Software-Beratung
EXCON: Proaktive Lösungen statt kurzfristige Hypes
EXCON Services bietet digitale Softwarelösungen und Beratungsdienstleistungen in den Branchen Automotive, Finanzen und Versicherungen an – und versteht sich dabei als First Mover. Was sich dahinter verbirgt und warum ESG-Lösungen sowie Schwächen so wichtig sind, verrät Geschäftsführerin Bettina Guggemos.
Bettina Guggemos
ist seit Mai 2019 Vorsitzende der Geschäftsführung des Digitalisierungs- und Outsourcing-Dienstleisters EXCON. Sie ist seit dem Jahr 2000 für EXCON tätig und leitet seit 2004 den Bereich Automotive, der Services für Hersteller mit einem starken internationalen Schwerpunkt verfolgt.
DUP UNTERNEHMER-Magazin: Excon offeriert digitale Softwarelösungen und Beratungsdienstleistungen in den Branchen Automotive, Finanzen und Versicherungen, wie bleiben Sie innovativer als Ihre Kundinnen und Kunden?
Bettina Guggemos: Wir versuchen, essenzielle neue Technologien zu identifizieren, zu verstehen und diese in der Praxis anzuwenden. Die Kunst dabei ist, sich nicht durch kurzfristige Hypes ablenken zu lassen. Unsere Kundinnen und Kunden schätzen diesen Service, dass wir für sie permanent die Märkte beobachten, selbstständig auf neue Anforderungen reagieren und proaktiv Lösungen finden. Unser konsequent digital aufgestelltes Produktportfolio ermöglicht uns erst diese Flexibilität und die nötigen kurzen Reaktionszeiten.
Wie übertragen Sie diesen Service-Gedanken auf Ihre Mitarbeitenden und die interne Unternehmensstruktur?
Guggemos: Wir setzen auf flache Hierarchien, eine pragmatische Fehlerkultur und eine schnelle Iteration. Das heißt, dass wir bestimmte Prozesse so lange optimieren, bis wir zufrieden sind. Wenn kluge Köpfe Verantwortung übernehmen, eigene Entscheidungen treffen, ihre Ergebnisse regelmäßig validieren und keine Angst vor Fehlern haben, kommt man viel schneller auf viel bessere Ideen als bei klassischen Strukturen. Wir verzichten darauf, dass das Management zu viel vorgibt.
Macht Sie diese Arbeitsweise in bestimmten Bereichen effektiver als Ihre Kundinnen und Kunden?
Guggemos: Ich würde es so formulieren, dass Unternehmen bei uns die angesprochene Agilität bekommen oder sogar ganz „outsourcen“ können. Für Firmen, die sich aufgrund ihrer Größe und Komplexität schwertun, einzelne Prozesse oder ganze Geschäftsbereiche neu aufzustellen, sind wir daher ein wichtiger Partner. Wir kombinieren 30 Jahre fachliche Erfahrung in unseren Branchen mit 20 Jahren Erfahrung in der Softwareentwicklung. Das hilft uns, erfolgskritische Prozesse nicht nur digital nachzubauen, sondern sie dabei von Grund auf effizienter und effektiver zu machen. Das tiefgreifende Fachwissen, das wir dabei aufgebaut haben, ermöglicht es uns, als First Mover neue Ideen selbstbewusst in gewinnbringende Lösungen umzuwandeln. Dabei geben wir Schwächen und Fehler immer sofort und transparent zu, verstehen sie als kostenlose Beratung und zusätzliche Erfahrung und machen daraus entsprechend neue Stärken.
Wie reagieren die Kundinnen und Kunden auf vermeintliche Schwächen?
Guggemos: Wir befinden uns generell im stetigen Austausch mit unseren Kundinnen und Kunden. So, wie es unser Kerngeschäft ist, ihre Pain Points, also etwaige Schwächen, in ihren jeweiligen Märkten frühzeitig zu identifizieren und zu heilen. So arbeiten wir auch an möglichen Pain Points, die sie gegenüber uns als Dienstleister empfinden könnten.
Zu den größten Herausforderungen für Unternehmen zählt neben der digitalen Transformation auch die Positionierung bei Nachhaltigkeit, wie berücksichtigen Sie dieses Thema in Ihrem Service?
Guggemos: Dazu nenne ich Ihnen ein konkretes Beispiel: Wir haben mit unserer Software-Plattform „ex:plore“ eine ESG-Scoring-Lösung entwickelt, die auch und gerade mittelständische Unternehmen ohne eigenes Nachhaltigkeits-Budget in die Lage versetzt, ihre Sustainability-Kriterien zu überwachen und zu verbessern. Angesichts anstehender ESG-Berichtspflichten auf europäischer Ebene und mit Blick auf das deutsche Lieferkettengesetz kommt hier ein erheblicher Aufwand auf Unternehmen aller Größenordnungen zu. Diesen möchten wir gerade für kleinere Betriebe machbar und bezahlbar gestalten. Mit unserem Tool können Unternehmer beispielsweise auf gesetzliche Anforderungen reagieren sowie ihren Stakeholdern und Geldgebern mit einem digitalen Report zeigen, wie sie in den Bereichen Environment, Social und Governance aufgestellt sind. Das hat für uns zahlreiche neue Chancen und neue Kundinnen und Kunden in Branchen geschaffen, in denen wir zuvor nicht aktiv waren.
Wie hat sich die Coronapandemie in den vergangenen Monaten auf Ihr Business ausgewirkt?
Guggemos: Die Nachfrage nach unseren Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen hat in der Pandemie erheblich zugenommen. Viele Unternehmen haben in diesen Bereichen nicht nur Versäumnisse nachgeholt, sondern mit uns bewusste Schritte in Richtung Zukunft gemacht. Das krisengeprägte Jahr 2022 hat zudem zu einer zunehmenden Volatilität der Märkte geführt. Das hat allen gezeigt, dass die neu entstandenen Risiken ein agileres Handeln erfordern, um als Unternehmen resilient zu sein, zu bleiben oder zu werden.
Spiegelt sich diese Agilität auch in Form von New Work in Ihrem Arbeitsmodell wider?
Guggemos: Wir haben unseren Mitarbeitenden schon Jahre vor Corona flexible Arbeitszeitmodelle und Remote Work angeboten. Diese Infrastruktur haben wir in den vergangenen Jahren noch weiter ausgebaut. Allen, die auf den sozialen Kontakt nicht verzichten wollen, bieten wir ein attraktives Office mit Kreativ- und Kollaborationsräumen. Wir übertragen unserem Team viel Verantwortung und lassen unseren Mitarbeitenden Freiraum bei der Umsetzung ihrer Projekte.
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