Eine Stadt die druch Solarpanels mit grüner Energie versorgt wird
07.09.2020    Manuel Kunst
  • Drucken

Das Ziel ist klar: Bis 2050 sollen in Deutschland 80 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen. Die Chancen dafür stehen gut, schließlich ist im Laufe der „Fridays for Future“-Debatte das Interesse an umweltfreundlichen Alternativen stark gestiegen: Zwei Drittel der Bundesbürger sind bereit, für Ökostromtarife mehr zu zahlen. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Forsa.

Eine weitere Studie von mindline energy, die im Auftrag des Ökostromanbieters eprimo durchgeführt wurde, zeigt außerdem, dass die Befragten monatlich ­circa acht Euro mehr für Ökostrom ausgeben würden. Beim nächsten Tarifwechsel käme nur für zwei von 100 Ökostromkunden wieder konventioneller Strom infrage.

Umweltfreundliche Mixtur

„Der Preis ist längst kein Hinderungsgrund mehr. Ökostrom ist in vielen Fällen sogar günstiger als die konventionellen Grundversorgungstarife lokaler Anbieter“, sagt eprimo-Geschäftsführer Jens Michael Peters. „Wir spüren bereits seit Jahren einen starken und nachhaltigen Trend zu grüner Energie. Deshalb bieten wir ausschließlich Ökostrom- und Ökogasprodukte an und haben unseren Kunden den kostenlosen Umstieg auf grüne Energie ermöglicht.“

Fast alle Kunden von eprimo bekommen TÜV Nord zertifizierten Ökostrom. Damit bestätigt TÜV Nord, dass der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt und zum Ausbau der erneuerbaren Energien beiträgt.

„Ökostrom ist in vielen Fällen güns­tiger als die konventionellen Grundversorgungstarife lokaler Anbieter.“

– Jens Michael Peters, Geschäftsführer von eprimo

Chatbot Sophie weiss fast alles

Eprimo hat die meisten Privatkunden im Ökostromsektor und ist der am schnellsten wachsende Anbieter in Deutschland. Im vergangenen Jahr hat sich der Bestand um eine halbe Million Grünstromkunden erhöht. Und eprimo-Kunden sind durchaus offen für neue Kommunikationswege wie etwa für den hauseigenen Chatbot Sophie. Rund um die Uhr kann der Kunde sich mit ihr über Themen wie Abschlagshöhe, Tarif­angebote oder Zählerstand austauschen. Die Künst­liche Intelligenz hinter Sophie lernt dazu, merkt sich Schlagwörter und wird ständig optimiert.

Häufig gestellte Fragen oder Informationen über den individuellen Stromverbrauch lassen sich so schnell via Smartphone abrufen. „Aufgrund der kompetenten Führung entwickelt sich eine Vertrauensbasis zwischen dem Kunden und dem Chatbot“, sagt Peters. „Die Erwartungen unserer Kunden sind in Bezug auf den Funktionsumfang sowie das Erkennen von komplexeren Anliegen deutlich gestiegen.“

Produzent und Konsument vernetzen

Eprimo setzt primär auf Strom, der durch Wasserkraft erzeugt wird, und kann dabei auf eine große Bandbreite von Produktionsanlagen zurückgreifen. Durch die „Grünstromcommunity“ können Kunden jedoch Ökostrom bereits auch aus kleinen Photovoltaik-Dachanlagen und -Freiflächenanlagen oder Wasserkraftwerken in Deutschland beziehen und sogar selbst Energieerzeuger werden. Der Anlagen-Pool im Netzwerk soll stetig ausgebaut werden und steht auch für Windkraft- und Biogasanlagen offen.

Bei der„Grünstromcommunity“ handelt es sich um ein neues Projekt von eprimo, in dem der Reststrom von privaten Stromerzeugern in einem Strompool ­gesammelt und anschließend an Endkunden weiter­geleitet wird. Das Angebot steht sowohl den Produzenten als auch Haushalten, die selbst keine Energie erzeugen, zur Verfügung.

Anfangs stellte das Projekt das Verteilungsnetz jedoch auf die Probe. Peters: „Die Umsetzung in der Praxis hat gezeigt, dass die örtlichen Verteilnetzbetreiber noch nicht überall auf die Anforderungen zur Integration solcher innovativen Produkte vorbereitet sind und die Bearbeitung entsprechend lange dauert. Wir sehen uns hier in der Verantwortung, diese Entwicklung anzutreiben.“

Ökostromproduzenten, die Strom an die „Grünstromcommunity“ verkaufen, winkt eine Extra-Prämie neben der üblichen EEG-Einspeisevergütung, was die Investition in erneuerbare Energien zusätzlich attraktiv macht. Durch die räumliche Nähe zwischen Produzenten und Konsumenten wird die Stromerzeugung also viel greifbarer und transparenter. Diese Dezen­tralisierung des Strommarkts hat sich bereits bezahlt gemacht: Durch die Anlage der „Grünstromcommunity“ werden jährlich 1,85 Millionen Kilogramm CO2 weniger in die Atmosphäre entlassen.

Wasserstoff voraus

Beobachtet wird aber auch die Entwicklung eines ­anderen Energieträgers: Wasserstoff. E.ON, die Muttergesellschaft von eprimo, ging vor Kurzem eine ­Kooperation mit dem Industriekonzern thyssenkrupp ein, um großtechnische Elektrolyseanlagen herzu­stellen und sie mit dem deutschen Strommarkt zu ­verbinden.

Peters freut sich über die Förderung vonseiten der Politik: „Was­serstoff hat große Potenziale für die CO2-freie Energieversorgung der Zukunft – nicht zuletzt, weil die bestehende Gas-Infrastruktur dafür genutzt werden kann. Als reine Vertriebsgesellschaft haben wir die Potenziale für innovative grüne Energieprodukte im Blick, die sich beispielsweise aus der zukünftigen Beimischung von grünen Gasen im Erdgasnetz ergeben werden.“

Bis der komplette Umstieg auf grünen Was­ser­stoff vollzogen ist, wird bei der Gasproduktion und -verbrennung stets CO2 freigesetzt. Um diese Emis­sionen zu kompensieren, investiert eprimo in Klimaschutzprojekte, welche die Menge an freigesetztem Kohlendioxid an anderer Stelle redu­zieren. Somit werden die negativen Effekte auf das Klima ausgeglichen.

07.09.2020    Manuel Kunst
  • Drucken
Zur Startseite