Vordenker Porträt Eucon
13.10.2022    Daniela Tabarelli
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Zur Person

Sven Krüger

ist seit 2016 CEO der Eucon Group. Zuvor sammelte er langjährige Erfahrung in unterschiedlichen Unternehmen der Automobilzulieferindustrie. Vor seinem Wechsel zu Eucon war er Mitglied der Geschäftsleitung im Geschäftsbereich Aftermarket und Special Application bei Hella Hueck & Co.

DUP UNTERNEHMER-Magazin: Wie hat sich Ihr Business in den letzten Monaten entwickelt? Gibt es ein besonderes Learning aus der Coronakrise für Ihr Unternehmen?

Sven Krüger: Wir sehen bei unseren Kunden deutlich mehr Digitalisierungsprojekte. Wir bemerken zudem eine völlig neue Offenheit und höhere Bereitschaft, in professionelle Lösungen aus den Bereichen Künstliche Intelligenz und Augmented Intelligence zu investieren. Auf den Punkt gebracht heißt das: Mehr Budget und sehr viel weniger Skepsis bei all diesen Themen – doch nicht erst in den letzten Monaten, sondern eigentlich seit 2020 und dem Beginn der Pandemiesituation.

Und auf unser Unternehmen bezogen: Wir sind sehr gut durch die Coronajahre 2020 und 2021 gekommen und konnten ein Wachstum unseres Geschäfts verzeichnen. Man kann sagen: Durch unsere drei Geschäftsfelder haben wir ein resilientes Geschäftsmodell, das die Schwankungen durch Corona gut ausgeglichen und gemeistert hat.

Was ist das Erfolgsrezept für Ihr Business – der Motor für Wachstum?

Krüger: Wir bei Eucon verstehen uns als digitaler Pfadfinder für unsere Kunden. Wir erforschen und entdecken neue digitale Wege. Ganz plakativ ausgedrückt können unsere Kunden aus den Bereichen Automotive, Real Estate und Versicherung dank der Eucon-Lösungen die digitale Ernte viel schneller einfahren, Kosten sparen und bessere Entscheidungen treffen.

Seit 25 Jahren sind Daten und deren Verarbeitung die Grundlage unseres Geschäftsmodells. Der Erfolgsfaktor und der Motor für unser Wachstum sind ganz klar unsere Datenkompetenz sowie unser digitales Verständnis der jetzigen, aber auch künftigen Welt. Wir strukturieren und verstehen Daten besser als andere. Fortschritt bedeutet für uns die Verbindung von künstlicher und menschlicher Intelligenz, Stichwort Augmented Intelligence. Das ist der Kern unserer Arbeit.

Wie bleibt das Unternehmen neugierig und innovativ und was tun Sie im Management, um das zu fördern?

Krüger: Über allem steht für uns immer: Das muss doch besser gehen. Um das zu unterstützen und die Neugier unserer Belegschaft weltweit zu fördern, haben wir das alte hierarchische Prinzip auf den Kopf gestellt und uns als Management ein neues Profil gegeben. Wir geben nicht mehr einfach vor, was gemacht werden muss, sondern fragen unsere Mitarbeitenden ganz bewusst: Was braucht ihr konkret, um erfolgreich zu sein? Das gibt ihnen die Möglichkeit, viele Entscheidungen selbst zu treffen und ihre Umgebung maßgeblich mitzugestalten. Agiles Arbeiten, Kollaboration und offener Dialog sind bei Eucon fest etabliert.

Was bieten Sie aktuellen und zukünftigen Mitarbeitenden darüber hinaus? Gibt es eine Maßnahme, die Sie mit Stolz erfüllt?

Krüger: Eucon steht für Innovationsgeist und Teamspirit. Wenn ich an Eucon denke, denke ich an die unfassbar große Kreativität unserer Teams – weltweit und in allen Segmenten. Gleichzeitig zeichnet Eucon eine große kulturelle Vielfalt sowie Toleranz nach innen und außen aus. Sehr stolz bin ich auf den gelebten Eucon-Spirit, den wir regelmäßig mit gemeinsamen Events stärken. Nicht umsonst ist unser Jubiläumsmotto: 25 Years of Teamwork.

Was ist die größte Stärke der Eucon Group?

Krüger: Wir bei Eucon verstehen uns als Speerspitze der Digitalisierung. Was uns als Unternehmen auszeichnet, sind ein enorm großer Hunger und eine Neugier auf Technologie und datengestützte Lösungen. Wir sind sehr divers und international aufgestellt. Das ermöglicht uns Lösungen, etwa aus den USA, die uns gewöhnlich bei Digitalthemen zwei bis drei Jahre voraus sind, für unsere Märkte zu adaptieren. Unser USP ist sicher, dass wir im Eucon-Team ständig nach anderen respektive besseren Lösungen für die Herausforderungen und Probleme unserer Kunden suchen. Und da lassen wir auch nicht locker.

Trauen Sie sich, eine Schwäche preiszugeben?

Krüger: Wir haben immer sehr viele Ideen, nehmen uns enorm viel vor und müssen dann aber natürlich immer wieder priorisieren.

Was tun Sie, um den digitalen Anschluss nicht zu verpassen?

Krüger: Wir versuchen immer einen Schritt voraus zu sein und innovative Technologien im Blick zu haben. Als Digitalisierungspartner unserer Kunden sind Daten von jeher Teil unserer DNA. Wir sind sehr aktiv im Technologiescouting und haben hierzu einige Kooperationen mit Universitäten. Wenn Sie so wollen, werfen wir ständig das Technologie-Lasso, um neue Digitalthemen einzufangen und die Herausforderungen der Kunden noch besser zu lösen. Neugier und Experimentierfreude gehören hier immer mit dazu. Dabei haben wir uns immer den Blick für das Machbare bewahrt und können neue digitale Lösungen schnell für unsere 250 Kunden zur Anwendung bringen.

Was macht Eucon bei Bestandskunden besonders erfolgreich?

Krüger: Wir sind nicht nur Dienstleister, sondern verstehen uns als Wegbereiter und langfristiger Partner unserer Kunden, die wir oft zehn Jahre und mehr begleiten. Das sieht man auch an unserer Churn-Rate, also der Abwanderungsquote, die sehr gering ist. Wir sind sehr nah an unseren Kunden und deren Herausforderungen und arbeiten sehr vertrauensvoll zusammen. Das ist eine Basis für eine starke und nachhaltige Partnerschaft über viele Jahre.

Und was ist Ihr Erfolgsfaktor, um Neugeschäft zu gewinnen?

Krüger: Wir sind sehr transparent. Wir erklären potenziellen Neukunden, wie wir arbeiten und wie die Lösungen funktionieren. Und welchen Mehrwert und Nutzen der Kunde von einer Eucon-Lösung hat. Der Kunde bekommt keine Black Box, sondern etwas, was er versteht und was ihm beziehungsweise seinem Geschäft hilft. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Data Analytics zur Automatisierung von Prozessen und Unterstützung der Entscheidungsfindung wird in vielen Branchen das Zünglein an der Waage sein und zwischen Gewinner und Verlierer entscheiden. Die Branchen, in denen wir uns bewegen, haben diesen Trend erkannt und sind sehr offen für unsere digitalen Lösungen. Neben innovativen Produkten können wir mit einer hohen Serviceorientierung überzeugen. Wir arbeiten zwar in Nischen, haben aber den Anspruch, dort Weltmeister zu sein – das ist für viele Neukunden überzeugend.

Welche Rolle spielt Service in Ihrem Unternehmen?

Krüger: Eucon ist nicht nur ein Tech-Unternehmen – für uns sind drei Aspekte wichtig: Daten, Technologie und Service. Hierbei priorisieren wir aber keinen Aspekt. Alle drei Punkte haben eine hohe Bedeutung für unsere Arbeit und für die 100-Prozent-Lösungen, die wir unseren Kunden anbieten wollen. Und zwar jeden Tag. Tatsächlich ist der letzte Punkt, Service, sehr entscheidend für unsere Arbeit: Denn überall dort, wo Prozesse nicht ausschließlich auf Basis von Daten und Technologien automatisiert abgewickelt werden können, kommen Menschen als Experten zum Einsatz, die dann diese Technologie-Lücke schließen. Service ist damit nicht einfach nur eine nette Dreingabe, sondern ein wesentlicher Bestandteil unseres Geschäftsmodells.

Was tun Sie, um den Service zu verbessern?

Krüger: Wir analysieren sehr genau und regelmäßig die Kundenzufriedenheit. Zudem haben wir ein tiefes Markt- und Kundenverständnis, weil wir eben sehr eng und partnerschaftlich schon sehr lange mit unseren Kunden zusammenarbeiten. Dies ermöglicht es uns auch, individuelle Services für individuelle Kundenbedürfnisse, egal in welchem Markt und in welchem Land, anzubieten. Die Kunden schätzen unser Expertenwissen und unsere Daten-Expertise, die wir an ihre Anforderungen anpassen. Weiter investieren wir sehr stark in unsere Unternehmenskultur. Gerade weil wir stark wachsen und viele neue Kolleginnen und Kollegen ins Unternehmen integrieren, befindet sich Eucon im steten Wandel. Wir sind stolz, dass unsere Kultur und unser Zusammenhalt ein starkes Fundament für die Zufriedenheit unserer Mitarbeitenden und Kunden bilden.

13.10.2022    Daniela Tabarelli
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