. Man muss sich trauen. Arbitter: Alle Branchen, die bereits über digitale Produkte verfügt haben, haben sich rasant transformiert, wie zum Beispiel die gesamte ICT-Branche. Sektoren wie der Tourismusbereich, die über physische Produkte und Dienstleistungen verfügen, haben hier wenig überraschend noch Nachholbedarf. Allen gemeinsam ist, dass künftig große Datenmengen gemanaged und übermittelt werden müssen. Hierfür stellen wir mit FTTH, also dem Glasfasernetz, und 5G die nötigen Voraussetzungen und weitere Innovationen zur Verfügung.

Was ist für Sie persönlich wichtig, damit die digitale Transformation gelingen kann?

Arbitter: Wichtig ist es, die Digitalisierung als ganzheitlichen Prozess zu sehen, laufende Geschäftsmodelle dabei ständig zu innovieren. Und dafür zu sorgen, dass agile Zusammenarbeit funktioniert. Herrmann: Digitalisierung ist Teamsport. Man muss sich dabei immer vergegenwärtigen, wer in- wie extern mitgenommen werden muss. Man muss neue Marktteilnehmer beobachten und von ihnen lernen und eine klare Zielvorstellung entwickeln.