Gastbeitrag von EWE-Vorstand Stefan Dohler

Klimaneutral – dank Wasserstoff und Windkraft

Mit einer konsequenten Innovationsstrategie will Energiedienstleister EWE bis 2035 klimaneutral sein. Dabei setzt das Unternehmen vor allem auf erneuerbare Energien wie Wasserstoff und Windkraft – und massive Investitionen in die digitale Infrastruktur.

04.05.2021

Wir müssen jetzt handeln, um die europäischen und die deutschen Klimaschutz-Ziele zu erreichen. Es braucht Innovationssprünge, konsequentes Handeln und Verpflichtungen. Für den Energiedienstleister EWE ist Klimaschutz seit vielen Jahren ein großes Thema. Wir haben früh auf erneuerbare Energien und deren Integration in intelligente Netze gesetzt sowie klimafreundliche Mobilitäts- und Speicherlösungen entwickelt. Häufig sind wir dabei neue Wege gegangen. Beispielsweise als wir im April 2010 mit alpha ventus den ersten deutschen Offshore-Windpark in der Nordsee in Betrieb nahmen.

EWE will erster integrierter Wasserstoff-Versorger sein

Wir wissen, dass viele weitere Schritte folgen müssen, um unsere Welt lebenswert zu erhalten. Deshalb will EWE der erste integrierte Wasserstoff-Versorger sein, der über die gesamte Wertschöpfungskette aktiv ist. Fakten schaffen wir bereits beim Speichern von Wasserstoff: In Rüdersdorf bei Berlin bauen wir gerade in rund 1.000 Meter Tiefe einen Kavernenspeicher im Salzgestein, um dort erstmalig 100 Prozent reinen Wasserstoff ein- und auszuspeichern. Und im niedersächsischen Huntorf zeigen wir mit der Wasserstoffproduktion aus erneuerbaren Energien seit vergangenem Sommer im Kleinen, was in Zukunft im großen Stil Wirklichkeit werden soll.

Auch die Zusammenarbeit mit der Industrie – wie bei unserem Projekt „Clean Hydrogen Coastline“ – ist elementar. Die Bundesregierung hat mit der Nationalen Wasserstoffstrategie die Bedeutung dieses Energieträgers und Rohstoffs deutlich gemacht. Bei „Clean Hydrogen Coastline“ geht es darum, im Nordwesten Deutschlands die Wasserstoff-Technologie marktrelevant zu skalieren und in das deutsche und europäische Energiesystem zu integrieren.

EWE setzt auf Wasserstoff und Windenergie

Wir investieren zudem weiterhin massiv in den Ausbau der Windenergie an Land – ein zentraler Baustein für die klimafreundliche Energieversorgung. Mit der Aloys Wobben Stiftung hat EWE einen starken Partner gefunden und Ende März das Gemeinschaftsunternehmen Alterric gegründet. Alterric übernimmt die vorhandenen Onshore-Windparks der beiden Gesellschafter und wird über mehr als 2.300 Megawatt installierte Leistung im Bestand und eine Projektpipeline von über 9.400 Megawatt verfügen. Ziel ist es, mehr als 200 Megawatt Zubau jährlich zu realisieren und den Bestand auf bis zu fünf Gigawatt im Jahr 2030 zu steigern. Als größter Windparkbetreiber in Deutschland leisten wir so einen erheblichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Apropos Beitrag: Die Politik muss aus unserer Sicht die Rahmenbedingungen für den Ausbau von Windenergie deutlich beschleunigen.

Mit diesen und vielen weiteren MaІnahmen wird EWE bis 2035 klimaneutral sein und Klimaschutz als Selbstverständnis in allen strategischen Entscheidungen verankern. ZusКtzlich bieten wir unseren Kunden eine stetig wachsende Anzahl an grünen Produkten und Dienstleistungen, um auch ihnen den Schritt in die Klimaneutralität zu erleichtern.

Aus Innovationen Alltag machen

Aus Innovationen Alltag zu machen heiІt für EWE, Unternehmen und Kommunen mit zukunftsfähigen, klimafreundlichen Lösungen zu unterstützen. Auf dem Weg in eine grüne Zukunft nimmt beispielsweise die Kraft-Wärme-Kopplung – also die gleichzeitige Produktion von Strom und Wärme – für uns eine bedeutende Rolle ein. Der Ausbau der hocheffizienten, CO2-armen Technologie ist ein wichtiger Baustein für eine zukunftsfähige Versorgung von Wohnquartieren mit Wärme und Strom und eine Brückentechnologie auf dem Weg in die Klimaneutralität.

Ein Beispiel: Im niedersächsischen Worpswede hat EWE für einen Projektentwickler ein Quartier mit maІgeschneidertem Gesamtkonzept gebaut, das den Anwohnern und Betrieben neben Strom und Wärme auch Highspeed-Internet über Glasfaser sowie E-Mobilität bietet.

Engagement für digitale Teilhabe

Auch die Digitalisierung unserer Welt gehört für uns zu einem positiven Zukunftsbild. Veränderte Lern- und Arbeitswelten erfordern eine leistungsfähige, störungsfreie Infrastruktur. Von unserem Glasfaserausbau profitieren Unternehmen, Schulen und Haushalte. Mit Milliarden-Investitionen in den Breitbandausbau sorgen wir dafür, dass der Nordwesten als Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität gestärkt wird. Von der Dynamik und Flexibilität, die der digitale Wandel mit sich bringt, sollen Menschen auch außerhalb urbaner Zentren profitieren können. Für uns gehen deshalb Klimaschutz und digitale Teilhabe Hand in Hand. Wir investieren kontinuierlich in grüne Technologien und digitale Teilhabe und sorgen auf diese Weise für Zukunftsimpulse, die im Leben der Menschen ankommen.

Stefan Dohler

ist seit Januar 2018 Vorstandsvorsitzender der EWE AG. Der gelernte Seemann und Diplom-Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik aus Cochem an der Mosel war zuvor Finanzvorstand der Vattenfall AB in StockholmPortraitfoto Stefan Dohlert